Wenn ich zur Ruhe komme, kann es passieren, das mein Gehirn kreative Ideen produziert und mich zur Produktivität anregt.
Das mag super sein, aber nicht immer erholsam.
Kennst du diesen Effekt, wenn dir unter der Dusche gute Idee kommen, obwohl du gar nicht über das Problem nachgedacht hast?
Solche Situationen sind super, wenn es davon zu viel gibt, wird es anstrengend und das „zur Ruhe kommen“ ist wenig erholsam.
Neulich hatte ich „zu viel“ davon und erkannte, es gibt zwei Varianten von „zur Ruhe kommen“ für mich:
- Zur Ruhe kommen und Ideen entwickeln
- Erholsames zur Ruhe kommen

Ein gemütliches Bett als Symbolbild für Zur Ruhe kommen. Dieses steht im Stays Design Hotel in Dortmund, wo ich neulich zur Supervision übernachtete
Zur Ruhe kommen und kreativ werden
Super, ich liebe es.
Das passiert mir beim Duschen, bei Haushaltstätigkeiten oder auch beim Lesen.
Ich komme in einen Modus, bei dem ich gar nichts muss. Mein Gehirn darf schweifen, die Neurone haben keinen eindeutigen Befehl, sondern feuern kreativ drauf los.
Es entstehen neue Ideen, Lösungen für Probleme, die im Hinterkopf herumschwirren.
Was ist das Problem daran?
Wenn die Idee gut ist, will sie umgesetzt oder wenigstens notiert werden. Erst dann kann mein Gehirn erneut zur Ruhe kommen.
Und dann? Geht das Spiel möglicherweise von vorne los.
Manchmal habe ich Phasen in denen das intensiv ist und das kann verdammt anstrengend sein, so kreativ sich das auch anhören mag.
Es wäre gut, wenn ich zur Ruhe käme – im Sinne von Erholung.
Nacht aufwachen und denken ~ eher unerwünscht
Ich wachte nachts gegen 4 Uhr auf und mein Gehirn war bereit zu denken …
Leider eine Uhrzeit bei der es mir nur schwer gelingt wieder einzuschlafen. Mehr Schlaf wäre schön und so blieb ich dösend liegen.
Eine Nacht mag das gehen, aber nicht mehrere Tage hintereinander, wie es mir neulich erging. Manchmal schlief ich nochmal ein, wurde dann vom Wecker wach und wollte nicht aufstehen.
Was mir nachts hilft: Hörbuch hören, um meine Gedanken vom Denken abzulenken und mich entspannen zu lassen.
Was brauche ich, um besser zu schlafen?
Eine innere Ruhe, statt dem drängenden Gefühl an vielen Themen parallel arbeiten zu wollen. Es war zu viel Begeisterung da.
Was hilft mir tagsüber, wenn Ideen kommen?
Wenn die Ideen kommen, wollen sie notiert werden. Und das ist ja was Gutes. Danach kann ich sie oft wieder los lassen
Am Samstag kam ich beispielsweise zu einigen neuen Ideen, notierte sie und entwickelte sie weiter.
Hilfreich waren dabei auch Gespräche mit meiner Tochter.
Nach einem guten Gespräch war eine Weile Ruhe im Kopf, ich konnte es gut stehen lassen. Eine Entscheidung war getroffen, die wir kritisch besprochen hatten. Die Entscheidung kam mir immer mal wieder in den Sinn, ich bestätigte sie und dann ließ sich das Thema wieder gut parken.
Wie sieht dagegen erholsames zur Ruhe kommen für mich aus?
Pause machen bedeutet möglichst etwas konkträres zu dem vorherigen zu Tun. Wer sitzt, sollte sich bewegen oder umgekehrt.
Entspannung finde ich in Aktivitäten, die mir Spaß machen und meinen Gehirn auch ein wenig Input geben.
Im Hier und Jetzt sein. Gedanken kommen und gehen lassen. Das sind Prinzipien der Achtsamkeit.
Manchmal funktioniert das für mich. Es gelingt nicht immer, denn Entspannung fürdert Kreativität und wenn dabei etwas Gutes raus kommt, möchte ich diese Gedanken ungern wieder gehen lassen. Da ich sehr vergesslich bin, muss ich es mir dann auch dringend aufschreiben. Aufschreiben hilft auch, es aus dem Kopf zu haben.
So ticke ich.
Gute Bücher, Spaziergänge mit Hörbuch oder Podcast (ohne fördert wieder kreative Ideen). Videos gucken, Schwimmen – meine Aufmerksamkeit richte ich dabei auf das Bahnen zählen und meine Umgebung, auch wenn die nicht viele Reize bietet. Manchmal kommen mir auch hierbei kreative Ideen, aber da ich sie nicht aufschreiben kann, bleibe ich bei der Achtsamkeit.
In angenehmer Gesellschaft kann ich ebenfalls bei guten Gesprächen entspannen, noch besser bei gemeinsamen Aktivitäten. Ich liebe Brettspiele!
Entspannen für mehr Kreativität oder Erholung
Beide Varianten haben ihre Vorteile und wirklich trennscharf sind beide Varianten nicht. Auch wenn meine Kreativität mir manchmal zu viel wird, kann ich auch nach einer Dusche sowohl entspannt sein, als auch eine Lösung für ein Problem haben, über das ich eigentlich gar nicht nachgedacht habe.
Es scheint mir wichtige, diesen Unterschied bewusst zu kennen. Welches zur Ruhe kommen eignet sich für kurze Pausen und bei welchen Arten des zur Ruhe kommens, finde ich Erohlung an Wochenenden oder in Urlauben?
Wie ergeht es dir mit dem zur Ruhe kommen?
Mir hilft beim Zur-Ruhe-Kommen auf jeden Fall die Abwesenheit von Eindrücken. Ob sie nun über die Augen, Ohren oder die anderen Sinne kommen. Oder, wie du schreibst, liebe Stephanie, die Konzentration auf eine Sache. Da kann ich dann schon mal alles andere ausblenden.
Abwesenheit von Eindrücken klingt super. Mir drängt sich die Frage auf: Geht das?
Sinneseindrücke sind immer da, die Frage ist, ob sie relevant sind, um wahrgenommen zu werden.
Eine vertraute, reizarme Umgebung kann da gut tun oder angenehme beruhigende.