Meine Finger schweben über der Tastatur, eine grobe Idee im Kopf, lege ich los. Meine Finger tanzen, Worte fließen, werden zu einem Text. Vielleicht hatte ich einen ersten Satz im Sinn, wie bei diesem Beitrag. Wo erste Worte sind, finden weitere Worte ganz automatisch ihren Weg.
Ich liebe diese Art zu schreiben, bin selbst voller Spannung auf das was kommt, ähnlich wie beim schauen einer spannenden Serie.
Kontinuierlicher Fluss
Es beginnt mit einem Gedanken und zu diesem finden sich weitere. Meine Gedanken sind manchmal schneller als die Finger, die über die Tastatur tanzen.
Manchmal entsteht dabei eine Struktur und nicht immer ein kontinuierlicher Text von vorne bis hinten. Bei einem Blogbeitrag entstehen Zwischenüberschriften und diese müssen auch nicht alle im ersten Anlauf befüllt werden.
Plötzlich ist ein guter Abschluss da, dann wird er geschrieben. So entsteht nach und nach ein Text auf meine Weise.
Funktioniert das auch mit einem Roman-Plot?
Für mich schon!
Ich habe mehrere Romane mit unterschiedlichen Techniken geplottet, teilweise auch kombiniert, ähnlich wie ich es gerade beschrieben habe. Ich habe mit einer groben Idee angefangen und den Plot während des Schreibens entwickelt.
Einen Roman mit bereits bestehendem Anfang habe ich auch mit dem Beat Sheet von Blake Snyder versehen und mir damit ein Gerüst gestaltet, an dem ich mich orientieren kann.
Ein zu stark durchstrukturierter Plan würde mir die Freude am Schreiben nehmen, ein lockeres Gerüst hilft mir dabei, nicht plötzlich eine völlig andere Geschichte zu schreiben.
Momente des Inne haltens
Manchmal – so wie gerade – halten meine Finger inne und lassen meinem Kopf einen Moment zum Denken. Was noch? Bin ich fertig? Wo soll es hingehen?
Es ist wie bei einem Spaziergang mit einer groben Richtung ohne festes Ziel. Einfach mal kurz stehen bleiben und sich umschauen. Dann entscheide ich in die Richtung zu gehen, wo es am schönsten ist und meine Finger tanzen weiter.
Ruhen lassen
Wenn ich auf diese Weise schreibe, ist es mir wichtig meinen Text ruhen zu lassen. Es kann sein, dass ich das Gefühl habe etwas ganz tolles geschrieben zu haben oder auch verwirrenden Mist. Das sagt nichts über die Qualität des Textes aus, sondern allein über mein Gefühl beim Schreiben. Schreiben tut mir gut, es ordnet meine Gedanken.
Ruhen lassen, kann ein paar Minuten sein, wie ich es oft in den Blognächten bei Anna mache, denn da ist die Idee den Beitrag am selben Abend zu veröffentlichen. Oft sind es ein paar Tage und bei manchen Texten auch Jahre. Manuskripte lasse ich ein paar Wochen ruhen, bevor ich an die nächste Überarbeitung gehe.
Ich habe Geschichten auf meiner Festplatte, bei denen ich schon den Effekt hatte: Habe das wirklich ich geschrieben? Das ist eine wirklich gute Geschichte.
Und ich hoffe, dass sich genau dieser Effekt bei KometsZeitreiseProjekt einstellen wird, welches ja nun wirklich schon Monate auf Eis liegt, ohne dass ich rein geschaut habe. Und ich denke, das wird mir die Entscheidung, es zu veröffentlichen erleichtern. Wenn ich selbst von meinem Text begeistert bin, geht das Buch raus. Wenn nicht, dann werden wir sehen, ob ich mich nochmal dran setze oder es sein lasse. Das hängt von dem Gefühl habe, was ich beim Lesen haben werde.
Blogparade
Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Blogparade von Anna Koschinski. Schreiben über das Schreiben.
Mein erster Gedanke war: Da mache ich auf jeden Fall mit. Mein zweiter: Habe ich dazu nicht schon alles gesagt?
Damit ließ ich das Thema in meinem Hinterkopf reifen, bis sich die grobe Idee morgens im Bad meldete, ich mich kaum schnell genug anziehen konnte, um meine Finger wie eingangs beschrieben in Position zu bringen. Sie über die Tatstur schweben zu lassen und mit dem Schreiben zu beginnen. Immer wieder ging ich den ersten Satz im Kopf durch, der sich bereits geformt hatte, um ihn nicht zu verlieren und in Gedanken nicht zu weit vor zu laufen.
Ich bin schon spät dran mit meinem Beitrag, wenn du noch mitmachen magst, solltest du schnell sein. Andererseits kannst du dich jetzt durch zahlreiche weitere Texte zum Thema Schreiben über das Schreiben lesen und dich von anderen inspirieren lassen.
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Liebe Stephanie,
so entstehen also Deine verschiedenen Texte! Danke für diesen Einblick. Das Schreiben über das Schreiben ist so vielfältig, fast wie Sandkörner oder Schneeflocken. Schön und einmalig zugleich.
Bis bald beim Schreiben.
Ganz liebe Grüße
Margaretha (auf dem Weg der Besserung)
Liebe Margaetha,
genau so entstehen meine Texte, manchmal auch anders.
Freue mich, dass du auf dem Weg der Besserung bist, freue mich bald wieder mit dir zu schreiben und zu plaudern.