Lea hat eine Zwangsstörung. Zwanghaft zählt sie einfach alles und wenn sie es nicht tut, bekommt sie Panik. Sie trifft auf Jay und die beiden schließen einen Handel, wodurch Lea die Möglichkeit bekommt aus ihrem Leben zu fliehen und bei Jay auf dem Sofa zu wohnen. Den Mitbewohnern von Jay gefällt das gar nicht, dass eine „Irre“ auf dem Sofa lebt.
Jay ist nicht gerade der liebe, brave Junge von neben an und hat mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen. Zusätzlich geht ihm die „verrückte Lea“ jetzt auch noch damit auf den Keks, dass er seine Kamera nicht nachts laden darf. Probleme über Probleme.
Aus den zwei Perspektiven der beiden wird die Geschichte erzählt. Dadurch entstehen Mini-Cliffhänger. Beispielsweise endet ein Kapitel von Lea an einer interessanten Stelle und das nächste Kapitel ist aus Jays Sicht, aber Jay ist gar nicht bei Lea. Fand ich eine coole Sache, war irgendwie spannend und anders als bei anderen Büchern, die aus zwei Perspektiven geschrieben werden.
Ich habe das Buch an einem Stück gelesen und fand die Entwicklung, die die einzelnen Figuren machen höchst interessant. Nicht nur Jays und Leas sondern auch die der zwei Freunden, wie die mit Lea und ihrem Zahlentick umgehen. Mir hat es gefallen, dass ich mit Lea leiden konnte, wenn sie mit sich kämpft. Das fand ich gut, dass man sie verstehen konnte, ohne selbst eine solche Zwangsstörung zu besitzen.
Das einzige, was mich stört, ist das Ende. Es kam mir irgendwie zu schnell und ehe ich mich versah war das schon die letzte Seite und ich saß da und habe mich gefragt, ob da nicht noch eine Seite fehlt. Das Ende ist an sich ok so wie es ist. Nur bei mir bleiben noch zwei Fragen offen.
Sollte man sich durch Zählticks oder traumatische Erfahrungen getriggert fühlen, dann ist das Buch denke ich nichts für einen. Allen anderen kann ich es empfehlen.
Kathi ♥
Wenn du dich traust
Kira Gembri
erschienen 2015 im Arena Verlag
ISBN: 978-3-401-60149-6
