„Die Feuer von Arknon“ ist der vierte Band der Drachenflüsterer-Saga, ließe sich vielleicht auch ohne die ersten drei Teile lesen, würde ich aber nicht empfehlen. Während die ersten drei Bände nahtlos aufeinander folgen, ist zwischen dem dritten und vierten Band ein wenig Zeit vergangen. Noch eine Besonderheit gegenüber der Trilogie ist, dass eine neue Perspektive hinzukommt, die der Jungfrau Cathe. Auch wenn die Geschichte mit Cathe neu beginnt, geht es natürlich auch um den Drachenflüsterer Ben und seine Freunde, die sich nach wie vor für die Wahrheit über die Drachen einsetzen.
Heldentum und Opferbereitschaft
Für Jungen und Mädchen gibt es in der von Boris Koch geschaffenen Welt unterschiedliche ehrenhafte Lebensziele: Jungen streben danach dem Orden beizutreten und Drachenritter zu werden, Mädchen wollen als Jungfrauen dabei helfen die Drachen zu fangen.
Die Überzeugung ist, dass an Pfähle gefesselte Jungfrauen, die Drachen anziehen, um sie zu fressen. Je hübscher sie sind und je leidenschaftlicher sie schreien, desto effizientere Lockvögel sind sie. Während der Drache sich der Jungfrau in Not nähert, seinem Opfer, tritt der Ritter von hinten an ihn heran und befreit ihn heldenhaft von seinen Flügeln. Die Flügel sind Teil des Fluchs, der auf dem Drachen lastet …
Zweifel an diese Überzeugung sind Gotteslästerung und nicht zulässig.
Freiheit
Freiheit hat viele Bedeutungen und kann je nach Perspektive unterschiedlich gewertet werden.
Drachen sollen vom Fluch befreit werden, um anschließend den Drachenrittern zu dienen. Ben und seine Freunde befreien die Drachen, er gibt ihnen ihre Flügel zurück und somit auch ihre Persönlichkeit. Die kleine Gruppe Menschen wurde dadurch aber zu Geächteten, die per Steckbrief gesucht werden. Sie sind frei in ihrer Meinung, aber nicht frei, sich überall frei zu bewegen.
Die Menschen in den Städten und Dörfern sind nicht frei in ihrer Meinung über die Drachen, fühlen sich in ihrer Unwissenheit allerdings frei.
Eine Trilogie geht weiter
Tatsächlich hatte die Trilogie noch einige Fragen offen gelassen, insbesondere, wie ich in meinem letzten Beitrag schrieb, die Akzeptanz der Wahrheit über die Drachen. Umdenken benötigt Zeit und so ist das Problem auch nach dem vierten Band der Reihe nicht gelöst Vielleicht waren auch bereits mehr Bände geplant. In „Die Feuer von Arknon“ gibt es neben der neuen Perspektive der Jungfrau auch neue Ziele der Gruppe, eine spannende Quest, eingebettet in Legenden und ein gefährliches Abenteuer. Dieses ist in sich abgeschlossen, während die Hauptgeschichte weiterhin Potential für weitere Bände hat.
Fazit
Die Drachenflüsterer Reihe ist eine tolle Fantasy-Reihe für Drachenfans. Sehr gut geeignet für jüngere Leser, die sich in ein großes Abenteuer stürzen möchten. Nachdem ich „Die Feuer von Arknon“ leider sehr lange habe liegen lassen, habe ich die Geschichte in zwei Tagen ausgelesen. Der Schreibstil liest sich wunderbar leicht und flott. Die Spannung ist angenehm, gut aushaltbar.
Das Buch wurde mir über das Bloggerportal von RandomHouse zur Verfügung gestellt.
Der Drachenflüsterer – Die Feuer von Arknon (Link zur Verlagsseite mit Leseprobe)
Boris Koch
heyne fliegt
ISBN: 978-3-453-27104-3