Endlich durfte ich eine VR-Brille ausprobieren und es war ein fantastisches Erlebnis.

Da stehe ich mitten in meinem Wohnzimmer mit einem Gerät auf dem Kopf. Es fühlte sich deutlich angenehmer an, als es vorher aussah.

Auf dem Sofa sitzen noch die anderen, aber sehen kann ich sie nicht mehr. Um mich herum existiert nichts – eine Leere die ich füllen soll. In meinen Händen halte ich zwei Controller. In meiner virtuellen Wirklichkeit sehe ich die Auswahlmöglichkeiten, Farben, Funktionen. In der rechten Hand halte ich quasi einen Pinsel bzw. den Auswahlstick, in der linken eine Farbpalette bzw. eine reichhaltige Auswahl an Effekten.

Malen kann ich doch gar nicht, aber schnell habe ich heraus, wie ich mit den Farben und Effekten um mich herum meine Welt erschaffen kann.

Ich bewege mich, zeichne, wische, entferne mich von meinem Kunstwerk und betrachte es von weitem.

Mein VR Kunstwerk - in 2 D verliert es stark

Mein VR Kunstwerk – in 2D leider wenig beeindruckend

Auch die anderen spielen. Über einen Monitor können wir das Spiel mitverfolgen und natürlich kommentieren. Getestet haben wir neben dem Malen noch ein Kochspiel, ein Labor mit Minigames und einen Shooter. Leider verflog die Zeit zu schnell, um noch mehr auszuprobieren.

Es hatte etwas von dem Kindergeburtstagsspiel „Topfschlagen“, wenn man auf den Spieler aufpasst, dass er nicht gegen den Tisch läuft oder den Controller gegen die Deckenlampe schlägt. Der Raum sollte vorher auf jeden Fall entsprechend frei geräumt sein.

Ratsam wäre auch, die Raumbegrenzung zu beachten, die einem das Spiel anzeigt, aber den Teil der Erklärung hatte ich vorab verpasst … Daher war ich beim Abnehmen der Brille sehr überrascht, als ich direkt neben meiner Terrassentür stand.

Ja, ein Freund sagte mir „Da ist deine Balkontür“, aber den Satz habe ich in meine Virtuelle Realität eingebaut, denn ich betrachtete gerade von weitem mein gemaltes Haus. Ein bisschen gewundert habe ich mich schon, aber nicht weiter nachgedacht.

In fremde Welten eintauchen – VR-Technik verleiht diesem Wunsch eine völlig neue Dimension.

Der Freund, der die Brille mitgebracht hatte, erzählte wie er einmal bei Tageslicht anfing zu spielen und nach Abnehmen der Brille war es Nacht. Beim PC-Spielen oder auch beim Lesen ist es mir auch schon öfter passiert, dass die Zeit einfach so verflogen ist. Allerdings stelle ich es mir nochmal anders vor, wenn man aus einer Virtuellen Realität ins eigene Wohnzimmer zurückkehrt und einen die Dunkelheit empfängt.

Ich kann mir über das Spielen hinaus viele Anwendungen vorstellen.

Es bleibt spannend, was die Zukunft bringt.

Ausprobiert habe ich die HTC Vive mit den Spielen von Steam-VR.

Dieser Artikel ist übrigens nicht gesponsert, wobei eine Blogger Relation in diesem Bereich durchaus attraktiv wäre ;-).