bunter Drache am Himmel, im Vordergrund unten sind Dünen zu sehen, hinten ein wenig von Meer. Hauptsächlich wolkiger Himmel

Die Freuden des Alltags

Wir leben unser Leben mit mehr oder weniger Routine. Routinen helfen uns dabei, Dinge zu erledigen und eine gewisse Entspannung und Verlässlichkeit in den Tag zu bringen. Es gibt viele Vorteile und ich nutze sehr gerne ToDo Listen, um meinen Tag zu strukturieren und die Dinge, die mehr oder weniger dringend erledigt werden wollen, nicht aus dem Blick zu verlieren.

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Doch Routine und ToDo-Listen verleiten auch dazu in einen gewissen Trott zu verfallen. Immer wieder dieselben Dinge zu tun, die Liste abzuarbeiten. Die Liste erlaubt mir, den Kopf in gewisser Weise frei zu haben, um neue Aufgaben zu entdecken.

Für andere da sein

Diesen freien Blick nutze ich gerne für andere. Was beschäftigt meine Familie gerade? Was brauchen meine Kinder, mein Mann, was wir als Familie? Ich höre mir Geschichten und Sorgen von Familie und Freunden an. Aber höre ich auch auf mich selbst?

Auch im Job ist es meine Aufgabe für jemand anderen da zu sein. Genau zu beobachten, zu unterstützen, zu begleiten. Dokumentieren und Ansätze finden, an denen ich und andere im System des Klienten ansetzen können, ihm, dem Klienten weiter zu helfen. Dabei habe ich in den letzten Monaten gelernt auch auf mich zu achten. Was brauche ich, um helfen zu können?

Ich denke, dass ist eine wichtige Frage in jedem Job. Was brauchst -du, um deine Arbeit gut machen zu können?

  • Rahmenbedingungen (Zusammenarbeit & Setting)
  • Wissen & Fähigkeiten

Wie möchte ich selbst mich weiter entwickeln?

Befristete Verträge

2012 habe ich meinen Master in Psychologie gemacht. Seitdem arbeite ich mit befristeten Verträgen. In meinem Kopf gab es den Wunsch, eines Tages einen unbefristeten Vertrag zu unterschreiben.

Warum?

Ich wollte diesen Druck los werden, das Gefühl, ständig suchen zu müssen. Inzwischen glaube ich, dass genau dieses Gefühl mich gebremst und unnötig gestresst hat. Ich habe nach einer Sicherheit gestrebt, die es nicht mehr gibt. Zeitgleich war mein Denken Projekt orientiert. Die bisherigen Stellen bezogen sich alle auf konkrete Projekte.

To-Do-Liste => Leben

Mein aktuelles „Projekt“

Auch meine aktuelle Tätigkeit als Schulbegleiterin kann man als Projekt sehen. Der eine Klient ist das aktuelle Projekt. Ein vorgegebenes Ziel ist, sich selbst überflüssig zu machen, so dass das Kind eines Tages ohne Hilfe klar kommt. Je nach Problemlage kann das mehr oder weniger weit umgesetzt werden. Manche Einschränkung können einfach nicht wegtrainiert werden.

Mein Klient ist auf einem guten Weg, wir haben viele Themen bearbeitet und eine gute Routine geschaffen. Zeit für mich zu gehen? Ich bin überzeugt, dass er noch eine Weile Hilfe benötigt, aber meine Einschätzung alleine zählt nicht. Das Jugendamt entscheidet über die Stunden der Begleitung und das Prinzip lautet: Stunden kürzen wo es nur geht. Die Entscheidung für das nächste Schuljahr fällt nach dem gemeinsamen Termin im Juni. Mein eigener Vertrag läuft Ende Juli 2020 aus. Zwei ungewisse Variablen, wie es weiter gehen könnte.

Es ist auch meine Entscheidung

Ich bin die dritte Variable. Will ich weiter machen oder möchte ich etwas anderes? Meine ersten Gedanken betrafen das Kind und ich bin sicher, dass ich den Klienten im Sommer gut übergeben kann, falls die Begleitung weiterhin bewilligt wird. Eine hypothetische Alternative ist auch, dass mein Vertrag verlängert wird und ich eventuell einen neuen Klienten bekäme.

Bereits im Vorstellungsgespräch bin ich ehrlich damit umgegangen, dass ich diese Tätigkeit nicht mein Leben lang machen möchte. Es ist eine schöne Aufgabe, leider keine gut bezahlte. Einige weiter Variablen stören mich. Für mich persönlich wäre daher die optimale Lösung, keinen neuen Klienten anzunehmen und eine neue Herausforderung zu finden bei der ich mich selbst weiter entwickeln kann und hoffentlich besser bezahlt werden.

Umdenken zur Befristung

Ja, die Befristung ist ein gewisser Stressfaktor, aber auch ein unbefristeter Vertrag ist keine wirkliche Sicherheit. Ich bin bereit die Ungewissheit anzunehmen, welches Projekt, mich als nächstes erwartet. Tatsächlich habe ich gute Strategien entwickelt, mich frühzeitig nach etwas Neuem umschauen. Die alles entscheidende Frage ist

Was wird die nächste Aufgabe sein?

Das ist die aktuell zentrale Frage. Persönlich kann ich mir vieles vorstellen. Zwei grobe Richtungen wären psychologische Beratung und/oder was im Bereich Social Media oder Content Manager, gerne zu psychologischen Themen.

Im Dezember suchte ich auf Twitter Rat, wie ich die anstehende Jobsuche besser gestalten könnte. Meine bisherigen Wege:

  • Jobportale & Xing/LinkedIn nutzen
  • Menschen wissen lassen, das ich suche
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Viele fragten nach, was ich denn konkret suche, eine Frage, die nur ich selbst beantworten kann! Doch die persönliche Erkenntnis ging viel tiefer. Es geht nicht nur um die Frage:

Was will ich, sondern vor allem die Frage, wer will ich sein?

Meine persönliche Erkenntnis

Manchmal folge ich gerne dem Impuls, lasse mich treiben. Dann gibt es unangenehme Fragen, die nerven und denen man sich nicht so richtig stellt.

Dann habe ich eine Frage gestellt (besagte Frage oben auf Twitter) und sehr gute Impulse bekommen, die mich erkennen ließen, was ich aus den Augen verloren habe, einen wichtigen Teil von mir.

Die meisten von euch kennen meine kreative Seite, lesend und schreibend. „Ich bin Geschichtenerzählerin“, sage ich in meinem bislang einzigen Video:

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Zum lesen und erzählen gehört für mich auch das Zuhören, aktives Zuhören und Menschen begleiten und genau hier liegt die Verbindung zwischen Storytelling und der Psychologie. Ich habe einen Master in Psychologie, einen Abschluss, der theoretisch viele Wege ermöglicht. Bisher habe ich mich lediglich dagegen entschieden, psychologische Psychotherapeutin zu werden. Beratung und Coaching wären für mich attraktive Arbeitsfelder.

Ich kann mir auch vieles vorstellen, was es erschwert mich finden zu lassen. Vor allem, da offenbar viele gar nicht wissen, dass ich Psychologin bin, mich nicht als Psychologin wahrnehmen.

Wer sind wir online?

Wir alle haben alle verschiedene Rollen, privat und beruflich. Nicht alle diese Rollen zeigen wir online. Aus meinem privaten Familienleben erzähle ich beispielsweise nur sehr wenig, zeige keine Fotos von meinen Kindern und lasse sie inzwischen selbst entscheiden, wie viel sie über sich im Netz preis geben.

War es eine bewusste Entscheidung, mich online nicht als Psychologin zu präsentieren?

Ganz im Gegenteil! Es steht sogar in meinem Twitterprofil. Allerdings twittere ich selten Themen aus der Psychologie, zeige mein Fachwissen nicht, ergo werde ich nicht als Psychologin wahrgenommen.

Verliere dich selbst nicht aus den Augen!

Wir werden so wahrgenommen, wie wir uns verhalten. Wenn du einen Teil von dir selbst aus den Augen verlierst, zeigst du diesen auch nicht.

Ich habe mich gefragt, wie ich selbst zur Psychologie stehe und kann ganz klar sagen, es ist ein wichtiger Teil von mir.

Sie sind nicht als Psychologin eingestellt.

Zitat meiner Vorgesetzten

Und doch war die Psychologie immer ein Teil meiner Arbeit. Ohne mein Fachwissen, hätte ich die Aufgabe als Schulbegleiterin nicht so gut ausführen können.

Über meine Arbeit mit dem Klienten darf ich öffentlich nicht sprechen, daran habe ich mich immer gehalten. Doch da ist mehr! Es geht auch um Weiterbildung, um Literatur und darum Fachwissen zu teilen. Viele haben mir die Rückmeldung gegeben, dass es euch interessieren würde und das sollt ihr gerne bekommen.

Ob es dazu ein eigenes Blog geben wird, habe ich noch nicht endgültig entschieden, einen groben Plan habe ich aufgestellt, aber der Faktor Zeit spielt eine wichtige Rolle und ich mag mich nicht verzetteln.

Meine Entscheidung für 2020

Ich werde mich wieder intensiver und aktiver der Psychologie widmen!

Es gibt ein Thema, dass mich schon lange umtreibt und das ich nun endlich anfange. Ich beginne eine systemische Weiterbildung und zwar exakt heute! Während dieser Beitrag online geht befinde ich mich bereits in Vallendar auf dem Seminar „Systemischer Denken und Handeln“ der IF Weinheim.

Zwei Argumente haben mich bisher davon abgehalten eine größere Weiterbildung zu beginnen:

  1. Kann ich das Gelernte auch anwenden?
  2. Die Fortbildung kann ich mir nicht leisten.

Inzwischen sehe ich das anders:

  1. Gerade systemisches Wissen nutzt mir in jedem Job.
  2. Eine Weiterbildung ist eine Investition in mich selbst.

Außerdem werde ich mir mehr Zeit für mich selbst nehmen, mich fragen, was ich möchte. Weiterhin werde ich mich auch treiben lassen und offen sein für Inspiration von außen, denn genau so funktioniert meine Kreativität.

Ein Herz aus Haar, links eine blonde, rechts eine dunkle Strähne

Ab und zu stehen bleiben und inne halten, tut gut! Einfach mal bei sich sein.