Wenn du ein völlig normales Leben lebst und die Erklärung für das, was passiert, plötzlich „Magie“ lautet, würdest du es glauben?
Ich mag Urban-Fantasy Romane, in denen die Figuren quasi über Magie stolpern und in ein Abenteuer gesürzt werden. Ina Linger und Cina Bard haben eine ganze Reihe geschrieben, in der die Figuren von der Magie überrumpelt werden. Jeder Band ist unabhängig lesbar, auch wenn es manche Figuren gibt, die wieder auftauchen. Dieses Detail war mir nicht mehr bewusst, als ich zu lesen begann. Daher war ich auf den ersten Seiten etwas irritiert über die Protagonistin. Den Namen der Protagonistin aus Magisch Verflucht erinnerte ich nicht, aber sie war irgendwie anders …
Magisch verschwunden
Robin ist sich sicher, dass Will in ihr nicht mehr als die Freundin der kleinen Schwester sieht. Sie verstehen sich gut, aber ernste Hoffnungen macht sie sich nicht und vergräbt ihre Gefühle. Als Will plötzlich spurlos auf einer Studienreise verschwindet, kann sie nicht anders. Sie reist auf die Insel, um zu ermitteln. Robin Hoodie hat Will sie oft im Scherz genannt, eine Anspielung auf ihr Lieblingskleidungsstück.
Vor Ort beginnt sie zu ermitteln. Dabei geht sie vor, wie es eben eine junge Frau tun würde, die keine Ermittlerin ist und einen geliebten Menschen sucht. Der Polizei passt das natürlich gar nicht, aber Robin findet einen Weg …
Allerdings hätte sie nie erwartet, welcher Spur sie folgt oder, dass Magie wirklich existiert … Ihr Weg führt durch ein Gemälde in eine völlig andere Welt. Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich dem spannenden Abenteuer zu stellen, um Will zu befreien.
Das Abenteuer selbst ist wunderbar magisch, verrückt und es gibt einige lustige Stellen.
Wem vertrauen?
Spannend in dieser Geschichte ist die Herausforderung für Robin, zu entscheiden, wem sie vertrauen kann. Wer hat Will wirklich entführt? Ist sie selbst nur eine Marionette in einem großen Spiel?
Stehen wir nicht auch oft vor der Frage, oder stellen wir sie uns zu selten? Welche Erwartungen werden an uns gestellt? Wer lenkt uns und wer meint es ehrlich mit uns?
Jeder Mensch hat eigene Motive, manche sind offen und klar erkennbar, andere bleiben uns verborgen, teilweise auch die eigenen. Es lohnt sich hin und wieder inne zu halten und zu reflektieren, warum wir tun, was wir tun.
Robin wird aktiv und findet ihren Weg zur Wahrheit. Sie dabei zu begleiten, ist unheimlich spannend. In Vertrauen steckt auch das Wörtchen trauen. Sich trauen, Fragen zu stellen und unangenehme Themen anzusprechen, um das Vertrauen stärken. Wir können über die Motive und Gedanken anderer nur spekulieren, aber nicht in ihre Köpfe gucken.
Fazit
Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen. Kreative Ideen und ein tolles Spiel mit den Figuren, denen es wirklich nicht leicht gemacht wird. Bei der Auflösung am Ende, wie alles gegenüber Außenstehenden kommuniziert wird, hätte ich gerne etwas mehr erfahren, aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt. Ansonsten ist die Geschichte schön rund und in sich abgeschlossen mit all ihren Überraschungsmomenten. Ein schönes magisches Leseabenteuer, anders, aber ebenso schön, wie der erste Band.
*Anzeige* Falls dich das Buch interessiert, nutze gerne diesen Affilatelink zu GenialLokal.
Das eBook wurde mir über Ina Linger zur Verfügung gestellt.
Magisch Verschwunden
Ina Linger & Cina Bard
Selfpublisher
ISBN: 3964439096