Ich habe mich sehr auf „trust in me“ gefreut. Nachdem ich „Wait for you“ gelesen und festgestellt habe, dass es das ganze Buch auch aus seiner Perspektive gibt, war für mich klar, dass muss ich unbedingt lesen. Ich wünschte ich hätte es nicht getan.
Worum geht es?
In „trust in me“ geht es um die gleiche Geschichte wie in „wait for you“. Diesmal nur eben aus Camerons Perspektive. Eines Tages rennt Avery in Cameron hinein und fasziniert ihn. Danach begegnen sie sich immer wieder und Cameron bittet sie immer wieder um ein Date, doch Avery lehnt immer wieder ab. Ihre Vergangenheit hält sie davon ab sich auf Cameron einzulassen. Doch auch Cameron hat seine eigene Geschichte.
Warum ich zwei Perspektiven liebe
Es gibt einige Bücher, die von vornerein zwei Perspektiven haben. Ein Beispiel wäre hier „Love to share“. Die Geschichte entwickelt sich immer weiter und mal wird sie aus der einen, mal aus der anderen Perspektive erzählt. Hier wird zwar nicht die gleiche Szene zweimal erzählt, aber man bekommt abwechselnd einen Einblick in die Gefühlswelt von beiden Personen und kann besser verstehen, warum die beiden gewisse Entscheidungen treffen.
Ein anderes Beispiel ist zwar ein Kinderbuch und eine Freundschaftsgeschichte und kein Liebesdrama, aber kommt der Sache näher, warum ich „trust in me“ nicht mag. In dem Buch „Eline und Wilma“ wird die Geschichte von den beiden Mädchen Eline und Wilma erzählt und wie die beiden sich erst gar nicht verstehen und später doch noch Freundinnen werden. Das Buch ist ein Wenderoman. Man fängt mit Eline an und dreht das Buch dann irgendwann um und liest Wilmas Seite der Geschichte. Dabei handelt es sich um dieselben Ereignisse nur mit Wilmas Gefühlen und ihrer Seite der Geschichte.
Also um es noch mal kurz zusammen zu fassen, ich mag zwei Perspektiven, um beide Personen zu verstehen und auch mal mit zu bekommen wie es der anderen Person geht, wie sie die Sachen wahrnimmt und was die Person so treibt, wenn sie nicht mit der Hauptfigur zusammen ist.
Warum ich „trust in me“ nicht mag
Während Cameron in „wait for me“ noch einen Charakter besaß, war er in „trust for me“ eine leere Hülle für mich. Im Prinzip habe ich nichts Neues über ihn oder seine Gefühle erfahren. Ich weiß auch immer noch nicht so genau, was er tut, wenn er nicht gerade mir Avery zusammen ist. Die Szenen, wo Avery nicht dabei ist, kann ich an einer Hand ablesen.
Gefühlt wurden fast alle Dialoge aus dem ersten Buch genommen und einfach umgedreht, ein paar Gefühlsregungen hinzugefügt und das wars. Diese Emotionen sind noch nicht mal was besonders, sondern einfach nur die, die man eh schon aus Averys Geschichte entnehmen konnte.
Was mich wahnsinnig stört mit Spoilern
Kurz gesagt: Ich glaube nicht, dass man das Buch lesen kann ohne die ganze Love Story von den beiden zu kennen. Würde ich nur Camerons Seite lesen würde mir eine ganze Menge fehlen. Meiner Meinung sehr wichtige Momente in der Geschichte der beiden. Momente von denen ich mir gewünscht hätte sie aus seiner Perspektive lesen zu können, um seine Gefühle in diesen Szenen besser zu verstehen. Aber sie waren einfach nicht in dem Buch enthalten. Nachfolgend nun meine drei Momente, die mir in Camerons Perspektive definitiv gefehlt haben.
Moment Nummer 1: Die Okay-Nachricht
Kurz vor der Halloween-Party schreibt ihr Cameron, ob sie mitkommt. Daraufhin schreib sie okay und er kommt angelaufen, weil er sie and dem Tag nicht nur wegen der Halloween Party gefragt hat, sondern auch zum hundertsten Mal, ob sie mit ihm ausgeht. Die ganze Szene und seine Begeisterung und Vorfreunde hätte ich sehr gerne aus seinen Augen gesehen. Die Fassungslosigkeit, als er die Nachricht bekommt und so weiter. Naja was soll ich sagen. Die Szene ist in seinem Buch nicht vorhanden. Dafür aber eine andere Szene, die kurz vor Halloween spielt, die neu ist. Alle stehen draußen in der Kälte und er wärmt sie, weil sie friert. Irgendwo ja niedlich, aber die andere Szene hätte ich trotzdem gerne gehabt.
Moment Nummer 2: Das zweite Date
Das zweite Date ist irgendwie niedlich und auch in Averys Buch ist es keine sonderliche lange Szene, aber irgendwie auch eine wichtige. Zumindest aus Averys Sicht. Aus Camerons Sicht anscheinend allerdings nicht, denn das zweite Date findet nie statt. Er fragt sie zwar nach dem zweiten Date und sie sagt ja. Sie fahren auch über die freien Tage zu seinen Eltern, aber das zweite Date das dort stattfindet, wird aus seiner Sicht nicht erzählt, was ich sehr schade finde. Es geht hier immerhin um das zweite Date der beiden und wie er den Abend wahrgenommen hätte, wäre durchaus interessant.
Fazit: Es lohnt sich nicht
Wie ich eingangs schon erwähnt habe, ich mag Geschichten aus beiden Perspektiven, um beide Gefühlswelten kennen zu lernen. Camerons Gefühle wiederum sind mir nun nicht wirklich bekannter. Der Tiefgang fehlte für mich. Im Prinzip habe ich nur die gleichen Dialoge noch mal gelesen. Ganz ehrlich dann hätte ich Averys Buch einfach noch mal lesen können, da findet wenigstens etwas mehr Tiefgang zwischen den Dialogen statt und mehr Gefühle werden vermittelt.
Also nein ich kann wirklich nicht dazu raten das Buch zu lesen, auch wenn ich das wirklich gerne würde, aber dafür fehlt mir einfach zu viel.
Kathi ♥
Kathi ♥
Trust in me
J. Lynn
erschienen 2014 beim Piper Verlag
Originaltitel: trust in me, 2013
übersetzt aus dem Englischem von Vanessa Lamatsch
ISBN: 978-3-492-30572-3
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