Es ist schon der 5. Tag der unerledigten Dinge und diesmal war der Entscheidungsprozess wieder spannend. Welchem Projekt möchte ich einen ganzen Tag widmen?

Hilfreich waren die beiden Fragen, die sehr ähnlich sind:

  • Womit möchte ich mich wirklich gerne beschätigen?
  • Womit möchte ich mir einen ganzen Tag lag beschäftigen?

Entschieden habe ich mich dazu, mich meinem aktuellen Romanprojekt zu widmen.

Abgehalten hat mich erst der Gedanke, einen ganzen Tag schreiben kann ich nicht. Doch genau das war nicht der Plan. Ich glaube immer noch das nicht zu können, einen Tag lang fleissig schreiben.

Ich starte meine Schreibprojekte mit einem groben Plan und diesen gilt es weiter zu entwickeln, parallel. Diesmal wollte ich genau dieser Entwicklung einen intensiven Tag widmen, um mein Gerüst zu stärken, in dem sich die Geschichte weiter entwickelt.

Was ist ein Tag der unerledigten Dinge?

In kurz: Ein Coworking Tag mit der Idee ein persönliches Projekt in den Fokus zu nehmen und an diesem Tag anzugehen. Es gibt 4 Arbeitseinheiten á 90 Minuten, dazwischen gemeinsame Pausen und eine 90-minütige Mittagspause. 

Wir beginnen um 8 Uhr mit einem gemeinsamen Einstieg und enden mit einem gemeinsamen Check-Out. Um spätestens 18 Uhr endet der gemeinsame Tag.

Ausführliche Informationen gibt es hier.

Nachfolgend berichte ich euch von meinem 5. TduD:

Figurentwicklung

In der ersten Arbeitsphase habe ich mich voll und ganz der der Figurentwicklung gewidmet. Bisher hatte meine Protagonistin hierbei die größte Aufmerksamkeit, aber es gibt einige weitere wichtige Figuren.

Und es war hilfreich. Insbesondere habe ich meine Aufmerksamkeit auf die Motivation und Entwicklung der Figur gelegt.

Was will die Figur? Welches Ziel verfolgt sie zu Beginn der Geschichte.

Welche Veränderung macht die Figur durch?

Bei einer Figur wird es wahrscheinlich keine eigene Veränderung sein, sondern eine veränderte Wahrnehmung dieser Figur seitens der anderen und das wiederum wird wahrscheinlich doch Auswirkungen auf die Figur selbst haben. Ich bin gespannt.

Ihr merkt schon, ich bin damit noch nicht fertig, aber ich habe mir einiges bewusst gemacht und damit kann ich sehr gut weiter arbeiten. Es könnte wertvoll sein, diesen Schritt noch einmal bewusst zu wiederholen.

Die Frage des Alters war auch nochmal wertvoll, mir bewusst zu beantworten. Kleines Detail, dass nicht ganz unwichtig ist.

Eine Systemische Geschichte

Während ich mich nochmal bewusst mit den unterschiedlichen Fäden der Handlung auseinander gesetzt habe, ist mir bewusst geworden, dass es eine systemische Familiengeschichte ist.

In meiner Grundidee lag der Fokus auf der Protagonist. Sie sollte zu seich selbst finden. Die Entwicklung der Geschichte ist stark systemisch geprägt und das ist wunderbar. Nachdem das Schreiben für den Aufbau der Systemischen Beratung zurück stecken musste, beeiflusst es jetzt mein Schreiben und das tut gut. Ich liebe diese Verbindung sehr.

Fäden der Geschichte

Der Fokus der zweiten Arbeitsphase war mir die Fäden der Geschichte bewusst zu machen. Das Netz mal aufzuspannen und in einer Mindmap zu visualisieren.

Aus diesem Teil stammt auch die soeben beschriebene Erkenntnis.

Über all dem steht die Frage: Was mache ich da eigentlich?

Ganz Systemisch habe ich einen Perspektivwechsel auf meinen Schreibprozess vorgenommen. Bin auf Abstand gegangen, habe mir den Plot angesehen und freue mich auf das Weiterschreiben.

Und an diesem Punkt ist etwas wundervolles passiert. Es ist eine neue Figur geboren und diese wird möglicherweise inspiriert von einem wunderbaren Menschen und der Art wie ich sie in unserer ersten Begegnung wahrgenommen habe.

Planung mit Papyrus Autor

Was ich schon lange machen möchte, ist mich in Ruhe mit der Funktion des Zeitstrahls auseinander setzen. Ich habe damit einmal experimentiert, das hat aber mehr Chaos verursacht als geholfen.

Im aktuellen Projekt ist noch nicht viel Handlungszeit verstrichen und ich dachte,d as könnte helfen. In einem alten Projekt in Word, habe ich mir mal mit Kommentaren die Wochentage markiert, damit es mit Arbeitstagen und Wochenende gut auskommt. Das war anstrengend, mal schauen, ob Papyrus hier hilfreich sein kann.

Hierzu habe ich mir Tutorials auf YouTube angesehen, wie beispielsweise dieses, welche sehr kurz und gut strukturiert sind: 

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Super nützlich, wenn ich eien Überblick über Wochentage und das Fortschreiten des Jahres habe. 

In einem nächsten Schritt habe ich mich mit dem „Organizer“ auseinander gesetzt. Dieser scheint mir de Metaebene des gesamten Projektes zu sein, abgesehen von den Denkbrettern.

Hier kann ich die grobe Plotstruktur so anlegen, dass ich den geschriebenen Text mit diesem verbinden kann.

Ich definiere Ereignisse, Szenen oder Kapitel in der Reihenfolge, in der sie später im Roman auftauchen sollen. Jedes einzelne Element kann ich dann zeitlich definieren, ergänzen welche Figuren dort auftauchen und eine Kurzzusammenfassung schreiben.

Das ist ein wenig Arbeit, aber ich hoffe sie lohnt sich.

Schon lange sage ich Papyrus Autor hat tolle Funktionen, die ich nicht nutze. Jetzt habe ich mir endlich die Zeit genommen mich damit auseinander zu setzen und damit zu experimentieren. Ein Hoch auf den Tag der unerledigten Dinge 🙂 

Ich habe einfach weitere Planungskapitel angelegt, entsprechend meiner Plotstruktur und darin Szene, soweit diese bereits als Idee vorhanden sind.

Jetzt habe ich beim Schreiben, stets die Struktur direkt im Manuskript und das erscheint mir für den Moment großartig. Könnte noch nerven. Zusätzlich habe ich das übersichtliche Board auf dem ich zuerst geplottet habe. In Papyrus selbst kann ich zwischen Text, Organizer und Zeitstrahl switchen. Auf allen sind meine Karten verlinkt und die Überlegungen zu den Fäden finde ich im Denkbrett.

Ich fühle mich bereit, weiter zu schreiben. Das Ziel für heute ist mehr als erreicht.

Achte auf dich selbst – flexible Auszeiten

Biopausen legt beim Tag der unerledigten Dinge jede*r selbst, denn diese Bedürfnisse sind individuell und es gibt nichts, was du zwischendurch verpasst.

Und auch sonst gestalten wir die Arbeitsphasen individuell und alle sind für ihre eigene Ablenkung und Bedürfnisse zuständig.

In der ersten Arbeitsphase habe zum Beispiel ich zwischendurch mit meiner Tochter geschrieben und eine Wohnungsbesichtigung geplant.

Gegen Ende der zweiten Arbeitsphase ging mir meine Konzentration langsam aus. Auch das ist okay. Über die Mittagspause war ich dann froh. Für 90 Minuten habe ich Zoom dann geschlossen.

Mit der Mittagspause sind wir auch sehr unterschiedlich umgegangen. Ich habe sie mit Abstand vom Computer verbracht, andere haben die Pause verschoben und das ist ganz einfach möglich.

Gemeinsame Pausen

Diesmal waren wir zu dritt und der Austausch zwischen den Arbeitsphasen war wunderbar. Obwohl wir an ganz unterschiedlichen Aufgaben sitzen, entstehen Verbindungen, werden Geschichten erzählt, Gedanken geteilt und weiter gedacht. Ich liebe es!

Sei beim nächsten Tag der unerledigten Dinge dabei

Du möchtest dir auch mal einen Tag für ein Thema Zeit nehmen? Komm gerne zum nächsten Tag der unerledigten Dinge.

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