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BlogromanSonntagsgeschichte Kapitel 71 Schwestern

Bevor sie die Haustür aufschließen konnte, wurde Josephine von Sarah am Arm gepackt. „Werden deine Eltern mich auch wirklich mögen? Was, wenn ich mich seltsam verhalte? Vielleicht hatte Lore doch recht und es ist zu früh.“

„Dafür ist es auf jeden Fall jetzt zu spät. Lass uns rein gehen, ich stelle dich meinen Eltern vor und dann wird sich alles finden. Du wirst schon sehen, meine Eltern sind ganz lieb.“

Sarah umarmte sie noch einmal. „Danke, dass du das für mich tust“, dann ließ sie ihre Freundin endlich die Tür aufschließen. Es duftete nach frisch gebackenem Kuchen und Josephine grinste. Ihre Mutter war ebenfalls nervös. Sie buk immer, wenn sie nervös war und auf etwas warten musste, ohne Einfluss darauf nehmen zu können. Aber Kuchen würde ihnen allen gut tun. Gemeinsam am Tisch sitzen und Kuchen essen, war etwas so wunderbar Normales.

„Da seid ihr ja“, Josephines Mutter kam ihnen entgegen. Sie breitetet die Arme aus und strahlte Sarah an. „Willkommen bei uns liebes Kind. Ich bin Marion.“ Sarah lächelte schüchtern und ging einen Schritt auf Marion zu. Dann ließ sie sich in eine herzliche Umarmung ziehen. Josephine schloss derweil die Haustür. Das lief doch schon mal gut. Ihr Vater tauchte ebenfalls im Flur auf. Weniger überschwenglich als seine Frau reichte er Sarah die Hand und stellte sich als Franz vor. Sarah bedankte sich höflich und die erste Begegnung war geschafft, denn nun ging Mutter Marion die Treppe nach oben, um Sarah das Gästezimmer zu zeigen. Josephine folgte ihrer Freundin und Vater Franz trug den Koffer hinterher. Dieser war noch relativ leer. Eine dringende Shoppingtour mit Jenny stand noch aus. Um ein unverdächtiges Gewicht zu erreichen, lagen einige Bücher aus der Bibliothek bei den wenigen Kleidungsstücken.

„Ich hoffe es gefällt dir hier. Du kannst den Raum gerne nach deinen Wünschen dekorieren. Handtücher habe ich dir ins Bad gelegt. Ich zeige dir später wo du frische findest, auch frische Bettwäsche. Komm erst mal in Ruhe an. Josie kann dir nachher das Haus zeigen und ich koche uns allem mal einen Tee. Bis gleich.“ Mit einem liebevoll Lächeln verließ sie mit ihrem Mann zusammen das Zimmer. Josephine ließ sich erleichtert auf das Bett fallen. „Danke“, sagte Sarah schlicht und setzte sich neben sie.

Josephine lächelte und drückte kurz Sarahs Hand. „Willkommen zu Hause.“ Sarah nickte, dann schwiegen sie eine Weile.

„Jetzt müssen wir nur noch meinen Prinzen finden“, flüsterte Sarah schließlich. „Das werden wir“, versicherte Josephine. „Auch wenn Loreleys Neuigkeiten dann doch keine waren. Du wirst ihn finden. Dieser ganze magische Kram ist noch neu für mich, aber ich habe dich erwachen sehen. Du warst eine Steinfigur und jetzt wohnst du bei mir. Zusammen schaffen wir das.“

„Danke“, sagte Sarah erneut. „Du bist eine wahre Schwester.“

Noch einmal umarmten sich die beiden Freundinnen, Schwestern, dann verließen sie zusammen das Zimmer, um mit den Eltern Tee zu trinken und Kuchen zu essen.

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