Hier findet ihr das erste Kapitel der Sonntagsgeschichte.

letztes Kapitel

„Wo sind denn die verdammten Gemüsespieße?“, Mike war sichtlich genervt. Feli kam mit einer Dose randvoll gefüllt mit Gemüsespießen angelaufen. „Hier“, sie drückte ihm die Dose in die Hand. In der anderen Hand hatte sie eine Flasche Bier und so, wie sie zurück lief, fragte Josephine sich, wie viel sie schon getrunken hatte.

„Ist alles gut bei dir?“, Basti schaute seine Freundin besorgt an. Sie nickte nur und trank einen Schluck. „Willst du mein Bier haben?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, drückte sie ihm ihres in die Hand. So ganz glaubte er Josephine nicht, dass alles gut war, aber er hatte gelernt, dass sie von sich aus kam, wenn sie darüber reden wollte.

„Was zur Hölle tust du da?“, schrie Johannes Mike an. „Entspann dich“, antwortet Mike. Johannes hielt ein ziemlich verkohltes Exemplar von Gemüsespieß in der Hand. „Feli wird sich freuen.“ Johannes warf den Spieß weg. „Mann, ich kann Fleisch grillen. Wer will schon Gemüsespieße?“ Mike war inzwischen richtig angepisst. „Mike, soll ich die Gemüsespieße für dich grillen?“, bot Basti seine Hilfe an. „Wenn du es besser kannst.“

Josephine ließ die Jungs mit den Gemüsespießen alleine und ging rüber zu Janina, Hannah und Milly in der Hoffnung etwas von dem Hugo ab zu bekommen.  „Ich finde blauen Hugo ziemlich cool“, sagte in diesem Moment Hannah. „Es gibt blauen Hugo?“, fragte Josephine. „Ja, wusstest du das nicht?“, fragte Janina. „Nein, wusste ich nicht.“ Sie ließ sich zwischen Hannah und Milly ins Gras fallen. „Der schmeckt ziemlich gut, musst du mal probieren.“ Hannah war sehr überzeugt davon, dass der blaue Hugo der Beste sei. „Ich hab’s ja verstanden. Tut mir leid, dass ich nur roten Hugo mitgebracht habe“, Milly lachte.

Hannah reichte Josephine die Flasche. „Willst du einen Schluck?“ „Oh ja, danke.“ Josephine trank einen großen Schluck und gab dann die Flasche an Milly weiter. Eine Weile quatschten die vier über die Lehrer, die sie nicht vermissen werden. Dann gesellte sich Angi zu ihnen. Sie hatte einen Pappteller auf dem sich ein paar Würstchen befanden. „Ihr gehört doch nicht zu dem vergangen Club, oder?“ Alle vier verneinten. „Gott sei Dank! Die Jungs haben so ziemlich jeden Gemüsespieß anbrennen lassen. Sie wollen Feli jetzt abfüllen und ihr dann die Schaschlik-Spieße als Gemüsespieße andrehen.“ Janina runzelte die Stirn. „Das ist aber schon fies, oder?“ Angi zuckte mit den Schultern. „Ist aber auch irgendwie lustig.“

„Wir haben keine KARTOFFELN, oder?“, Hannah schaute sich suchend um. „Ich habe gerade richtig Hunger auf Kartoffeln.“ Die anderen verneinten Hannas Frage.

Milly stand auf und kam mit ein paar Brotscheiben wieder. „Es gibt nur noch Brot“, erklärte sie. „Wir sind schon echte Organisationstalente“, bemerkte Angi.

Fred tauchte auf. „Leute, ich habe den Vodka!“, rief er über den Platz. Hier und da wurde geklatscht. Fred gesellte sich zu den anderen Jungs an den Grill. Janina verdrehte die Augen. „Ich hatte gehofft, er würde nicht mehr kommen.“ Hannah legte ihr mitfühlend eine Hand auf den Arm. Angi zuckte mit den Schultern: „Fred ist ein Arsch. Das hätte ich dir auch vorher sagen können.“

„Warum habt ihr euch damals eigentlich getrennt?“, Milly war dezent neugierig. So genau wusste niemand, warum Angi und Fred sich damals getrennt hatten. Fred war irgendwie ein netter Kerl, er gehörte zu der Gruppe dazu, aber die On-Off-Beziehung mit Janina und wie er mit ihr umging, gefiel niemandem. „Das ist eine gute Frage“, Angi überlegte lange. Gespannt warteten Hannah, Milly und Janina. Josephine kannte die Geschichte schon. „Es wollte etwas neues ausprobieren“, sagte Angi schließlich.

„Lasst uns neue Würstchen holen.“ Angi schnappt sich den inzwischen leeren Pappteller und lief voraus zum Grill. Die anderen folgten ihr. Die Jungs lieferten sich gerade ein heftiges ZUNGENBRECHER-Duell. „Josephine“, Basti nahm sie in die Arme. „Sag doch auch mal einen Zungenbrecher.“ „Ne du, lass mal“, kopfschüttelnd befreite sie sich aus seiner Umarmung.

„Lasst uns Wahrheit oder Pflicht spielen und jedes Mal, wenn man etwas nicht beantworten oder nicht machen will, muss man trinken“, schlug Hannah vor. „Bin dabei, aber nur wenn wir’s mit dem Vodi machen“, sagte Fred. „Sind alle dabei?“, fragte Mike. Zustimmendes Kopfnicken in der Runde.

Mike setzt sich unmittelbar in die Nähe des Grills, für den Fall das noch irgendwas gegrillt werden sollte. Der Rest setzte sich zu ihm in einen Kreis, während Fred aus seinem Rucksack Pappbecher holte und jedem einen gefüllt mit mit Vodka gab.

Eine leere Bierflasche wurde gedreht.

Die Flasche zeigte auf Janina. Josephine fragte: „Wahrheit oder Pflicht?“ „Wahrheit.“ „Erzähl uns von deinem ersten Kuss.“ Die Jungs verdrehte die Augen. „Das war ziemlich kitschig“, antwortete Janina. „Wir waren spazieren und standen auf eine BLUMENWIESE. Dann hat er gesagt, wie hübsch ich heute aussehe und hat mich geküsst.“

„Warte, habe ich dich nicht so geküsst?“, fragte Fred nachdenklich. „Ja.“ „Aber ich war doch nicht dein erster Freund?!“ „Klar warst du das!“

Angi, die neben Josephine saß, kippte ihren Vodka in einem Zug runter, obwohl sie gar nicht dran war.  „Mein Kuss mit Fred war viel romantischer“, murrte sie. Janina warf ihr einen bitterbösen Blick zu. „Oh Angi, das liegt aber schon eine Weile zurück.“ „Wem sagst du das?“, knurrt sie.

„Lasst uns weiter Wahrheit oder Pflicht spielen“, meldet sich Mike zu Wort. Janina drehte und Basti war das nächste Opfer. „Wahrheit oder Pflicht?“ „Pflicht“, wählte er. Janina dachte kurz nach und entschied: „Küss Josephine.“ Josephine drehte sich zu ihrem Kumpel um. Sie hatte kein Problem damit. Doch er schüttelte den Kopf. „Ne, lass mal“, murmelte er und trank seinen Vodka.

Josephine war verwirrt, ein Kuss wäre doch nichts Schlimmes gewesen, wäre doch nur ein Kuss unter Freunden ohne Bedeutung. Das Spiel ging weiter. Mike war der nächste und sollte einen seiner verbrannten Gemüsespieße essen.

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