Dies ist das 28. Kapitel des Blogromans.

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Als Kind war Josephine regelmäßig mit ihren Eltern in die Eifel gefahren, Spaziergänge in der Natur, Besuche in den Dörfern oder auch der zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Von Burgen bis Sommerrodelbahn war alles dabei gewesen. So kamen ihr während der Fahrt Kindheitserinnerungen. Etwas Neues mischte sich darunter, eine Aufregung und zugleich ungewohnte Vertrautheit. Josephine schaute aus dem Fenster und blinzelte. Das sanfte Flimmern setzte ein, doch die Umgebung änderte sich nicht. Sie versuchte es wieder und wieder, wechselte die Perspektive und die Welten, oder doch nicht?

Sie fuhren einen schmalen Pfad durch dichten Wald bergauf. Um sie herum war nichts außer Bäumen. Offenbar standen in der Anderswelt hier auch nur Bäume, nie zuvor hatte sie in der Natur versucht den Blick zwischen den Welten zu wechseln. Ein erneuter Versuch, sie fixierte Svens Mutter, die am Steuer saß, blinzelte, wartete das Flimmern ab. Die Sicht auf die Bäume wurde klar, das Auto und seine Fahrerin waren für Josephine nicht mehr zu sehen. Sie atmete erschrocken ein, schloss die Augen, kehrte zurück. Es waren noch alle da, sie fuhren weiter. Langsam ließ sie den Atem wieder entweichen. Unverändert fuhren sie durch den Wald, Josephine hatte den Wagen nie verlassen, hatte diese Welt nie verlassen, nur ihre Sicht verändert. Johanna hatte ihr den Unterschied erklärt, als sie die Kontrolle geübt hatten. Doch nie zuvor hatte Josephine ihre Fähigkeiten eingesetzt, während sie in einem Auto saß. Ein unheimliches Gefühl. Sie würde warten, bis sie angekommen waren. Ein Blick durch das Dachfenster des Wagens verriet ihr, dass der Krähenschwarm ihnen noch immer folgte. Wie ein kleines Mädchen hätte sie gerne gefragt, ob sie bald da wären, verkniff es sich dann aber doch. Die Mutter fuhr leider ohne Navi, es war ihr zur Gewohnheit geworden, dort die Ankunftszeit zu prüfen.

Jenny begann aufgeregt wie ein kleines Mädchen zu wibbeln. „Pass auf hinter der nächsten Kurve siehst du es.“ Josephine schaute nach vorne hinaus und tatsächlich, vor ihr ragte eine Burg mit vielen kleinen Türmchen auf. Das Auto fuhr erneut um eine Biegung und Jenny zog Josephine zu sich ans Fenster. „Ist sie nicht wunderschön? Das ist die Aquilaburg, seit dem 13. Jahrhundert im Familienbesitz.“

„Lass sie den Anblick genießen und überlasse Opa die Führung und das Erzählen der Familiengeschichte“, mischte Sven sich ein. Auch er beugte sich zu den Mädchen rüber, um aus Jennys Seitenfenster zu schauen. Die Geschwister liebten den ersten Blick auf die Burg. Diese Burg war für sie ein ganz besonderes Zuhause.

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