Dies ist das 24. Kapitel des Blogromans.
Das erste Kapitel findest du hier, du kannst auch von Kapitel zu Kapitel blättern.
„Wie konnte das alles nur passieren?“, fragte Lametta und flatterte aufgeregt um Josephine herum.
„Das wüsste ich auch gerne“, antwortete das Mädchen. „Wieso hat der Fuchsteufel Sven gebissen?“
„Wieso konnte er in die Anderswelt überwechseln und vor allem, wieso erinnert er sich daran?“, ergänzte Lametta, die für die Schmetterlingsfee viel drängenderen Fragen. „Ich sehe es in seinen Augen, er glaubt nicht an einen Traum.“
„Ist das denn so ungewöhnlich? Ich erinnere mich doch auch.“ Diese Fragen hatte Josephine sich bisher nicht gestellt. Die Sorge, dass Sven nun auch in Gefahr war, erschien ihr wichtiger. Die Tatsache, dass ihre Rettung in die Anderswelt geklappt hatte, war für sie schlicht großes Glück gewesen. Johanna hatte zwar gesagt, dass ihr das gar nicht hätte gelingen dürfen, weil sie ja nur ein Mensch sei, aber bis jetzt hatte sie darüber gar nicht nachgedacht.
Was bedeutete es, nur ein Mensch zu sein, aber eine Verbindung in die Anderswelt zu haben? Darüber hatte sie bisher nicht nachgedacht. Die Rätselfrage, warum Johanna ihr so unglaublich ähnlich sah, war sie auch nicht mehr nachgegangen. Zu viel hatte sie immer wieder davon abgelenkt. Sie musste endlich Antworten finden. Johanna wusste das bestimmt, wollte es ihr aber offensichtlich noch nicht erklären, warum auch immer. Ihre Drachenschwester tat gerne geheimnisvoll und behielt die Kontrolle über die gemeinsamen Gespräche. Dabei verriet sie stets nur das nötigste und lenkte gerne von Josephines eigentlichen Fragen ab.
Es drehte sich immer alles um Sicherheit, Geheimhaltung und die große Aufgabe, die Welt zu retten, wobei Josephine auch hier, kaum Informationen hatte. Manchmal war es einfach zum verzweifeln. Waren alle Drachen so stur? Die Geschichten über diese Wesen waren zumindest ein guter Hinweis darauf.
„Du musst Johanna treffen“, unterbrach Lametta ihre Grübeleien. „Sie ist hier, aber du weißt ja, sie kann nicht einfach im Gebäude erscheinen.“ Ja, das wusste Josephine, Gebäude waren ein Hindernis für die Wesen der Anderswelt und das war auch gut so. Nicht alle Wesen waren so freundlich, wie ihre Drachenschwester Johanna. Vor dem Fuchsteufel war sie innerhalb von Gebäuden sicher, nur draußen konnte er sie angreifen und das bisher eigentlich nur, wenn sie nahezu alleine war. Große Menschenmengen waren eigentlich auch ein Schutz für Josephine gewesen. Bisher.
Warum galt das nicht mehr? Und warum zum Teufel, griff dieses Wesen ihren Freund an?
„Nun geh schon. Sven kommt bestimmt gleich aus dem Bad zurück“, drängte Lametta. Endlich hörte Josephine auf sie und verließ ihr Zimmer. Sie wusste genau, wo Johanna auf sie wartete.
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