Dies ist das 37. Kapitel des Blogromans.

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Blogroman Sonntagsgeschichte Urban Fantasy

„Was?“ „Wann?“ „Warum?“ und „Wie ist das möglich“, fragten Lore und Jenny im Wechsel. Doch Josephine kam nicht dazu zu antworten und ihre Erlebnisse mit Sven in der Anderswelt zu schildern. Stimmen näherten sich. „Das sind Sven und Lukas“, flüsterte Jenny. „Sollen wir verschwinden?“ Doch Lore schüttelte den Kopf. „Dafür ist es zu spät.“ Sie nahm ihr Weinglas in die Hand, lehnte sich entspannt zurück und lächelte den beiden jungen Mädchen liebevoll zu. Sie sollten sich ebenfalls entspannen, als wäre das so einfach. „Es ist so schön, mal wieder mit dir zusammen zu sitzen, meine Liebe. Auch dich kennen zu lernen ist mir eine Freude. Wie haben du und Sven euch eigentlich kennen gelernt?“ Josephine atmete tief ein, der Themenwechsel war eine gute Idee, aber jetzt über Sven zu sprechen, im Wissen, er könnte jedes Wort hören, war eine fiese Herausforderung.

„Wir kennen uns tatsächlich schon lange, wir haben ja zusammen Abi gemacht. Doch wirklich kennen gelernt haben wir uns erst, als die Prüfungen schon vorbei waren. Auch wenn wir öfters zusammen unterwegs waren, ergab es sich nie. Es waren immer nur Sachen bei denen richtig viele Leute dabei waren. Er existierte, ich wusste wer er war, aber wir kamen nie ins Gespräch.“ Nun nahm sie ebenfalls einen Schluck von ihrem Wein, während Jenny sich zu hier hinüber lehnte und erwartungsvoll lächelte in Erwartung des jetzt spannenden Teils. „Naja, bei einem dieser Treffen sind wir irgendwann dann doch ins Gespräch gekommen und zusammen nach Hause gefahren.“ Lore lächelte, sagte aber nichts und als Josephine nicht weiter sprach, fragte Jenny nach: „War nicht ein romantisches Feuerwerk im Spiel.“ Josephine erinnerte sich an das Feuerwerk und ihr Gespräch mit Sven darüber, ob Feuerwerk romantisch ist oder nicht. Sie war damals ziemlich genervt gewesen, was aber weniger mit dem Feuerwerk, als mit ihrem besten Freund Basti zu tun hatte … „Ja, es gab ein Feuerwerk. Naja, danach haben wir uns ein paar mal verabredet, wie das eben so ist …“

„So, so, wie das eben so ist“, lallte Lukas lachend. Offensichtlich hatte er mehr als einen Whisky genossen. „Mir wollte Sven ja nichts erzählen und ihr Ladys sitzt hier draußen und tauscht mal wieder alles aus.“ Sven trat direkt hinter ihm in an den runden Tisch und grinste Josephine an, die auf Anhieb knallrot wurde. „Ich dachte du bist müde“, fragte er, sah dabei aber nicht vorwurfsvoll aus, lediglich überrascht. „War ich auch, aber als ich im Bett lag konnte ich nicht schlafen. Deswegen bin ich nochmal raus an die frische Luft und da habe ich deine Schwester und deine Tante getroffen.“

„Na wer könnte schon einer Einladung zu Wein widerstehen“, Lukas ließ sich auf den letzten freien Stuhl fallen und griff nach dem Wein. Da es kein frisches Glas mehr gab, setzte er einfach direkt die Flasche an. Sehr zum Missfallen von Tante Lore, die irgendwas über einen „guten Tropfen“ schimpfte und dass der Junge bereits genug getrunken hätte. Josephine achtete nicht weiter auf die beiden, denn zeitgleich kam Sven zu ihr, zog sie sanft aus ihrem Stuhl, um sie dann auf den Schoß zu nehmen. Sie kuschelte sich an ihn und fühlte sich gleich viel wohler. „Also“, sagte er, „mal abgesehen von unseren Kennenlernen – bis zum unglaublichen ersten Kuss nach der wahnsinnigen Schlacht bist du ja nicht mehr gekommen. Um was geht es hier in eurer geheimen Konferenz?“ Er warf Jenny einen strengen Blick zu. „Du weißt genau, dass du mir nichts vormachen kannst. Du und Tante Lore habt schon lange Geheimnisse vor mir, aber wenn ihr meine Freundin jetzt einweiht, will ich es auch wissen.“

Lukas verschluckte sich am Wein, stellte die Flasche wieder hin und entschied sich dafür die heikle Situation zu verlassen. „Ich glaube du hast Recht Tante, ich habe genug. Wünsche allseits eine gute Nacht.“ Dann verschwand er nach einer ungeschickten Verbeugung stolpernd im Dunkeln der Nacht.

Sven dagegen blickte sie abwechselnd erwartungsvoll an. Sanft streichelte er Josephine über den Rücken. „Zu welchem Unfug wollten meine Schwester und Großtante dich anstiften?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du willst es mir also auch nicht sagen?“, fragte er sanft, aber Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit. „Geht es um die alten Familienlegenden? Lange habe ich ja geglaubt, es sei ein Frauenthema, aber Großvater ist zu oft Teil eurer Geheimgesellschaft. Also, warum schließt ihr mich aus, aber nehmt meine Freundin auf? Es wird Zeit für die Wahrheit, meint ihr nicht auch?“

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