Black – Die Entscheidung der Panther – Lana Rotaru

Das grüne Monster der Eifersucht

Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft. (Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher)

Eifersucht fühlt sich nicht gut an! Es mischen sich Angst, Ärger und Traurigkeit mit Selbstzweifeln. Der Gefühlscocktail kann sich im ganzen Körper ausbreiten, es kann furchtbar weh tun und in einem brodeln wie in einem Vulkan. Es kann aber auch nur ein kurzer Stich sein. Eifersucht kann überraschend kommen oder permanent da sein.

Es gibt verschiedene Formen und Ausprägungen von Eifersucht. Von einer rational begründeten Reaktion, bis hin zum umgangssprachlichen Wahnsinn oder gar Mord aus Eifersucht. Wichtige Faktoren sind unter anderem, die Art der Beziehung und Bindung zueinander, aber auch Vertrauen und das eigene Selbstwertgefühl.

Während bei der reaktiven Eifersucht, ein konkreter Auslöser vorliegt und sie auf Tatsachen beruht, ist die präventive Eifersucht eine Reaktion auf erste (kleinere) Warnzeichen und zielt darauf ab, den Partner davon abzuhalten fremd zu gehen. Dagegen ist die selbsterzeugte Eifersucht von außen nur schwer nachvollziehbar und keine direkte Reaktion auf einen konkreten Auslöser. (Rohmann, 2017)

Ein kleineres oder auch größeres Monster der Eifersucht ist uns sicher allen schon einmal begegnet, wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind. Ein bisschen Eifersucht ist auch nichts Schlimmes. Es kann auch ein Zeichen sein, wie wichtig einem die andere Person ist und dass man sie nicht verlieren möchte.

Oft ist es ein Warnzeichen, für eine Bedrohung, die sich klären lässt. Ist es ein zu großes Monster, dass nicht mehr weichen will, wird es zu einer großen Belastung, unter der die aktuelle Beziehung, egal ob Paarbeziehung, Geschwister oder Freunde, schwer zu leiden hat. Eventuell ist es ratsam sich beratende oder therapeutische Hilfe zu holen.

Lias grünes Monster

Im zweiten Teil der Black-Reihe von Lana Rotaru muss auch Lia sich ihrem kleinen grünen Monster stellen.

Vielleicht sollte ich gerührt sein, dass beide die Ehre meiner Schwester verteidigen, aber mein grünes Eifersuchtmonster war da anderer Meinung und schlug wild mit seinen Klauen.

Im ersten Teil war es noch Lia, die zwischen zwei Männern wählen dufte oder auch musste.

Jetzt ist da noch eine weitere Frau, eine Person aus der Vergangenheit, die zu allem Überfluss auch noch ihre Halbschwester ist. Auch wenn Lias Herz sich eigentlich entschieden hat, fällt es ihr schwer, den anderen Bruder frei zu geben. Ein entscheidender Faktor dabei ist natürlich auch, dass sie Valeria einfach nicht vertrauen kann.

Dieses Problem beruht auf Gegenseitigkeit und die Beziehungen zwischen allen vier Personen sind äußerst kompliziert.

(Valeria:) „Warum hasst du mich so sehr? Wir kennen uns doch gar nicht richtig. Vater hat mir oft von dir erzählt, aber …“

(Lia:) „Hör auf, dieses Monster als Vater zu bezeichnen!“, fuhr ich aufgebracht dazwischen.

„Aber er ist unser Vater“, sagte Valeria überraschend sanft und ihre großen Augen blickten mich mitfühlend an. „Es wäre besser, wenn du diesen Umstand akzeptierst.“

Blut der Unsterblichkeit

Während Lia nicht weiß, wem sie vertrauen kann und mit sich selbst kämpft, sich endlich auf ihre Beziehung einzulassen, besteht weiterhin die Bedrohung von außen namens Alarico.

Alarico, Vater von Valeria und Lia kennt keine väterlich liebevollen Gefühle, sondern nur ein Ziel: Seine eigene Unsterblichkeit. Dazu benötigt er das Blut der Panther und der jungfräulichen Lia. Ursprünglich sollte Valeria diese Aufgabe erfüllen, wurde dann aber für ihn unbrauchbar …

Freundschaft

Neben Eifersucht und Todesdrohung gibt es noch ein weiteres wichtiges Thema in dem Roman, nämlich die Freundschaft.

Sky ist bereits seit Jahren Lias beste Freundin, bis sie einen großen Fehler im ersten Roman begangen hat, ein Fehler, der Lias grünes Monster gefüttert hat und eine Versöhnung unmöglich erscheinen ließ. Doch trotz ihres Fehlers ist Sky ein unglaublicher Mensch.

Auch nachdem ich ihr unsere Freundschaft aufgekündigt hatte, glaubte sie weiterhin fest an uns.

Sky ist der Anker zu Lias altem Leben, ein Anker, der Kraft und Sicherheit gibt, während alles andere durcheinander geraten ist.

Mein Herz jedoch kämpfte für Team Sky.

Lana schenkt den beiden wunderschöne Szenen in dem Buch! Sie macht es ihnen auch nicht leicht! Bei Skys erster Entschuldigung, dachte ich noch, ne, so einfach kommst du nicht davon.

Schreibstil

Wieder gelingt es Lana Rotaru die Figuren sehr lebendig erscheinen zu lassen. Ihre Handlungen sind gut nachvollziehbar und die Szenen lassen sich wunderbar miterleben und vor allem auch mitfühlen.

Eine Szene war eine besondere schriftstellerische Herausforderung, die Lana genial gelöst hat:

Die Situation zwischen den beiden Schwestern spitzt sich zu. Lia möchte Valeria endlich ihrer Lügen überführen. Das sollte eigentlich relativ einfach sein, denn Alex kann ja Lügen erkennen. Dennoch schafft Valeria es, alle Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten und den Lügentest quasi zu bestehen. Nicht nur Alex gegenüber, auch dem Leser gegenüber, der ja auch die Szene kennt, die Lia beobachtet hat.

Valeria schaffte es tatsächlich, unsere Begegnung wahrheitsgemäß wieder zu geben und dabei doch so schamlos zu lügen, dass mir speiübel wurde.

Was hat das alles zu bedeuten? Auf wessen Seite steht Valeria?

Es bleibt spannend, von der ersten bis zur letzten Seite! Versprochen!

Den Showdown habe ich durchschaut, aber er ist genial geschrieben! Vielleicht ist es mir tatsächlich gelungen, so tief in die Geschichte einzutauchen, um sie durch Lias/ Lanas Augen zu lesen.

Dafür hatte ich dann Schwierigkeiten bei einer Schlussfolgerung im letzten Kapitel, aber Lia will diese ja auch nicht akzeptieren, also ich bin da ganz auf ihrer Seite.

Fazit

Ich bleibe bei meiner Empfehlung, die ich euch bereits zum ersten Buch gegeben habe: Lest die Reihe, wenn ihr Zeit zum Lesen habt, die braucht ihr für diese Geschichte! Dieses Mal hatte ich keinen freien Tag, der Plan, es am ersten Mai zu lesen ging nicht auf.

Freue mich schon sehr auf den dritten Teil. Einerseits würde ich furchtbar gerne sofort weiter lesen, andererseits möchte ich ihn mir noch ein wenig aufheben, denn danach ist es vorbei. Kennt ihr dieses Gefühl, ein gutes Buch auslesen zu wollen und dann doch wieder nicht?

Übrigens war es unglaublich schwierig ein geeignetes Folgebuch zu finden! Zwei Bücher habe ich angefangen, das dritte wird es jetzt wohl werden.

 


Als Lanas Rezensionsengel habe ich das Buch direkt von der Autorin als E-Book erhalten. Das Buch auf dem Foto habe ich für meine Tochter gekauft und signieren lassen.

(c) Lana Rotaru

Black, Die Entscheidung der Panther
Lana Rotaru
Self Publisher
516 Seiten
ISBN: 978-3739243153

 

 

 

Quelle:

Rohmann, E. (2017). Eifersucht. In M. A. Wirtz (Hrsg.), Dorsch – Lexikon der Psychologie.