Warum ich das Buch kaufte
Im Rahmen meiner Weiterbildung zur Systemischen Beraterin führte Jens Förster mit mir die Methode des Tetralemmas durch. Es ging um nichts Geringeres als die alles entscheidende Frage, wann beginne ich selbst Beratungen durchzuführen. Die Entscheidung führte letztendlich zur Eröffnung von SuiseiNo-Beratung. Daran hat aber auch Eva einen wichtigen Anteil, bei der ich bereits mein allererstes Grundlagenseminar belegt hatte, und natürlich einige andere, die mich ermutigt haben.
Die Methode des Tetralemma ist auf jeden Fall grandios, hier habe ich selbst eine Geschichte darüber geschrieben. Im Grunde wusste ich danach, was ich wissen musste, um die Methode selbst auszuprobieren, aber der Bücherwurm in mir schrie nach Literatur. In den Unterlagen zum Seminar war das Buch von Jens Förster „Warum wir tun, was wir tun“ angegeben.
Auf der Suche nach der richtigen Stelle
Der Titel allein ist schon genial, oder? Buch bestellt, ohne weiter darüber nachzudenken, wollte ja ne Quelle zu der Methode. Als es kam, schlug ich die angegebene Seite auf. Irgendwie war da ein Zahlendreher drin, denn auf der angegebenen Seite stand etwas völlig anderes. Nach einer kurzen Mail bestätigte Jens mir, irgendwo in dem Buch stände was über das Tetralemma, wirklich.
Um die richtige Stelle zu finden, las ich das Buch quer, bis ich sie fand. Seite 263!
Währenddessen begegneten mir sehr viele nützliche Inhalte. Inhalte, die ich genau zu diesem Zeitpunkt gebrauchen konnte. Ich bereitete nämlich gerade mit Eifer meinen ersten Lehrauftrag an der IU vor, Psychologie im Studiengang Soziale Arbeit. Es wurden Klebezettel verteilt und die entsprechenden Stellen noch einmal zur Lehrvorbereitung gelesen, nachdem ich das Tetralemma gefunden hatte.
Psychologie verständlich erklären
Inzwischen durfte ich dasselbe Seminar mehrfach geben und es ist ehrlicherweise stark von Jens Buch inspiriert worden. Natürlich kannte ich die Fakten bereits, die ich lehren wollte. Inspiriert hat mich die Leichtigkeit, mit der die Experimente dargestellt und in einen direkten praktischen Bezug gesetzt werden.
„Warum wir tun, was wir tun“ wurde von einem Professor für Sozialpsychologie geschrieben, nicht um Psychologiestudierende zu lehren, sondern Menschen, die Psychologie näher zu bringen. (So zumindest meine Annahme). Es ist ein sehr persönliches Buch, denn wir lernen auch Jens als Person gut kennen. Er erzählt einige persönliche Geschichten und erläutert daran psychologische Theorien.
Es ist so selbstverständlich, schließlich ist Psychologie die Wissenschaft des menschlichen Erlebens und Verhaltens. Könnte man Psychologie anders lehren, als mit persönlichen Geschichten? Theoretisch natürlich, wird auch gemacht, habe ich selbst so erlebt.
Wenn meine Studierenden mich abschließend nach dem Seminar dafür gelobt haben, dass die Veranstaltung nicht so trocken wie das Skript sei, welches nicht von Jens Förster geschrieben wurde, muss ich mich dafür doppelt bei Jens bedanken:
- Danke für dein inspirierendes Buch!
- Danke, dass du bist, wie du bist! Auch deine Art zu lehren, ist sehr inspirierend.
Als Professor an der Uni habe ich Jens nicht erlebt, aber als Lehrtherapeut. Ob er seine Vorlesungen auch so anschaulich gehalten hat? Bestimmt nicht so trocken, wie einige meiner Profs. Systemische Beratung zu lehren, ist etwas anderes, als Lehre an der Hochschule. Klar, aber ich habe dennoch einiges in Weinheim gelernt, nicht nur von Jens und einiges für mich angenommen. Lehre darf Spaß machen, so lernt unser Gehirn auch gleich viel besser.
Zurück zum Buch.
Nahezu alle Themen, die wir in der Lehre angesprochen haben, werden auch im Buch thematisiert. Nein, ich habe in der Lehre nicht Jens Buch vorgelesen. Vorgelesen habe ich aus Sherlock Holmes. Ich erwähne es, um dir damit zu sagen, dass du in diesem Buch einen vergleichbaren Rundumblick über die Psychologie bekommst, wie meine Studierenden, die ein Modul Psychologie besucht haben. Mit 465 Seiten plus Anhang ist das Buch auch umfassender als das Studienskript.
Ein Jahr später
Fast ein Jahr später, nachdem ich das Buch mit Klebezetteln verziert hatte, habe ich erneut dasselbe Seminar gegeben. Das erschien mir ein guter Zeitpunkt, das Buch mal klassisch von vorne bis hinten zu lesen. Ich hatte viel Spaß dabei, denn es ist wirklich anschaulich und unterhaltsam geschrieben. Es liest sich gar nicht wie ein Fachbuch. Auch ich habe einiges dabei gelernt und vieles erinnert.
Wem empfehle ich das Buch?
Meinen Studierenden habe ich es empfohlen, schließlich taucht es mehrfach als Quellenangabe auf! Im Grunde ist das Buch für alle interessant, die sich für Psychologie interessieren. Ich verspreche euch, ihr braucht keine Studierenden zu sein, um es zu verstehen. Ihr könntet das Buch auch mit an den Strand nehmen.
Du erfährst einige interessante Antworten auf die Frage: Warum wir tun, was wir tun.
Wenn dich der Schreibstil von Jens Förster genau so begeistert wie mich, freu dich, er hat noch einige weitere Bücher geschrieben.
Verurteilung zum Bösen Autor
Bisher stehen Romanator*innen und eine Schauspielerin auf meiner Liste der bösen Autoren. Jetzt kommt ein Sachbuchautor dazu: Jens Förster. Warum? Habe ich nicht eben noch „Danke Jens“ geschrieben?
Ja, habe ich. Was macht ihn zu einem bösen Autor? Sein Schreibstil. Wie bitte kann man so locker flockig Wissenschaft und Geschichten verweben, dass alles so easy verständlich ist? Und warum bitte gibt es nicht viel mehr so wundervoll geschriebener Bücher?
Jens Förster setzt einen hohen Maßstab für Sachliteratur. Ich freue mich darauf, weitere Bücher von ihm zu lesen! Jetzt warte ich auf seinen ersten Roman, erzählen kann er nämlich super!
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Warum wir tun, was wir tun
Jens Förster
Droemer
ISBN: 9783426277416