
Manchmal oder vielleicht sogar häufiger spielt einem der Zufall ein schönes Buch in die Hände. So war es mit diesem, das ich euch heute einmal außerhalb meiner Challenge vorstellen möchte.
Bei einem gemütlichen Bummel über einen kleinen Koblenzer Weihnachtsmarkt werde ich von einem uniformierten Polizisten angesprochen und nein, er möchte mich nicht belehren, wie ich meine Geldbörse vor Taschendiebstahl schütze, er möchte mir ein Buch verkaufen.
Nein, eigentlich war ich nicht interessiert, aber er hat es – zum Glück – auf sehr charmante Art geschafft mich zu überzeugen. Wer kann schon nein sagen, wenn Polizisten sich in ihrer ohnehin kostbaren Freizeit für krebskranke Kinder engagieren.
Eine super Idee: Polizisten sammeln Geschichten aus dem Alltag und einer schreibt dann aus diesen Vorlagen dieses Buch. Die Druckkosten werden komplett durch Sponsoren übernommen, so dass der Erlös vollständig krebskranken Kindern zu Gute kommt. Denn wichtig war ihnen ein günstiger Verkaufspreis, so dass jeder sich das Buch auch leisten kann. Und so kann das Buch zu dem günstigen Preis von 7,90 Euro verkauft werden. Der sehr bescheidene Autor Walter Reick ist zufällig auch gerade am Stand und so erhalte ich ein ganz besonderes Exemplar mit einer persönlichen Widmung über die ich mich sehr gefreut habe.
Im Mittelpunkt der Geschichten steht der fiktive frisch ernannte Kommissar Braun,
mit dessen Augen und Ohren Sie auf den folgenden Seiten die Anekdoten erleben werden.
Im ersten Kapitel erscheint er zu seinem ersten Frühdienst und der Autor rät:
Gönnen Sie sich seine Welt, indem Sie mit ihm so tun als ob! Viel Spaß. Ihr „Ich“ ist jetzt Kommissar Braun.
Ein Buch, dass nicht nur wegen dem caritativen Zweck jeder haben sollte, nein es sollte auch jeder gelesen haben und ich schäme mich fast, dass ich es so lange unbeachtet in meinem Regal liegen hatte. Denn es wirbt auf unaufdringliche und sehr unterhaltsame Art um Verständnis für die Arbeit der Polizei.
Es wird keine rosa Welt vorgespielt, sondern es kommen durchaus Situationen vor, die unter die Haut gehen. Wir sind Zeuge von Fehlverhalten und wir werden in Gestalt von Kommissar Braun hier auch in einigen Fällen aufgefordert über richtig und falsch zu urteilen.
Dieses Buch macht bewußt, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt und wirbt somit auch für mehr Toleranz.
Und jeder, der das Buch gelesen hat, sollte eigentlich dem nächsten Polizisten, der ihm begegnet einfach mal „Danke“ sagen für das, was dieser für unserer aller Sicherheit leistet und wenn man schon mal dabei ist, vielleicht auch dem nächsten Sanitäter (habe ich die Tage in der Straßenbahn gemacht als ich zufällig einen kennengelernt habe), Feuerwehrmann, Krankenschwester …
Polizist, Freund, Helfer und Mensch
Walter Reick
Selfpublisher, 2016
ISBN 978-3-00-054515-3