Ein Kartenspiel, welches ich bereits in meiner Kindheit gelernt habe, so früh, dass ich nicht mehr weiß, wann ich damit angefangen habe ist „Zanken“, ein Patience für zwei Spielende. Im Grunde handelt es sich hierbei schon um eine Version des alleine zu spielenden Spiels „Treppe“, bekannter als „Solitär“. Meine Oma hatte ein besonders schönes Patience-Spiel, ein kleines Kartenset mit Vögelchen-Optik.
Falls ihr das Spiel nicht kennt, stelle ich euch zunächst die klassische Variante vor, die zu zweit gespielt wird. Wem das Spiel bekannt ist, kann direkt weiterlesen bei Variante mit drei Spielenden oder vier Spielenden. Die Regeln sind dieselben, es ändert sich nur der Aufbau. An diesem haben wir ein wenig herum probiert, in der dargestellten Form macht es Spaß und bleibt spannend.
Kartenspiel
Ihr benötigt ein bzw. zwei Canasta/ Rommé Kartenspiele – 52 Karten in der Wertigkeit von 2 bis Ass. Gespielt wird ohne Joker. Jeder Spielende erhält ein Kartenset mit derselben Rückenfarbe.
Was ich als Kind nie akzeptieren wollte: Mit dem Begriff „Farbe“ ist das Muster der Karten gemeint. Die Kartenfarben sind also Kreuz, Pik, Herz und Karo. Kreuz und Pik sind die Schwarzen und Herz und Karo die roten Karten, was allerdings dann einfach als rot und schwarz bezeichnet wird. Mein armer Opa, passionierter Skatspieler hat sehr leiden müssen …
Aufbau zu zweit
Jeder Spieledende legt vier Karten offen in die Tischmitte. Es entstehen zwei parallele Reihen, dazwischen bleibt Platz für zwei weitere Karten.
Es werden jeweils zehn Karten abgezählt. Eine elfte Karte wird auf diesen verdeckten Stapel gelegt, wir nennen diesen Stapel Schauerhaufen. Die restlichen Karten kommen als verdeckter Stapel neben diesen Schauerhaufen und bilden den Nachziehstapel. Es beginnt, wer die in der Wertigkeit kleinste Karte auf dem Schauerhaufen liegen hat.
Spielziel
Es gewinnt, wer zuerst alle Karten ausspielen kann, Schauerhaufen + Nachziehstapel + Ablagestapel, der während des Spiels entsteht.
Spiel
Der Schauerhaufen wird niemals umgedreht. Es kann nur die oberste Karte weg gelegt werden. Beim Nachziehstapel wird die oberste Karte aufgedeckt und entweder ausgespielt oder auf den Ablagestapel gelegt. Sobald eine Karte auf den Ablagestapel gelegt wird, ist der Zug zu Ende. Bis dahin darf gewählt werden, ob eine Karte vom Schauerhaufen (empfehlenswert zu legen, wenn möglich) oder Nachziehstapel gezogen oder auf dem Tisch umgebaut wird.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Karten zu spielen
- Karte an Mitspielende geben. Gelegt werden darf eine Karte in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge in derselben Kartenfarbe auf die oberste Karte des Ablagestapels oder Schauerhaufens.
- Karten auf die ausliegenden Karten legen. Hier werden die Karten in absteigender Reihenfolge abgelegt, so dass die darunter liegenden Karten sichtbar bleiben.
- Asse in die Mitte legen bzw. auf diese Aufbauen. In der Tischmitte ist beim Aufbau zwischen den Kartenreihen Platz für zwei Karten geblieben. Dieser Platz ist für die Asse bestimmt. Auf diese Asse dürfen Karten in derselben Farbe aufsteigend von zwei bis König abgelegt werden. Sie bleiben bis zum Ende des Spiels dort liegen.
- Karte auf einen freien Platz legen. Durch Abbauen auf die Asse oder Umbauen (siehe nächster Abschnitt) können freie Plätze in der Tischmitte entstehen. Auf diesen darf eine beliebige Karte abgelegt werden.
Umbauen
Manchmal ist es sinnvoll Karten in der Tischmitte umzubauen. Hierbei gilt die Regel, dass jede Karte nur einzeln, niemals die gesamte Reihe auf einmal bewegt werden darf. Dies klingt komplizierter als es ist. Karten können auf freien Plätzen oder anderen Reihen geparkt werden, wenn sie entsprechend der Ablegeregel passen – absteigend und rot-schwarz im Wechsel.
Aufbau zu dritt
Wie beim Aufbau zu Zweit bekommen die Spielenden jeweils ein Kartenset von 26 Karten mit derselben Rückenfarbe. In die Tischmitte werden jeweils drei statt vier Karten gelegt. Der Schauerhaufen besteht weiterhin aus zehn Karten mit einer elften offenen Karte. Gespielt wird nach den üblichen Regeln.
Aufbau zu viert
Bei vier Spielenden werden nur jeweils zwei Karten in die Tischmitte gelegt. Wir haben es mit drei Karten ausprobiert, es wird zu einfach. Wer anfangen darf hätte dann zu viele Möglichkeiten.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Spielen!
Wie ist es genau bei der Variante zu dritt? Du schreibst, man spielt dann mit jeweils 26 Karten. Welche Karten werden dann aussortiert? Oder ist das ein Tippfehler und jeder beklmmt ein Paket mit 52 Karten?
Wenn du ein Kartenset von 52 Karten nimmst, sortierst du diese zuerst nach den beiden Rückseitenfarben und jede Person bekommt einen Stapel. Zu dritt brauchst du ein zweites Spiel und von diesem dann die Hälfte. So hat jede Person einen vollständigen Kartensatz in Kreuz, Pik, Herz und Karo.
Viel Spaß beim Ausprobieren
also dieses dreier spiel war ein reines Massaker. Trotzdem witzig 😀
Freut mich, dass du es ausprobiert hast 🙂
Vielleicht wird die nächste Runde weniger brutal.