Die Reihe „Night of Crowns“ besteht aus zwei Bänden und ist damit theoretisch abgeschlossen. Ich habe bereits beide Bücher gelesen und war besonders von Band eins sehr angetan. Jedoch war ich von Band zwei ein wenig enttäuscht.
Night of Crowns – Spiel um dein Schicksal
Alles beginnt auf einer Party im Wald, bei der Alice zum ersten Mal auf die Schüler der beiden Internate Chesterfield und St. Burrington trifft. Danach wird sie von Spinnen heimgesucht, die außer ihr niemand sehen kann. Für ihre Freunde ist sie nur noch die irre Alice und auch ihre Noten werden schlechter. Ihre Lehrerin schickt sie daraufhin nach Chesterfield, um in den Sommerferien den Stoff aufzuholen.
Von da an steht Alice Leben völlig Kopf. Die Schüler von Chesterfield und St. Burrington sind nämlich nicht ganz normal. Auf ihnen lastet ein Fluch, der sie dazu zwingt, eine menschliche Version von Schach zu spielen. Nach und nach findet Alice heraus, mit was genau sie es zu tun hat und was ihre Rolle in dem ganzen Fluch ist.
Der erste Band ist super spannend geschrieben. Zusammen mit Alice findet man sich auf dem Spielfeld wieder unnd versucht herauszufinden, wie man den ganzen Fluch vielleicht aufhalten kann und welche Seite die richtige für Alice ist. Das erste Buch hat mir besonders gut gefallen, weil es mir erstmal diese völlig neue Welt des Fluches erklären musste.
Night of Crowns – Kämpfe um dein Herz
Alice weiß nun was es mit dem Fluch auf sich hat und ist auf der Suche nach dem fehlenden Puzzleteil, um den Fluch zu brechen. Dabei erlebt sie ein Abenteuer und der Fluch selber ist ganz und gar nicht begeistert davon, dass Alice versucht alles kaputtzumachen. Das ganze Buch arbeitet auf einen großen Showdown hin.
Spoiler freie Version meiner Meinung zu Band 2
Band zwei war im Vergleich zu Band 1 sehr schwach. Im Prinzip kam für mich nichts Neues mehr hinzu. Die Auflösung am Ende war sehr enttäuschend und ein wenig unverständlich für mich. Das Ende war für mich nicht zufriedenstellend und ich würde gerne sehen, wie die Geschichte weiter geht, denn mit dem Ende ist für mich die Geschichte noch nicht vorbei. Allerdings muss ich vorsichtig sein, was ich mir wünsche bei „Sonnengelber Frühling“ war ich am Ende auch eher unzufrieden über die Fortsetzung.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich Band zwei dennoch zu lesen, wenn man Band eins bereits gelesen hat. Es gibt doch einige nervenaufreibende Momente und Versuche von dramatischen Wendungen. Alles in allem kann man das Buch also mit gutem Gewissen lesen. Jedoch gibt es Dinge, die mich stören, doch die kann ich nicht spoilerfrei kritisieren.
Kritische Meinung mit Spoilern
Das was mich wohl am meisten gestört hat, war das Ende. Das Ende, das irgendwie kein Ende ist. Falls du die Geschichte noch nicht kennst und gespoilert werden möchtest, eine kurze Erklärung. Alice ist ein Slave, eine zusätzliche Schachfigur auf dem Feld. Sie kann dabei jede gefallene Figur ersetzen, egal ob schwarz oder weiß. Es gibt noch einen zweiten Slave, der eine andere Fähigkeit hat, aber die ist gerade nicht so wichtig. Alice und dieser zweiter Slave kämpfen am Ende von Band zwei gegen den Fluch an. Dabei sind ihre Freunde vom Fluch besessen und kämpfen ebenfalls gegen sie an. Alice schafft es allerdings mit dem zweiten Slave zusammen das Spiel zu verändern. Statt das es zwei Teams gibt, erschaffen sie ein drittes Team. Begründet wird das damit, dass es schließlich auch 3D-Schach gibt. Mit dem dritten Team schaffen sie schlussendlich das Herz des Fluches zu zerstören.
Der Fluch ist damit aber nicht gebrochen. Zwar stirbt Madelyn, aber der Fluch geht auf Charles über. Charles lebt und das ist ein Problem oder viel mehr der Fluch, der in ihm lebt, ist ein Problem. Die ganze Geschichte zeigt uns was aus Madelyn geworden ist, die als erste den Fluch in sich getragen hat. Charles verspricht den Fluch, solange wie möglich in Schach zu halten, aber im Prinzip kann er das ja nicht ewig schaffen, was die Entwicklung von Madelyn zeigt. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis die Nachkommen der Spieler unvorbereitet vom Fluch überrumpelt werden und wieder spielen müssen, oder nicht? Für mich ist der Fluch noch lange nicht besiegt.
Die Sache mit dem Anfang (weitere Spoiler)
Der zweite Punkt, der mich noch gestört hat, ist, dass Alice am Anfang eine Art Chance bekommt, ein neues Leben zu führen ohne Fluch. Sie ist wieder an ihrer Schule und selbst ihre neuen Freunde sind ebenfalls alle an der Schule. Zwar kennt sie keiner, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Das einzige, was mich gestört hat ist, dass dieser innere Kampf zwischen „ich will aufgeben und hier bleiben“ und „ich will hier raus und meine Freunde in der richtigen Realität retten“, für mich nicht ganz sauber rüberkommt. Zumindest denke ich, dass es die Intention war, so einen Kampf auf den knapp ersten hundertfünfzig Seiten auszutragen. Bei mir zumindest kamen die Emotionen nicht ganz an. Zwar war ich genau wie Alice komplett verwirrt was jetzt los ist, aber mehr als Verwirrung gab es am Anfang für mich nicht.
Zur Erinnerung, das erste Buch endet damit, dass Alice das Spielfeld verlässt, was die Spieler ja eigentlich nicht dürfen. Sie wacht in einer Art Traum auf, in dem sie wieder in ihrem Heimatstädtchen ist und keiner sie kennt. Ich bin hin- und hergerissen, ob ich den Einstieg in Band zwei langweilig und unnötig finde oder wichtig und nur die Emotionen sind nicht ganz rübergeschwappt.
Kathi ♥
Night of Crowns – Spiel um dein Schicksal
Stella Tack
erschienen 2020 beim Ravensburger Verlag
ISBN: 978-3-473-58567-0
Night of Crowns – Kämpfe um dein Herz
Stella Tack
erschienen 2021 beim Ravensburger Verlag
ISBN: 978-3-473-58569-4