Mondprinzessin – Eva Reed

Genre-Cocktail

„Mondprinzessin“ lässt sich für mich nicht eindeutig einem Genre zuordnen. Es liest sich, als hätte Ava Reed sich überall ein wenig bedient und einen neuen Cocktail gemixt. Die Geschichte beginnt wie viele Urban-Fantasy Romane mit einem „normalen“ Mädchen, das Veränderungen bemerkt. Dann kommen die Prinzessinnen-Elemente dazu, gemischt mit einer Portion Mythologie, Science-Fiction, allerdings weniger Science, mehr besiedelter Weltraum. Den klassischen Liebesroman wollen wir natürlich auch nicht vergessen, vielleicht ist es auch einfach Romantasy.

Vielleicht steckt sogar noch viel mehr in dem Mixer, der Drink schmeckt mir auf jeden Fall.

Mondprinzessin

Lynn ist auf der Erde als Waisenkind aufgewachsen. Der Tag ihres 17. Geburtstag verändert alles. Es beginnt mit einem Leuchten und einer kleinen Waschbärin. Es kommt zu einer brutalen Begegnung und einer knappen Rettung, die mit einem Erwachen auf dem Mond endet. Lynn erfährt wer sie wirklich ist, welche Fähigkeiten sie hat und welches Schicksal auf sie wartet.

Wo ist mein Stock, wo bin ich, wer bist du, wer waren die zwei komischen Typen mit ihren Jedi-Schwertern, und – nichts für ungut, Tia – warum habe ich einen leuchtenden Waschbären als Freund und ein Tattoo aus Sternen?

Die Wahl zwischen drei Prinzen steht ihr bevor, während der Mann an ihrer Seite, Juri, der Mondkrieger, Gefühle in ihr weckt …

Kritik

Ava Reed hat eine sanfte, schöne Erzählweise, schafft es auch mich an manchen Stellen zu berühren. Was mir wirklich gut gefallen hat, waren die humorvollen Szenen, insbesondere am Anfang, die kleinen Anspielungen auf Sailormoon und andere bekannte Geschichten.

Allerdings ist die komplette Geschichte im Präsens geschrieben, was mir am Anfang noch gar nicht aufgefallen war, im Laufe der Zeit dann aber doch zu einigen Irritationen geführt hat. Ich erinnere mich an eine Diskussion in einer Facebook-Gruppe, ob das überhaupt geht und wie sich das liest. Damals hatte ich noch keine Meinung. Jetzt habe ich eine: Ich hätte die Geschichte tatsächlich lieber im Präteritum gelesen. An manchen Stellen hakt es so einfach für mich. Es verschafft mir auch nicht das Gefühl näher an der Geschichte dran zu sein, weil alles jetzt gerade passiert.

Vielleicht ist es eine Frage der Gewöhnung und des Geschmackes.

Fazit

Es ist eine schöne Geschichte, liebevoll gestaltet mit kleinen Weisheiten zu Beginn der Kapitel und mit einer tollen Hintergrundgeschichte über den Konflikt zwischen Mond und Erde. Die Figuren sind sehr gut gestaltet und auch Lynns Entwicklung ist gut nachvollziehbar und erlebbar. Mit dem Ende bin ich allerdings nicht einverstanden!

Die 250 Seiten waren eine kurzweilige leichte Lektüre, genau das richtige nach dem Sozialcamp zum Abschalten und Entspannen.


Das Buch habe ich meiner Tochter zu Nikolaus 2016 geschenkt, hatte es zufällig beim Stöbern entdeckt, bevor ich überhaupt etwas vom Drachenmond-Verlag und dem Hype um diesen mitbekommen hatte. Die Drachenmond-Lesechallenge war die perfekte Gelegenheit es mir auszuleihen.

Mondprinzessin
Ava Reed
Drachenmond-Verlag, 2016
ISBN: 978-3959913164