Mittwoch und Donnerstag stand mein erster MHFA-Präsenzkurs an. Es ergab sich die kleine Besonderheit, dass ich im Rheinland an Weiberfastnacht Menschen, die möglicherweise lieber gefeiert hätten, etwas über Alkoholmissbrauch erzählen durfte …

Und am Freitag stand dann der Abschluss meiner Aufbauweiterbildung zur Systemischen Therapeutin an.

Eine Premiere und ein Abschluss also.

Daher gab es einen engen Fokus. Neben den Terminen Anfang der Woche ging es um die Vorbereitung auf den Kurs und das Abschlusskolloquium.

Das Umschalten am Donnerstag Abend nach dem Kurs aufs Packen ist mir nicht leicht gefallen.

Da diese Woche besonders war, gibt es entsprechend heute einen anderen Rückblick und Ausblick. Nächste Woche dann wieder im vertrauten Format, vielleicht … Montag sortiere ich mich erst einmal neu.

Ich bin systemische Therapeutin

Es war eine spannende Reise bis zu diesem Moment, eine Reise auf der ich persönlich wachsen konnte und wunderbare Weggefährt*innen an meiner Seite hatte.

Nach außen hin ändert sich nicht viel – abgesehen vom offiziellen Zertifikat.

Ich bin und bleibe Wegbegleiterin, biete Beratung an, die fließend ins therapeutische Arbeiten übergehen kann, wenn dies gebraucht wird.

Weiterhin setze ich möglichst früh an, wenn Menschen den Wunsch nach einer Veränderung verspüren, sich danach sehnen sich selbst besser zu kennen oder sich in einer herausfodernden Lebensphase befinden, durch die ich sie begleiten darf.

Diagnosen werde ich weiterhin nicht stellen, mit diesen arbeiten, wenn sie da sind. Ein therapeutisches Heilsversprechen gebe ich nicht! Das darf ich nicht. [Dazu hätte es den Weg der Approbationsausbildung gebraucht oder eine Anerkennung als Heilpraktikerin, die ich wahrscheinlich auf Aktenlage bekommen könnte.]

Sowohl als auch heisst es im Systemischen – wir können sowohl ernst als auch Spaß – wir können Abschluss an Karneval im Rheinland und so sieht das dann aus, wenn Martina Pestinger und Jens Förtser am Karnevalsfreitag Zertifikate übergeben.

Innerlich hat sich einiges auf dieser Reise geändert und ich gehe mit noch mehr Klarheit aus dieser Weiterbildung. Darüber wer ich bin und sein möchte.  Klarheit, was es für mich bedeutet systemisch zu arbeiten. Klarheit über meine eigenen Fähigkeiten, Besonderheiten und Ressourcen.

Mit Metaphern zu arbeiten lag mir nah, war so selbstverständlich, dass es ein Feedback zur Abschlussarbeit brauchte, um mir bewusst zu machen, das ist etwas, was meine Arbeitsweise ausmacht. Dazu zählt auch die persönliche Nähe, die ich in den Prozessen zulasse und gleichzeitig gehe ich auch immer wieder in Distanz. Eben wie ein Komet, der seine Bahnen zieht, sich nähert und wieder entfernt.

Mit dieser Klarheit werde ich mir meine Webseite in nächster Zeit nochmal vornehmen.

Für mich ist das Zertifikat ein Meilenstein auf meiner persönlichen und systemischen Reise. Das Lernen geht für mich weiter. Sowohl im Lesen von Literatur, im Austausch mit Kolleg*innen und in der aktiven Arbeit, die ich weiterhin reflektieren werden, sowohl alleine als auch professionell. Regelmäßige Supervision ist wichtig in diesem Beruf, bisher hatte ich die im Rahmen der Ausbildung.

Barmener See ~ Hier war ich oft während der Weiterbildung, gemeinsame Gespräche oder alleine zur Ruhe kommen. So auch nach meinem Kolloquium, durchatmen, Abschied nehmen und freuen auf das was nun kommt.

Supervision ist auch der nächste Weiterbildungsschritt, den ich ab Oktober 2025 gehen möchte. Darauf freue ich mich schon sehr.

Der MHFA-Kurs war nicht nur der erste in Präsenz, sondern auch der erste Auftrag für eine Gruppe. Die Teilnehmenden haben sich also nicht alle selbst bewusst dafür entschieden, diesen Kurs zu besuchen. Das war interessant und hat mir nochmal bewusst gemacht, welchen Unterschied es macht, wenn Menschen von sich aus kommen oder ein Termin angesetzt wird.

Eine wertvolle und auch schöne Erfahrung, die ich mit der anstehenden Supervisionsausbildung verbinde, denn da werde ich das auch haben, Gruppen, in denen Personen sitzen, die vielleicht nicht viel davon halten.

Dafür fühle ich mich bereit. Die systemische Haltung, die Erfahrungen in der Lehre und aus einigen anderen Tätigkeiten und Projekten, sind mir dafür wertvolle Ressourcen.

Supervision ist nochmal ganz anderes Arbeiten und ich werde diesen Weg auf meine Weise in meinem Tempo gehen. Eigene Superisionen werde ich voraussichtlich ab 2026 anbieten. Auch diese Weiterbildung ist ein Weg durch Theorie, Seminare und eigene Praxiserfahrung.

Ich freue mich darauf.

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