Diese Woche lag der Fokus ganz stark auf dem Blockseminar am Mittwoch und Donnerstag. Dieser Moment danach, als sich der Fokus wieder weitete, großartig …
Lehre – Von Zweifeln bis zur Umsetzung
Als die Anfrage kam, ein Blockseminar über Allgemeine Psychologie abzuhalten, hatte ich zwei Gedanken:
- Ich habe große Lust dazu.
- Es ist unmöglich in so kurzer Zeit das Seminar auf die Beine zu stellen und umzusetzen.
Jetzt ist es vorbei und ich bin froh, dass ich es gemacht habe, weil
- Ja, ich habe es geschafft!
- Ich habe die psychologischen Grundlagen für mich wiederholt und selbst Neues gelernt!
- Ich habe wertvolle Erfahrungen als Dozentin gemacht
Es war verflucht viel Arbeit und zwischendurch hatte ich etwas Sorge, dass die Zeit knapp wird. Im Anschluss muss das Skript jetzt noch einmal überarbeitet werden, sodass ich es den Studierenden zur Verfügung stellen kann. Aufgabe für dieses Wochenende.
Wichtig war mir ein Bezug zwischen den theoretischen Grundlagen und der Praxis der Studierenden herzustellen. Das ist mir leider nur mäßig gelungen. Geplant war in den 90-Minuten Blöcken maximal 60 Minuten Vortrag zu haben. Jede Einheit mit einer Frage einzusteigen und einer Diskussion abzuschließen. Auch zwischendrin wollte ich die Studierenden einbeziehen, mit kleinen Fragen. Das war verdammt schwierig.
Im Feedback wurde mehr Praxisbezug gefordert, auch zwischendurch kam die Bitte die Studierenden aktiver einzubeziehen. Am zweiten Tag entstand der Eindruck, ich käme diesem Wunsch nach. Ich habe lediglich unterschiedliche Angebote gemacht, die Studierenden einzubeziehen, was ich mir vorher überlegt hatte. Leider war ich tatsächlich zu unerfahren, spontan auf die Wünsche einzugehen. Das Urteil lautete: Ich hätte mich bemüht.
Eine Wunsch geht mir nicht aus dem Kopf, eben weil er meiner Grundhaltung widerstrebt: Ich solle mich ruhig mehr trauen, die Studierenden direkter anzusprechen, ihre Beteiligung einzufordern und klar vorgeben, was gemacht wird. Ich habe ihnen hin und wieder die Wahl gelassen, das fanden sie schwierig.
Ich nehme für mich mit, die Möglichkeiten klarer zu formulieren und eine Abstimmung vorzunehmen, wenn eine offene Frage nicht gut angenommen wird. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass es wichtig ist Studierende als erwachsene Menschen zu behandeln, die einen Recht darauf haben, sich selbst in einem Seminar einzubringen und auch über die Gestaltung der gemeinsamen Zeit mitzuentscheiden, soweit das möglich ist.
Für mich wünsche ich mir mehr Erfahrungen mit Seminaren und Workshops. Ich möchte sicherer und flexibler werden in meinen Themen und Methoden. Allen können wir es niemals recht machen. Auf die situativen Bedürfnisse der Gruppe reagieren zu können und sei es nur die Erschöpfung zum Ende einer Blockwoche, ist eine wichtige Fertigkeit eines Lehrenden.
Anschauliche Folien mit Canva
In die Gestaltung der Folien habe ich viel Zeit investiert, weil es mir wichtig war, gerade in der Online-Lehre ansprechende Folien zu präsentieren, die nicht den Text beinhalten, den ich vortrage. Im letzten Moment war ich versucht, doch auf Power-Point zurückzugreifen, weil ich Sorge hatte, nicht mehr die Zeit zu haben, mich in eine neues Tool einzuarbeiten.
Genutzt habe ich Canva und bin sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. Dort hatte ich viele freie Gestaltungsmöglichkeiten und Hilfsmittel, wie freie Bilder, Elemente, Schriften … Die Nutzung ist sehr intuitiv, einzig die Frage ob und welche Vorlage ich nutze, kostete mich einige Zeit. Letztendlich habe ich mich für keine Vorlage entscheiden, sondern diese als Inspiration genutzt, was möglich ist.
Mit wenigen Worten und Bildern zu arbeiten war rückblickend eine gute Entscheidung, es hätten an der ein oder anderen Stelle doch ein oder zwei Worte mehr sein können, nämlich die Fachbegriffe.
NaNoWriMo – Vom regelmäßigen Schreiben und dem Drauflosschreiben
Den NaNoWriMo verstehe ich nicht als Wettbewerb oder als Challenge die 50 Tausend Wörter in einem Monat zu schreiben. Es geht darum, eine eigene Schreibroutine zu entwickeln und diese in den Alltag zu integrieren. Also nicht, den November Urlaub nehmen und schreiben, sondern neben dem Job schreiben.
So habe ich mich auch diese Woche entscheiden, das Schreiben nicht zu pausieren und Wow, ich habe es geschafft. Bis auf Donnerstag habe ich jeden Morgen meine tägliche frühmorgendliche Schreibzeit genutzt und das hat unglaublich gutgetan. Am Donnerstag habe ich mich auf die Vorbereitung des Seminars konzentriert und ausnahmsweise abends geschrieben, was auch sehr gut funktioniert hat, obwohl ich nach dem Seminar (9 bis 17 Uhr) tatsächlich erschlagen war.
Mein Projekt Elfenprinzessin hat lediglich einen roten Faden der Ereignisse, die stattfinden sollen und eine Struktur der Kapitel, die an unterschiedlichen Orten spielen. Ziel ist es, für mich meine Figur mit ihren Beweggründen besser kennenzulernen und sie hat mich bereits mehrfach überrascht.
Donnerstag Abend war die Erfahrung besonders eindrucksvoll, ich wusste an welchen Ort es geht und zu welchem Ereignis es letztendlich dort kommen würde. Aktuell ist dieses Ereignis noch nicht eingetreten, aber es haben sich wunderbare Dinge ergeben. Wir haben eine neue Figur, die weitreichende Folgen für die Reihe haben wird. Elfenprinzessin ist das voraussichtlich niemals veröffentlicht sein werdende Prequel zu meiner Urban-Fantasy-Reihe, zu der ich vor KometsZeitreiseProjekt bereits einen großen Teil des ersten Bandes geschrieben habe. Dann stieß ich auf komplexe Fragen, die es dringend zu klären gilt, damit ich die Fäden durch alle Bände richtig weben kann.
Ich bin auf einem sehr guten Wege, Antworten auf diese Fragen zu finden.
Schreibstreams
… sind großartig. Ich habe sie intensiv genutzt, während der Vorbereitung für das Seminar. Das Gefühl nicht alleine zu sein, war großartig. 20 bis 25 Minuten intensiv zu arbeiten, eine Tastatur klappern zu hören und selbst ebenfalls zu arbeiten, fühlte sich gut an. Gemeinsam ein paar Minuten Pause machen, quatschen und dann in die nächste Runde starten.
Pomodoro-Technik des Zeitmanagements mit Sozialfaktor – so würde ich den Effekt von Schreibstreams beschreiben, von denen es aktuell viele auf Twitch gibt.
Fürs kreative Schreiben habe ich es erst einmal genutzt, an jenem Donnerstag Abend. Gerade als ich die Datei öffnen wollte, sah ich die Nachricht, Sabrina sei online. Ihre Schreibstreams beginnen sonst immer erst um 23 Uhr, die Gelegenheit. Ich startete gut, vertiefte mich in die Geschichte, vergaß den Stream und verpasste das Ende. Also ich auf die Uhr ließ mich nachsehen und danach war ich raus.
Finde für dich selbst heraus, was du wann brauchst. Ein Schreibstream kann helfen, muss es aber nicht. Mir schwebt etwas Ähnliches vor, was ich gerne auf Twitch ausprobieren möchte, aber eins nach dem anderen … wenn der richtige Zeitpunkt da ist.
Smartphone einfach mal zu Hause lassen
Niemals! Zumindest nicht mit Absicht, könnte man ja brauchen, um etwas nachzusehen, unterwegs den Podcast oder Musik hören, den Weg finden, jemandem eine Nachricht schreiben …
Aus Versehen habe ich am Donnerstag das Handy liegen lassen. Quasi direkt nach dem Seminar fuhr ich meine Tochter zur Musikschule. Hätte ich es dabei gehabt, hätte ich sicher die ganze halbe Stunde mit dem Gerät verbracht, Twitter, Instagram und dann geschaut, welche Themen als nächstes anstehen, mich nach dem Seminar neu sortiert. Ging jetzt nicht. Allerdings hatte ich etwas viel besseres dabei: Meinen eReader.
Es wurde zu einer wertvollen halbe Stunde, ungestörte Lesezeit! Genau das, was ich in diesem Moment brauchte.
Lesen
Lesen ist in den letzten Wochen viel zu kurz gekommen! Meine letzten Beiträge über Bücher erschienen am 16. (Herz des Winters) und 19. Oktober (Candide), seitdem habe ich auch nichts mehr ausgelesen …
Aktuell lese ich an „Flammen des Sommers“ von Madeleine Puljic, eine Fantasy-Geschichte, die Urlaub von der Realität bietet, ohne seichte Unterhaltung zu sein, denn es geht um viel, worüber ich euch vielleicht schon bald mehr erzählen kann.
Heute neu begonnen habe ich „Das 4-Stunden Startup“ von Felix Plötz und das erste Kapitel macht mir Mut, denn auch er ist ein Traumtänzer. Er ist davon überzeugt, dass jeder Mensch zu einem Unternehmer werden kann und ein Wirtschaftsstudium nicht die zwingende Voraussetzung ist. Ich bin gespannt, was ich von ihm lernen kann.
Auch in der Federwelt habe ich heute ein wenig geschmökert und bin froh, mich für ein Abo entscheiden zu haben.
Stress und Entspannung
Ja, die letzte Woche war grenzwertig anstrengend, aber das wichtigste, was ich über Stress gelernt habe ist: Es ist wichtig zu wissen, wann er endet und so habe ich mir zum Ausgleich ein entspanntes Wochenende versprochen. Es gibt keine große Aufgabe an diesem Wochenende. Ein paar Dinge, die ich erledigen kann, aber nicht muss.
Es darf Ausnahmesituationen geben, wenn klar ist, warum wir uns dem Stress aussetzen. Es gibt schließlich auch unterschiedliche Arten von Stress, den Disstress und den Eustress. Zu lange darf aber auch positiver Stress nicht anhalten, ohne, dass wir uns Auszeiten und Pausen gönnen, um uns ausreichend zu erholen.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende!