Alles andere als Alltag
Was für eine Woche!
Mitten in der Woche meine Tochter besuchen, Ende der Woche die Oma beisetzen (im wahrsten Sinne des Wortes), nachdem ich einen MHFA-Kurs gegeben habe. Beratungsgespräche dann am Wochenende.
Geht alles und wichtig ist die Balance zwischen Aktivität und Ruhe.

Story der Woche
Als ich den Beitrag für die neue Woche kopierte war ich mir sicher, dass ich an dieser Stelle nicht über die Beisetzung meiner Oma schreiben möchte, dann ereignete sich eine Geschichte, die erzählt werden wollte. Ich überlegte sie zu ersetzen, blieb dann bei meiner Entscheidung und es gibt nun beide Geschichten, die andere findest du unter „Learning der Woche“, da passt sie gut hin. Das ursprüngliche Learning findet sich dann unter „Schreibprojekte“, maximale Flexibilität hier.
Einen Psychotherapieplatz finden ist schwierig, das weiß ich, bekomme ich ja oft mit. Facharzttermine sind ebenfalls schwierig, aber dass es nahezu unmöglich zu sein scheint, hat mich diese Woche dann doch etwas erschüttert.
Nach drei Wochen haben ich endlich jemanden in der Praxis erreicht, die ich mir ausgesucht hatte … „Ich würde gerne einen Termin vereinbaren, wenn das möglich ist.“
War es nicht, nehmen keine Neupatient*innen mehr. Ok, schade, dann suche ich eben weiter. Tja, viele Alternativen gibt es gar nicht, stelle ich fest, finde ein großes medizinisches Zentrum, welches auf beiden Rheinseiten einen Standort hat. Da war ich mal, vor sehr langer Zeit. Nach der Diagnose habe ich den Arzt gefragt, was ich jetzt damit mache und er hat mit den Schultern gezuckt …
Eine andere Praxis in der ich mal war, konnte ich nicht mehr finden. Schließlich versuchte ich es dann doch in dem Zentrum. Das Onlinetool, laut dem ich einen Termin im Juli hättte haben können, lehnte mich ab, weil ich Neupatientin sei. Also rief ich an.
Beim ersten Versuch ging jemand ans Telefon, lief schon mal gut. Sie fand mich zum Glück auch im System. Nicht, weil ich schon mal da gewesen war, ist wirklich lange her, sondern weil ich Patientin in der Praxis gewesen bin, die ich nicht mehr finden konnte. Diese hatten sie übernommen. Interessant!
Ich erahne eine Erklärung, warum es so wenige Alternativen gibt.
Nun denn, ich hatte also Glück, denn neu hätten sie mich nicht aufgenommen. Meinen Termin habe ich jetzt im Februar, erstaunlich schnell dachte ich. Und ich habe nicht nur einen Termin, sondern auch eine Diagnose, inklusive Prognose, wie es sich behandeln ließe. Keine KI, menschliche Diagnose. Der Facharzt guckt sich das trotzdem mal an, im Februar, ist mir lieber.
Manchmal müssen wir also von unserer Wahlfreiheit Abstand nehmen, um einen Weg zu finden? Es hätte sicher auch Alternativen gegeben, hoffe ich, weiterer Weg, länger warten. Ich hätte noch weiter suchen können, es hat mich genervt und deswegen habe ich mich für den Weg entschieden, den ich erst nicht wollte. Es könnte gut werden.
Aktueller Fokus
Der neue Fokus lag darauf, eine Entscheidung zu treffen, mit welchem (Buch)-Projekt es weiter gehen soll. Das habe ich getan, dazu weiter unten mehr!
Der nächste Fokus liegt jetzt auf dem vergangenen Marktplatz der guten Geschäfte, nochmal Kontakt aufnehmen und schauen, was daraus wird.
Learning der Woche
Ich kann über mich hinaus wachsen.
Gerne wollte ich die Urne meiner Oma tragen. Das habe ich für meinen Vater auch getan. Damals begleitete mich der Bestatter, übergab sie mir in die Hände, ein feierlicher Moment. Er zeigte mir, wo ich sie abstellen sollte und die Beisetzung übernahm er.
Diesmal war ich in die Vorbereitung nicht involviert, habe meinen Wunsch weiter gegeben und hatte den Plan mich dem Bestatter vor der Trauerfeier vorzustellen. Es war keiner da!
Somit war ich die ganze Trauerfeier über nervös, denn ich hatte auch keine Ahnung von dem Weg, den ich laufen sollte, geschweige denn dem Ziel. Wo war Omas letzte Ruhestätte?
Das wusste der Pfarrer leider auch nicht, wie sich dann im entschiedenden Moment heraus stellte. Zum Glück konnte jemand von der Grabeskirche uns den Weg weisen und so ging ich hinter dem Pfarrer her, wie ich ihn gebten hatte. So weit so gut, ein Problem gelöst.
Ich stellte die Urne in den Urnenkranz, den jemand von der Grabeskirche auf kürzerem Weg dort bereit gestellt hatte. Vielen Dank dafür!
Dann trat ich beiseite und dachte noch bei mir, beisetzen wäre jetzt die Aufgabe des Bestatters, das kann ich nicht tun.
Der Pfarrer sprach seine Worte, dann kam der Moment, in dem er sich mir wieder zuwandte und mich fragte, ob ich die Urne beisetze.
Nein!
Wer soll es sonst tun?
Also ging ich nach vorne, atmete durch. Bloss nicht fallen lassen, nicht anecken. Vorher hatte ich mir darum keine Sorgen gemacht, aber diese Aufgabe war größer. Die Urne aus dem Kranz heraus in das unterste Fach stellen. Ich schaffte es, verabschiedete mich, trat beiseite.
Opa trat zur Urne, begleitet von seinen beiden Töchtern.
Und dann?
Wusste offenbar niemand weiter.
Der Pfarrer war bereits zur Seite getreten und kein Bestatter da, der uns aus der Verlegenheit half, also übernahm ich das, aus dem Gedanken heraus, ich habe die Urne getragen und irgendwer muss jetzt den Anfang machen.
Es funktionierte, Familie und weitere Trauergäste folgten.
Es war eine ungewöhnliche Beisetzung und ich bin sehr erstaunt, dass es möglich ist, ohne Bestatter beizusetzen. Wir haben es geschafft, aber ich wünsche mir für die Zukunft jemanden an meiner Seite, der die Verantwortung für den Prozess trägt. Das war zu viel.
Aus der Schreibwerkstatt
Die Entscheidung ist gefallen!
Ich möchte die Veröffentlichung von Komets Zeitreiseprojekt wagen. Es ist mir nicht leicht gefallen. Der Plan war, das Manuskript zu lesen und wenn es mir gefällt, werde ich es veröffentlichen. Ich mag die Geschichte sehr!
Und doch habe ich das Buch nochmal kritisch hinterfragt und meine Zweifel fleissig gefüttert.
Ich kann es nicht allen Recht machen!
Das ist keine neue Lektion, eher eine, die ich mir immer wieder bewusst mache. Es wird Kritik zu meinem Buch geben, das sollte mich nicht davon abhalten, es zu veröffentlichen. Ich mag die Geschichte und ich mag die Botschaft dahinter. Es ist eine Vater-Sohn-Geschichte.
Das bedeutet nun, die vor 3 Jahren breits getroffenen Entscheidungen zu wiederholen. Lektorat und Korrektorat sind durch. Jetzt geht es noch um Buchsatz und Cover, Druck, Vertrieb und Marketing … und einige weitere Details, die es zu planen und erledigen gilt.
Außerdem will ich noch einmal recherchieren, dass ich keine Kleinigkeit vergesse. Das wird mich eine Weile beschäftigen.
Aus der Projektwerkstatt
Diese Woche durfte ich wieder einmal die Bestätigung dafür erfahren, dass es für mich die richtige Entscheidung ist, kein kostenfreies Erstgespräch anzubieten, wie mir so oft gesagt wurde, ich müsste das tun. Gerne telefoniere ich vorher unverbindlich, schreibe Mails, mache Angebote mich unverbindlich kennen zu lernen. Für das erste Gespräch nehme ich mir zwei Stunden Zeit, Zeit einander kennen zu lernen, das Anliegen zu klären und auch in die Arbeit einzusteigen.
Je nach Anliegen genügt ein einzelnes Gespräch. So könnte es auch diesmal sein. Die Person hat eine lange Liste von Möglichkeiten, die sie jetzt ausprobieren kann, verschiedene Richtungen in die es weiter gehen könnte. Eventuell braucht es nicht mehr von mir.
Ich liebe solche Einzelgespräche, in denen plötzlich viele Ideen entstehen zu einer Situation, die vorher auswegslos erschien. Sehr gerne mag ich mehr solcher Termine haben.
Vorbereitungen für den MHFA-Kurs in Präsenz laufen, die Absprachen mit der Kollegin sind super. Ich freue mich darauf und habe großen Respekt davor, den Stoff innerhalb von zwei Tagen durch zu ziehen.
Über die Challenge für mehr Verbundenheit mache ich mir weiterhin Gedanken. Ist es eine gute, eine machbare Idee? Was braucht es. Gerade lese ich ein Buch über „New Networking“, das mir die liebe Margaretha geschickt hat, weil sie es zufällig gerade ausgelesen hatte, als ich ihr von meiner Idee in Komets Schreibzeit erzählte. Mizt der Autorin Kathrin Köhler bin ich bereits auf LinkedIn vernetzt.
Spaziergänge
Montag war herrliches Wetter und ich habe die Runde deutlich mehr genossen als am Sonntag, wo so viele Menschen unterwegs waren. Als Bild habe ich euch das Brühler Schloss mitgebracht, da war ich am Dienstag. So sehr ich es liebe dort spazieren zu gehen, bin ich bei der Kälte leider nur zwischen Bahnhof und Café, sowie zurück gelaufen.

Aus dem Netzwerk
Diese Woche habe ich es endlich mal wieder zum Künstlerinnenstammtisch von Eva Scheller geschafft, der nächste findet am 20. Februar um 15 Uhr statt, Eva teilt die Termine immer über LinkedIn.
Eva verbinde ich mit ihrer ruhigen Art und der Anstiftung zur Freude. Dazu schreibt sie jeden Freitag, liebevolle Impulse. Etwas ganz besonderes bietet sie auch wieder im Februar an, ihr „Commit to sit“, ein Angebot der Stille. Ich war letztes Jahr dabei und es ist mir unfassbar schwer gefallen, die Stille auszuhalten. Nichts tun und Gedanken einfach kommen und gehen lassen. Probiere es mal aus, sie gibt dazu auch wertvolle Stille-Impulse.
Mein Lesestapel
Der Lesestapel verändert sich stetig, ich markiere mal fett, was seit dem letzten Wochenrückblick dazu gekommen ist.
- Neue Narrative #22 ~ Fachzeitschrift
- Jane Austen und die Kunst der Worte von Catherine Bell ~ lese ich im Rahmen der Inspiriert-ins-Jahr-Challenge
- Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie von Irvin D. Yalom & Molyn Leszcz ~ sehr gutes und umfangreiches Fachbuch, das mich noch eine Weile begleiten wird
- Leben, schreiben, atmen von Doris Dörrie ~ passt wunderbar in meinen Lesestapel, mit kurzen Kapiteln, wertvollen Impulsen
- La Segunda Escala de Badauin in Tenerfie ~ spanisch, Mitbringsel aus Teneriffa, lese ich seeeeehr langsam
- Stephenie Meyer, Queen of Twilight von Chas Newkey-Burden ~ aus meiner Biografiebestellung
- New Networking von Kathrin Koehler ~ Wurde mir von Margarethe zugesendet, weil es zu meiner Idee der „Challenge für mehr Verbundenheit“ passt, vielen Dank dafür
Zudem gibt es noch die begonnenen eBooks, die nicht zum Lesestapel zählen:
- Baskerville Hall (Netgalley)
- Bannmeile (Book Beat; Buchclub)
Neues aus dem Blog
- Aus der Trauer ins Leben laufen – Beitrag über den Roman „Laufen“ von Isabel Bogdan
Aktuelle Termine
- 22. Januar um 7:30 bis 8 Uhr ~ MittwochMorgenMotivation mit dem Thema „Selbstwirksamkeit“
- 22. Januar 15 bis 18 Uhr ~ Komets Schreibzeit, alle zwei Wochen mittwochs von 15 bis 18 Uhr, offenes CoWriting
- Am 13. Februar gibt es den nächsten Tag der unerledigten Dinge
- MHFA-Kurse ab 25. Februar nachmittags
Termine an denen ich teilnehmen möchte
- 24. Januar ~ Fachbücherfreitag bei Ruth Konter-Mannweiler (alle zwei Wochen)
- Ab 1. Februar: 28 Tage Content von Anna Koschinski
- 7. Februar ~Blognacht bei Anna Koschinski (alle vier Wochen)
Das könnte dich auch interessieren:
Meine Woche KW6
Nach einem langsamen Start habe ich meine Stimme wieder gefunden und hatte eine lernintensive Woche.
Meine Woche KW5
Die Woche begann super, die Supervision war intensiv, am Wochenende machte ich dann schlapp …
Meine Woche KW4
Würde diese Woche eine ganz gewöhnliche Woche werden? Ruhiger Alltag oder turbulent?
Es war auf jeden Fall abwechslungsreich