Ja, ich habe ein Fußballbuch gelesen.
Nein, ich kann immer noch nichts mit Fußball anfangen.
Wenn zu Hause über Fußball geredet, Fußball geschaut wird oder die Familie sogar ins Stadion fährt, schalte ich ab und mache etwas ganz anderes.
Trotzdem habe ich die Novelle von Leska Beikircher „Elf Meter für die Liebe“ gelesen.
Warum?
Ich weiß nicht mehr genau wie, aber ich bin zufällig im Netz über die Novelle gestolpert. Es fing wahrscheinlich auf Twitter an, ich glaube mit einem Theateraccount der mir empfohlen wurde über den ich dann auf Konrad Beikircher kam …
„Leska hat ein Buch geschrieben, das muss ich lesen!“, mehr habe ich erstmal nicht gedacht, die Novelle bestellt und ignoriert, dass es um Fußball geht.
Über das Buch
Dieses Buch wurde nicht geschrieben, um damit reich zu werden; dieses Buch wurde geschrieben, weil Tabuthemen dazu da sind um aufgebrochen zu werden.
Es ist traurig, aber Homosexualität scheint immer noch ein „Problem-Thema“ zu sein, gerade in „männlichen“ Bereichen wie Fußball.
Die Idee kam der Autorin während der letzten EM, wie sie dem Express im Interview erzählte. Es erscheint mir passend, die Geschichte pünktlich zur EM 2016 zu empfehlen.
Die Geschichte
Während die Bestsellerautorin Evelin Sirup sich in ihrem Haus verschanzt, mit ihrer Schreibblockade und Agentin zu kämpfen hat, steht Fußballer Tobias Weizenfeld vor seinem ersten EM Einsatz und kämpft mit seinen Gefühlen.
Beide wissen nicht wie ihnen geschieht als sie ihre Körper tauschen und Evelin plötzlich ein richtiges Leben als Mann leben und Fußball spielen muss. Dann sind da auch noch Cem und Oliver Brauhaus.
Der wirkliche Tobias liebt Cem, will es nicht wahrhaben, glaubt es nicht zu dürfen. Andere warnen ihn, seine Karriere nicht aufs Spiel zu setzen.
Die liebe Evelin schwärmt seit Jugendzeiten für Oliver Brauhaus, dem sie nun im Körper von Tobias persönlich begegnen wird.
Wie die beiden aus dem Schlamassel wieder heraus kommen und ob es ein Happy End für die Liebe gibt, müsst ihr selbst lesen.
Fazit
Leska erzählt eine brisante Geschichte mit einer ordentlichen Portion Humor.
Es gelingt ihr grandios die Geschichte abwechselnd aus den beiden Perspektiven von Evelin Sirup und Tobias Weizenfeld zu erzählen. Dabei unterscheiden sich die Textteile auch stilistisch. Evelin ist schließlich Romanautorin und Tobias Fußballer, da haben beide ihren eigenen sprachlichen Stil.
Ob die Fußball-Szenen gut und treffend beschrieben sind, kann ich nicht beurteilen. Sie stören aber auch nicht ;-). Ja, ich weiß das es eine Fußballgeschichte ist!
Auf jeden Fall lesen!
Leska Beikircher hat noch weitere Bücher auf englisch geschrieben. „The Demons of Whitechapel“ steht bereits auf meinem Wunschzettel. Die anderen sind leider nur als E-Book verfügbar, die landen auf meiner Leseliste für die Kongressreise nach New Orleans.
Hätte ich nicht gedacht…tolle sache die du machst- 🙂