Es gibt so vieles, was wir loslassen könnten, düften, sollten, wollten.
Wenn das so leicht wäre, würden wir es auch öfter tun, wahrscheinlich.
Denn wenn es gelingt, fühlt es sich gut an.
Der Weg könnte möglicherweise schmerzhaft sein, denn er führt durch ein Gefühl. Ich nehme euch mit von einem Au Ja. durch ein Tief, hin zu einer Antwort: Geh durch das Gefühl.

Vom Au Ja ins Tief
Es war mal wieder Blognacht und Anna präsentierte den Impuls „Lass los“.
Au ja – dachte ich mir.
Die erste Idee kam, eine Geschichte fiel mir ein, eine über ein schlechtes Gewissen, das sich überaschenderweise gar nicht einstellte. Neulich erzählt auf LinkedIn
Währendessen sprach Anna weiter, ein Song habe sie zum Impuls inspiriert.
Welcher wohl?
Songs raten – nicht mein Ding, also wartete ich ratlos ab.
Zack – da war er.
Let it Go – der Frozen Song.
Löst vielleicht im schlimmsten Fall bei einigen einen Ohrwurm aus. Bei mir etwas anderes.
Dieses Lied ist gekoppelt an eine Erinnerung, die noch immer nicht leicht ist. Vieles davon ist verarbeitet, aber der Song allein schafft es, mich in ein unangenehmes Gefühl zu kicken.
Die Welle der Emotionen fühlen
Emotionen kommen wie Wellen, sage ich immer. Und sie wollen gefühlt werden.
Diese Welle erwischte mich eiskalt, es fühlte sich bedrohlich an.
Der Impuls wegzulaufen oder mich abzulenken war da.
Ich blieb.
Ich fühlte.
Und es wurde besser.
Ich saß an meinem Schreibtisch, allein und es konnte nichts passieren. Auch der Song war nicht da, er war nur der Impuls.
Ich fühlte die alten Gefühle, atmete und ließ los.
Durchatmen und sortieren
Ich kam aus der Vergangenheit zurück ins Hier und Jetzt.
Die Welle der Emotionen war vorüber, war los gelassen, ebenso die Erinnerungen.
Es war alles gut.
Und was jetzt? – fragte ich mich. Schreiben?
Da waren doch eben noch eine gute Idee gewesen? Stift, Papier und ich holte die Gedanken zurück.

Lass los
Heute habe ich die schlechten Gefühle mitsamt der Erinnerungen los gelassen. Für den Moment, denn es könnte wieder kommen. Und mit jedem Mal wird es leichter.
Ich habe die Idee für den ursprünglichen Artikel losgelassen und die Geschichte des Moments erzählt.
Was magst du loslassen?
- Das schlechte Gewissen ~ über das ich im ersten Moment hatte schreiben wollen?
- Die Idee von „du musst“ -> gar nichts musst du!
- Andere Überzeugungen, die dir nicht mehr gut tun? ~ Vielleicht hatten sie mal eine hilfreiche Bedeutung.
- Fiese Gedanken, Erinnerungen oder Gefühle ~ wie ich sie heute losgelassen habe?
- Menschen, die dir nicht mehr gut tun? ~ auch das kann befreiend sein, wenn auch erstmal schmerzhaft
- Aufgaben ~ auch nicht leicht und manchmal konfliktbehaftet
- Verhaltensmuster, die du nicht mehr brauchst? ~ Vielleicht hatten sie mal ihre Berechtigung, das darf sich ändern.
Vielleicht möchtest du auch aufräumen und Dinge loslassen, die du nicht mehr brauchst -> Dieses Marie Kondo Ding -> nicht meine Stärke.
Für all die anderen Dinge, bin ich gerne für dich da und begleite dich.
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Oha, da hab ich ja was angerichtet… Das war natürlich nicht beabsichtigt! Aber es stimmt schon, manchmal passieren Dinge und zack, haut uns eine alte Geschichte um. Cool, dass du sie nicht weggedrückt hast, sondern mit verarbeitet.
Schön, dass du dich immer auf meine Impulse einlässt – es entsteht immer Bedenkenswertes, Fühlenswertes.
Liebe Anna,
ja mit manchen reizen kann es schnell gehen.
Schlimmer war die Situation im Urlaub, ich schwamm im Pool, plötzlich erschall der Song, ich zog mich an den Rand zurück und weinte, bis es vorbei war. Damals war alles noch frischer.
Irgendwas entsteht immer in deiner Blognacht, manchmal mit Leichtigkeit, manchmal über Umwege und es ist immer eine Überraschung.
Gerade wollte ich hier kommentieren, da bist Du mir in meinem Blog zuvorgekommen (habe dort geantwortet). 🙂 Dann lasse ich Dir eben einfach eine groooße Umarmung da und hoffe, dass sie Dich im nachhaltigen Loslassen der schweren Gedanken unterstützen kann.
Vielen lieben Dank, Umarmungen tun immer gut. <3
Danke für diesen Text, das kann ich sehr gut nachfühlen.