Heute sind wir zu Gast bei L.A. Gunn. Herzlichen Dank, dass wir einen Blick auf Deinen Schreibtisch werfen dürfen.

L A Gunn (c) Nannis Welt
L A Gunn (c) Nannis Welt

Steckbrief von L.A. Gunn

  • Selfpublisher
  • Genre: Krimi
  • 1 veröffentlichter Roman (Neuerscheinung in Kürze)
  • Debütroman: London´s Lost
  • arbeitet als Justizbeamter

Wo entstehen deine Kriminalromane?

L.A. Gunn: Meine Schreibarbeit ist momentan noch etwas chaotisch. Vor Corona habe ich oft im Café geschrieben, einfach, weil ich den dort herrschenden Geräuschpegel sehr mag. Das Hintergrundgebrabbel hilft mir, mich zu konzentrieren. Im Moment schreibe ich zuhause an meinem Schreibtisch. Da steht ein Laptop, zwei Schreibmaschinen und seit neustem auch eine Bankerlampe! So eine wollte ich schon immer. Ein Whiteboard hilft mir, den Überblick über den aktuellen Kriminalfall zu behalten.

Manchmal schreibe ich auch alles mit der Hand, vor allem, wenn ich unterwegs bin. Wenn man den Text dann abschreibt, kann man ihn direkt überarbeiten. Außerdem macht es mir sehr viel Spaß, zu schreiben.

Wann schreibst du am liebsten?

L.A. Gunn: Ich sage immer, ich bin ein Guerilla-Schreiber. Entweder es sind 20 000 Worte oder keins. Auch wenn ich weiß, dass ein Schreiballtag besser wäre, lässt es sich in meiner momentanen Situation (beruflich und familiär) einfach nicht einrichten. Grundsätzlich schreibe ich am liebsten morgens. Zur Zeit komme ich – wenn überhaupt – nur spät abends dazu.

Schaffst du es konzentriert nur an einem einzigen Schreibprojekt zu arbeiten?

L.A. Gunn: Tatsächlich arbeite ich an mehreren Sachen. Das war schon immer so. Ich schaue immer mehrere Serien, lese mehrere Bücher gleichzeitig. Im Fokus ist immer die Fortsetzung von London’s Lost, aber die anderen Projekte schwingen immer mit und Ideen werden sofort notiert.

Was inspiriert dich?

L.A. Gunn: Die Inspiration für London’s Lost nahm ich anfangs aus einem Brettspiel. Wegen Copyright schrieb ich dann aber schnell meine eigenen Geschichten und die basieren auf täglich Erlebtem, kuriosem aus der Tagespresse oder Geschichten von Bekannten und Familienmitgliedern. In jedem Fall von June und Lihla steckt also ein Fünkchen Wahrheit.

Wie gehst du beim Schreiben vor?

L.A. Gunn: Bei einem Krimi finde ich die Planung wichtig. Die Kunst dabei ist, das Konstruierte nicht so erscheinen zu lassen, und das ist mitunter sehr schwierig. Als Leser mochte ich es nie, für dumm verkauft zu werden. Ich mochte es, wenn ich mitfiebern konnte. Das ist natürlich nur dann möglich, wenn die Protagonisten und der Leser den gleichen Wissensstand haben. Ich plane den Fall. Hier gehe ich üblicherweise von der Auflösung rückwärts. Die Interaktionen der Protagonisten plane ich eigentlich nie, das passiert einfach.

Welchen Tipp würdest du gerne anderen angehenden Autor*innen geben?

L.A. Gunn: Ich habe am Anfang den Fehler gemacht, und wollte UNBEDINGT veröffentlichen. Ich war so euphorisch, dass ich es nicht abwarten konnte – und dabei passierten einige Fehler. Obwohl das Buch mehrmals von mir und von Testlesern und einem Hobbylektorat gelesen wurde, fanden sich in der Printausgabe immer noch Fehler. Das ist sehr schade, weshalb ich alles noch einmal komplett überarbeitet habe. Es wird auch komplett neu lektoriert und erscheint in den nächsten Monaten nochmal neu, um den Fehlstart auszugleichen.

Um was geht es in London´s Lost?

L.A. Gunn: Es geht darin um June und Lihla, zwei ungleiche Detektivinnen zu Sherlock Holmes Zeiten. Sie klären gemeinsam mysteriöse Fälle auf und stoßen schließlich auf die Polizeiakte von Jack the Ripper.


Herzlichen Dank für das Interview!

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