Bittere Schokolade ~ Tom Hillenbrand

Ein guter Krimi beginnt mit einer Leiche

Check, auch Tom Hillenbrand bietet uns im ersten Kapitel von „Bittere Schokolade“ eine Leiche. Vor seinem Tod hat der Herr noch Schokolade verschenkt … Im Grunde ist es eine Nebenleiche, eine wichtige Persönlichkeit, die aber im Grunde eine Randfigur im Gesamtkomplex des Krimis ist und das gefällt mir richtig gut.

Unser Detektiv ist Koch

Dierekt im zweiten Kapitel wechseln wir den Schauplatz und ich lerne Xavier Kieffer kennen. Lesende der Reihe kennen den Koch bereits. Er führt ein Restaurant im Herzen von Luxemburg-Stadt, hat seine Ausbildung in Paris gemacht, wo er lange gelebt hat. Vor einigen Jahren kehrte er nach Hause zurück und eröffnete sein Restaurant, in dem traditionelle Luxemburger Küche auf der Karte steht. Seine Gäste sind Einheimische, Touristen und Staatsgäste.

Xavier Kieffer bekommt viel mit und hat scheinbar ein Talent in Kriminalfälle verwickelt zu werden. „Bittere Schokolade“ ist zwar das erste Buch, was ich über ihn lesen, aber durchaus nicht sein erster Fall. Kulinarisch sind sie alle.

Xavier ist ein Mann mit Herz, neugierig und intelligent. Nur mit der Technik hat er es nicht. Ganz schlimm ist für ihn, als er sein Auto abgeben muss und er in seinem neuen Gebrauchtwagen ohne Kassettendeck klar kommen muss. Seine besondere Fähigkeit ist, Menschen zu finden, die ihm weiter helfen können und so vertieft er sich in seinen Fall, ohne mit der Polizei zusammen zu arbeiten.

Bittere Schokolade

Der Fall aus bittere Schokolade hat für Xavier Kieffer eine sehr persönliche Note. Seine Exfreundin aus Pariser Zeiten, Ketti Faber taucht plötzlich wieder auf. In der Nähe von Brüssel hat sie eine Schokoladenmanufaktur, die sie ihm gerne zeigen möchte. Ohne es zu wollen, steckt Xavier mitten drin in einem schokoladigen Drama. Seine Reise führt ihn sogar nach Afrika und obwohl ich dachte schon viel über Schokolade zu wissen, habe ich viel gelernt.

Die Fakten rund um Schokolade und ernsten Themen, wie zum Beispiel die Problematik von Kinderarbeit, werden geschickt in die Handlung eingeflochten, ohne belehrend zu wirken.

Ich habe die 469 Seiten mit großer Spannung gelesen, auch wenn ich die Lektüre zwischendurch eine Weile hatte unterbrechen müssen. Das war übrigens überhaupt kein Problem, nach einer Seite war ich sofort wieder drin in der Geschichte, geht mir nicht immer so.

Leseempfehlung & Vision

Wer Krimis mag, sollte unbedingt mal einen von Tom Hillenbrand lesen. Xavier Kieffer ist eine tolle Persönlichkeit, der Schauplatz Luxemburg ist speziell und sehr einladend für einen Krimi. Ich möchte gerne mal wieder hinfahren, allerdings braucht es dann nicht ganz so dramatisch zu sein, wenn ich durch die Gassen der Stadt schlendere.

Die Geschichte ist herrlich spannend und lädt zum mitfiebern und ermitteln ein. Tatsächlich habe ich mich am Ende überraschen lassen …

Bereits auf der LBC18, als Tom Hildenbandt über die Entstehung von Bittere Schokolade sprach, dachte ich der beste Ort für eine Lesung sei bei der Confiserie Coppeneur, wer weiß, vielleicht wird es die eines Tages geben … Beim Lesen hatte ich hin und wieder Bilder im Kopf, von meinem Besuch dort und die Stimme Oliver Coppeneurs, der mir etwas über Schokolade erzählte und wie wichtig es sei, dass er selbst regelmäßig die Plantagen besucht. Schokolade von der Bohne bis zur fertigen Schokolade zu produzieren, ist hier in Deutschland außergewöhnlich und das erzählt auch Tom Hillenbrand in seinem Buch.


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Das Buch wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt.

Bittere Schokolade
Tom Hillenbrand
Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2018
ISBN: 3462050737