Es gibt zahlreiche große Held*innen, sowohl in der Literatur als auch der realen Geschichte. Das mögen Vorbilder für uns sein.

Vielleicht sehnen wir uns auch nach solchen Figuren, die alles wieder in Ordnung bringen können.

Traust du dir selbst zu, eine moderne Held*in zu sein?

Falls nicht, das ist okay! Du brauchst keine Superheld*in zu sein, um eine Held*in zu sein.

In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf ein kleines Abenteuer, eine Zugfahrt, eine kleine Mission und einige Gedanken zum Thema Heldentum und dem Weltretten. 

Kleine Warnung: Es könnte sein, dass du beim Lesen einen Ohrwurm bekommst!

Mit Blick auf das herrliche Rheintal, sinnierte ich über die Heldenreise, Toliens Figuren und mich selbst. Dabei gingen mir einige Fragen durch den Kopf, auf die ich schreibend nach einer Antwort suchte.

Ich nehme dich mit auf diese Gedankenreise und verrate dir, dass eine nachträgliche Bearbeitung dazu geführt hat, einige Worte sichtbar zu streichen. Den mein eigener Saboteur, ein kleiner Gollum begleitete diese Reise und sabotierte mein kometenhaftes Abenteuer.

Welche Rolle spielen heute noch Held*innen?

Gibt es sie noch, diese heroischen Menschen?

Brauchen wir diese?

Kann ich ein solcher Held sein? Will ich das überhaupt?

Die Heldenreise als Story-Tool finde ich super, ebenso super auch für die Arbeit an persönlichen Geschichten.

In mordernen und persönlichen Geschichten geht es auch um kleine Held*innen. Es gab mal einen Aufruf Alltagsheld*innen zu finden, fand ich sehr inspirierend.

Nicht immer geht es darum, die Welt zu retten.

Aber brauchen wir nicht genau das gerade?

Neue Helden braucht das Land

Dieser Satz kam mir in den Sinn, ohne ihn klar zuorden zu können. Eine Recherche brachte mich zu einem merkwürdigen Song, der mich gedanklich zu einem weiteren bringt:

Wenn nicht jetzt wann dann?

Egal wie abenteuerlustig wir sind, die Dinge um uns herum geschehen – mit oder ohne uns. Wollen wir sie geschehen lassen?

Was wollen wir? Für uns, für die Gesellschaft, die Welt?

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Unterwegs

Ich sitze im Zug, Rheinstrecke, flussaufwärts. Ob ich schreibe oder nichts tue, der Zug rollt weiter, das Wasser fließt weiter.

Menschen um mich herum reden, hören Musik, dösen vor sich hin. Wir können handeln oder abwarten. Manches liegt außerhalb unseres Einflusses, der Zug, der Rhein, darauf habe ich keinen direkten Einfluss.

Ich sehe die Berge mit ihren Burgruinen. Sie stehen da, länger als ein Menschenleben und sie werden dort noch ene Weile stehen, wahrscheinlich länger als ich lebe. Verfallen oder erhalten bleiben, wer weiß das schon.

Bilbo, Gandalf und Frodo

Die Burgen und Schlösser gehören in eine andere Zeit. Eine Zeit, die heldenmäßig näher dran ist an Bilbo, eine Zeit der Ritter, in denen Mut und Ehre wichtige Werte und Antreiber waren.

Ich bin keine Heldin, keine Ritterin, ich bin einfach nur ich, eine Frau in einem Zug, die Geschichten liebt.

Bilbo liebte auch Geschichten, liebte sein Zuhause und musste erst gedrängt werden auf Abenteuer zu gehen.

Gandalf ist es, der ihn auf  die Reise schickt, auch wenn sich alles in ihm wehrt. Das ist die Geschichte aus dem kleinen Hobbit. Im Herrn der Ringe wiederholt sich die Geschihte mit Frodo.

Gadalf schickt Frodo auf die Reise und diesmal ist es Bilbo gewesen, der freiwillig aufgebrochen ist, um noch einmal die Elben zu sehen …

Ich bin wie Bilbo und Frodo am Anfang ihrer Geschichten, mag im Auenland bleiben, Gandalfs Geschichten lauschen. Gleichzeitig bin ich wie Gandalf und sende andere hinaus auf ein Abenteuer, begleite sie auch ein Stück des Weges.

Wie ich andere auf ihren Abenteuern begleite

Wenn Mut und Ehre die Werte eines edlen Ritters sind, sind meine kometenhaften Werte: Neugier, Offenheit und Kreativität.

Ich höre zu, sammle Informationen, stelle Fragen, rege zur Selbstreflexion an und ziehe neue Verbindungen. Ich liebe es!

Dabei ergeben sich neue Wege und Möglichkeiten, Freiheiten, Chancen.

Eine psychologische und systemische Ausbildung ermöglichen mir einen guten fachlichen Rahmen für meiner beratenden Tätigkeit, die ich vielmehr als Wegbegleitung, als Rat geben ansehe.

Was macht mich zur Heldin?

Auch wenn ich weder Bilbo noch Gandalf sein mag, bin Ich bin ein kleiner Komet. Mit der Gründung von Suiseino-Beratung habe ich das „klein“ wegfallen lassen und bin zum großern Kometen geworden.

Während meiner Weiterbildung zur Systemsichen Therapeutin und der Reise in die Selbstständigkeit durfte ich viel über mich selbst lernen. Meine eigene kleine Heldinnenreise, die noch immer andauert.

Eine Fähigkeit wird mir immer wieder bescheinigt und es fiel mir lange schwer sie anzunehmen, greifbar ist sie noch immer nicht.

Stephanie bietet einen sicheren Rahmen.

Diesen Satz habe ich mehrfach in verschiedenen Kontexten gehört. Eine Studentin (Masterstudiengang Psychologie) sagte zu mir, sie hätte sich noch nie so viel in einem Kurs beteiligt, wie in meinem Kurs.

Es hat gedauert, bis ich es begriffen habe, ich habe eine Fähigkeit, die nicht selbstverständlich ist. Es gelingt mir, einen sicheren Raum anzubieten, in dem Menschen sich öffnen können.

Zu dieser Studentin ist inzwischen eine gute Verbindung entstanden, menschlich, kollegial. Sie ist großartig!

Und wie retten wir jetzt die Welt?

Gemeinsam!

Indem wir Verbindungen eingehen, zusammen halten und miteinander sprechen!

Indem wir Haltung bewahren, Stellung beziehen und das tun, was wir am besten können.

Wir sind vielfältig und das ist gut so!

Noch leben wir in einer Demokratie, lasst sie bewahren und wählen gehen.

Lasst uns moderne Held*innen sein, aufeinander Acht geben, füreinander da sein.

Sei dir deiner eigenen Fähigkeiten und Ressourcen bewusst. Nutze sie und so kannst du beitragen.

Du brauchst keine Superheldin sein und alleine die Welt retten! Verbinde dich mit anderen, sprich über deine Sorgen, Ängste und auch über Wünsche und Hoffnungen.

Wie dieser Beitrag entstand

Auf Einer Zugreise im RE2 von Koblenz nach Frankfurt,  luxuriös an einem Sitzplatz mit Tisch in einem relativ leeren Zig für diese Strecke, herrlich.

Auf den Ohren habe ich meine epische Lese-Playliste (Spotify-Link).

Meine Mission: Morgen das Sofa für meine Tochter annehmen, einen Bericht über die Reise kannst du auf Mastodon nachlesen, es lief erstaunlich entspannt.

Während ich also über meine Mission eine Bahngeschichte auf Social Media teilte, las ich Annas #28TageContent Inspiration. Bilbo wollte nicht auf Abenteuer gehen und abenteuerlustig bin ich ja eigentlich auch nicht, oder doch?

Und während ich diesen Beitrag am nächsten Tag fertig stelle, kündet sich die Spedition an #MissionSofa completed!

Den Beitrag veröffentlichte ich mit einem unguten Gefühl im Bauch – ich wollte mich nicht selbst als Heldin darstellen. Dank Feedback im 28TageContent Forum erkannte ich, dass sich das aus dem Text auch herauslesen ließ.

Ich reflektierte mich selbst, schrieb darüber eine neue Heldinnengeschichte und änderte erneut den Status dieses Beitrages, den ich zwischenzeitlich auf privat gestellt habe. Auch ich habe meine Zweifel und Unsicherheiten, das ist okay. Und die Ermutigung in diesem Beitrag meine ich vollkommen ernst, ebenso, dass es nicht einfach ist.

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