High Fantasy ist für mich die Königsdisziplin für Autoren und Autorinnen. (Im Folgenden die männliche Form gewählt, da dieser Artikel einem Autor gewidmet ist.)
Es muss eine komplette Welt erschaffen werden, Flora, Fauna, Kultur und Gesellschaft. Welche Wesen gibt es dort und unter welchen Bedingungen leben sie zusammen? Was fühlen und was glauben sie? Was können sie und was wissen sie?
Diese und viele weitere Fragen muss der Schöpfer dieser Welt beantworten können, auch wenn nicht zwingend alle Antworten im Buch zu finden sind. Es muss dennoch alles einen Sinn ergeben, was geschieht. Figuren handeln nicht im Vakuum, sondern in den Bedingungen, die die Welt bzw. der Autor ihnen stellt.
Doch es genügt nicht, eine phantastische Welt mit allen Regeln und Geschöpfen zu erschaffen, es braucht auch noch eine gute Quest und Figuren, die diese bestehen und die Leser durch die Welt führen können.
Tad Williams hat diese Königsdisziplin hervorragend gemeistert! Hat er mich bereits mit der Bobby-Dollar Reihe begeistert, konnte er mich auch erfolgreich nach Osten-Ard entführen.
Der Drachenbeinthron
Simon, der Küchenjunge, ist derjenige, den wir begleiten. Er ist niemand besonderes. Der Junge zeigt uns den Hochhorst in dem er lebt, stellt uns in zahlreichen Begegnungen die Menschen vor, die mit ihm dort leben. Er zeigt uns den Thronsaal und wir erfahren von ihm und in zahlreichen Gesprächen, insbesondere mit Doktor Morgenes erfahren wir etwas über die Geschichte Osten Ards und den Hochhorst, der einst von den Sithi, dem Elbenvolk beherrscht wurde.
Es folgen die Stufen der klassischen Heldenreise. Simon stolpert geradezu in sein Abenteuer, fühlt sich dabei aber noch immer, wie der kleine unnütze Junge …
Bei Tad Williams gibt es keine endlosen Erklärungen oder Schlachten. Die Geschichte wird zunehmend komplexer, aber es fällt nicht schwer ihr zu folgen.
Fazit
Klassische Mittelalter-High-Fantasy mit verschiedenen mystischen Völkern und einer Heldenreise bei der es die Welt zu retten gibt.
Zum ersten Mal ist die Geschichte bereits 1988 erscheinen, auf Deutsch 1991. Ich habe die Hörbuchfassung gehört und bin sehr froh darüber, denn so kann ich immer wieder in die Geschichte rein hören. 36 Stunden und 28 Minuten High Fantasy vom Feinsten, mit einem bösen Cliffhanger am Ende …
Gesprochen wird das Hörbuch von Andreas Fröhlich mit einer angenehmen Stimme und einer Sprechweise, die den Roman lebendig werden lässt.
Ich würde sagen, dieses Buch gehört in jedes Bücherregal eines Fantasy-Fans!
Weitere Meinungen
Ausführliche Informationen zum Drachenbeinthron gibt es auf der Phantastik-Couch.
Reihenfolge „Das Geheimnis der großen Schwerter“
Der Drachenbeinthron
Der Engelsturm
Das Hörbuch wurde mir über das Bloggerportal von Random-House zur Verfügung gestellt.
Der Drachenbeinthron
Tad Williams
ungekürzte Lesung von Andreas Fröhlich
der Hörverlag
ISBN: 978-3-86717-973-7