Wenn nicht alles ist, was es zu sein scheint – eine faszinierende, aber auch ein wenig beängstigende Vorstellung.

Cold Fire – Die Wächter der Illusion – Katrin Gindele

Wahrnehmungstäuschungen

Wir erliegen immer wieder Illusionen, Wahrnehmungstäuschungen, denen wir uns oft auch gar nicht bewusst sind. In unserem Forschungsprojekt zur Entwicklung des stereoskopischen Sehens, erzähle ich den Eltern immer, dass es zu Wahrnehmungstäuschungen kommt, weil unser Gehirn eine Abkürzung nimmt. Die Vereinfachung des Wahrnehmungsprozesses führt manchmal eben zu Fehlern, eben Wahrnehmungstäuschungen. Das ist meistens ganz witzig und wenig dramatisch. In der Forschung für uns ganz praktisch, da es uns ermöglicht, die Entwicklung der Säuglinge zu untersuchen, indem wir nämlich testen, ab wann sie auf die Täuschung reagieren.

Größere Illusionen

Besuchen wir eine Zaubershow wissen wir, dass wir uns in die Welt der Illusionen bewegen. Doch was wäre, wenn wir uns dessen nicht bewusst wären, wenn wir Täuschungen unterlägen, die wir für Realität halten.

So lange wir es nicht wissen, würde es uns nicht stören, es schiene ja alles normal, oder?

Katrin Gindele hat eine faszinierende Urban-Fantasy-Reihe geschrieben in der genau das existiert: Illusionisten mit unglaublichen Fähigkeiten. Sie erschaffen eine Illusion ihrer eigenen Person, pflanzen sich selbst in die Erinnerungen der Menschen ein und nehmen so von einem Tag auf den anderen an ihrem Leben teil, als wären sie schon immer da gewesen. Ihre Fähigkeiten Illusionen zu erschaffen, führen noch viel weiter.

Wie klingt dieser Gedanke für dich?

Faszinierend?

Beängstigend?

Cold Fire – Die Wächter der Illusion

Lara ist 18 Jahre alt, besucht das College und führt ein ganz gewöhnliches menschliches Leben. Bis eines Tages ein Kerl auftaucht, den alle zu kennen glauben. Offenbar ist sie die Einzige, die keine Erinnerungen an ihn hat. Was stimmt hier nicht?

Sie hat Recht, dass etwas nicht stimmt, doch sie ahnt noch nicht wie viel nicht stimmt.

In „Cold Fire“ geht es um eine ganz neue Art von Fabelwesen, die mir manchmal wie Elfenengel erscheinen. Die Besonderheiten dieser Wesen zu entdecken und zu verstehen macht einen großen Teil des Zaubers der Geschichte aus, daher verrate ich euch nur so viel: Sie sind besonders und erfüllen nicht die gängigen Klischees, wie beispielsweise Vampire, über die es bereits unzählige Geschichten gibt, oder brechen bewusst mit diesen, denn Katrin Gindele hat sich eine völlig neue Art für ihre Geschichte ausgedacht, eine faszinierende und interessante Art mit vielseitigen, aufregenden Fähigkeiten.

Der Roman hat einen „typischen“ Anfang, der ähnlich auch in „Black – Das Herz der Panther“ von Lana Rotaru oder bei Stefanie Meyer in der Twilight-Saga zu finden ist: Mädchen sitzt in der Schule, bei Lara ist es das College, und ein unglaublicher neuer Kerl taucht auf. Doch bereits an dieser Stelle enden die Gemeinsamkeiten. Ganz kurz habe ich mich auch an „Obsidian Schattendunkel“ von Jennifer L. Armentrout erinnert gefühlt. Allerdings war es bei Obsidian für mich so, dass die Geschichte ihren Reiz verloren hatte, nachdem ich wusste, was der mysteriöse Kerl war. Bei „Cold Fire“ wurde es nur noch spannender. Die Spannung steigerte sich kontinuierlich, bis zum dramatischen Finale …

Liebesgeschichte?

Es ist eine Liebesgeschichte und ich liebe sie!

Liebesromane lese ich selten und wenn doch, dann fehlt mir meistens etwas. Das bedeutet aber nicht, dass ich keine Liebesgeschichten mag. Es muss für mich nur einfach mehr sein, als die Romantik zwischen zwei Personen, damit mich die Geschichte begeistert. Katrin Gindele hat mir mehr gegeben, viel mehr und eben eine Liebesgeschichte mit dazu. Auch wenn die Beziehung zwischen Lara und Logan ein zentraler Aspekt der Geschichte ist, dreht sich sehr viel darum, wer Logan ist, auch die Identitäten anderer Personen gilt es zu durchschauen. Schwierigkeiten gibt es auf verschiedenen Ebenen, individuelle, zwischen den verschiedenen Figuren in unterschiedlichen Ausprägungen und Kombinationen, sowie außergewöhnliche zwischen Lara und Logan, denn es wird feurig, aber auch Schwierigkeiten, die von außen kommen …

Fazit

Eine wunderbar geschriebene Geschichte, die mich von der ersten, bis zur letzten Seite begeistert hat. Der Schreibstil ist so unglaublich flüssig und leicht zu lesen, dass ich überrascht war, dass am ersten Abend das halbe Buch bereits gelesen war.

Gelesen habe ich „Cold Fire“ im Rahmen der Wanderbuch-Aktion des Team Einhorn der Drachenmond Lesechallenge. Daher geht mein ganz besonderer Dank an Julia vom Blog „Bücher Tore in eine andere Dimension“, der wir nicht nur dieses tolle Buch zu verdanken haben!

Nach den ersten Begeisterungen aus dem Team, dürfen wir auch den zweiten Teil lesen, was mich sehr freut, denn das Ende ist genial, aber auch wirklich hart …

Bisher veröffentlichte Beiträge aus dem Einhornteam:  Kirja Fairy und Franzis Lesewelt.


Katrin Gindele hat uns das Buch für unsere Team-Wanderbuch-Aktion überlassen.

Cold Fire: Die Wächter der Illusion
Katrin Gindele
Der kleine Buchverlag
ISBN-13: 978-3942637572
Erscheinungstermin: 01. März 2015