Montag 25. September, der Nebel lichtete sich so langsam und ich fuhr in Richtung meines Geburtsortes Mayen nach Rheinland-Pfalz. Kurz vor dem Ziel (es gab eh eine fiese Straßensperrung) bog ich vor dem Laacher See links ab gen Wassenach, ein kleines Dorf in der Vor-Eifel.

Wassenach hat 1142 Einwohner, wenn heute Nach nichts passiert ist,

erklärte mir der Heftehaufen-Martin. Es ist sein Dorf und seine Information gewesen, die mich in die kleine Schule geführt hat. Eine Schule, die ich von außen beinahe gar nicht als solche erkannt hätte, ein hübsches altes Haus (ärgere mich, wollte für euch noch ein Foto machen).

Diese Schule wird aktuell von 42 Kinder besucht und ich habe sie ALLE getroffen (wenn denn keines gefehlt hatte)! Still und heimlich habe ich mich in diese kleine Dorfschule eingeschlichen. Es war ein wenig wie bei einer Hochzeit, die einen dachten ich sei eine Lehrerin, die anderen ich gehörte zur Crew. Die Drei Fragezeichen Lesung mit Chrisoph Dittert fand in einem Klassenraum für alle Schüler der Grundschule statt.

Chritoph Dittert bei der Drei Fragezeichen Lesung in der Grundschule Wassenach

Chritoph Dittert bei der Drei Fragezeichen Lesung in der Grundschule Wassenach

Christoph Dittert und die Drei Fragezeichen

Namen sind ja so eine Sache und ebendiese sich zu merken, nicht immer meine Stärke …

Christoph Dittert „kenne“ ich bisher unter dem Namen Christian Montillon. Er hat zusammen mit Oliver Fröhlich DIE Miniserie geschrieben mit der ich ins Perryversum eingetaucht bin. Quasi der Drogendealer mit der sanften Einstiegsdroge, bezeichnet auch als „Trivid“. Habe sogar ein kurzes Miniinterview mit ihm in meinem Beitrag zu Trivid 2 veröffentlicht.

Dieser Mann mit den zwei Namen sollte also am 25. September in Dörfchen zu Wassenach aus den Drei Fragezeichen lesen.

Da musste ich hin!

Und es war großartig!

Passt auf Kinder, ich lese euch jetzt erst ein bisschen was vor und erzähle euch was. Danach könnt ihr mir ganz viele Fragen stellen, wie das so ist als Autor oder warum ich diese Mütze hier trage. (frei zitiert aus dem Gedächtnis)

Guter Einstieg und 42 Kinder hörten aufmerksam zu. Christoph Dittert las nicht einfach nur aus seinem Buch „Die Drei ??? Im Bann des Drachen“ vor. Er erzählte auch ganz viel über Shanghai, wo er selbst wirklich gewesen ist. Er zeigte uns die Orte aus der Geschichte auf Postergroßen Fotos. Das Flaschenöffnergebäude oder den Kugelturm in dem sich in 80 Metern Höhe eine Achterbahn befindet.

Er hat den Kindern tolle Einblicke in eine phantastische Welt gegeben, die ganz real ist, nur ist einiges anders als bei uns. Die Menschen verhalten sich in China anders, essen anders und leben anders. Kämen sie zu Besuch zu uns, würden sie sich ebenfalls über einiges wundern. Die Kinder verstanden das und einige erzählten, wo sie in Urlaub gewesen sind: „So wie als ich in Italien war.“ Genau.

Ich finde es toll, wie Kinderbücher Abenteuer in ferne Länder und andere Kulturen ermöglichen.

Man soll ja aufhören, wenn es spannend wird.

Ja, das hat er getan und mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht. Über „Im Bann des Drachen“ werde ich euch noch erzählen, wenn ich das Buch gelesen habe.

Christoph Dittert zeigt uns die Orte in Shanghai, wo sein Drei Fragezeichen-Roman spielt

Kinder sind einfach genial

Kinder sind noch nicht festgefahren in ihren Denkmustern. Sie denken kreativ und kreuz und quer. Die Fragerunde hat unglaublich viel Spaß gemacht!

Nachdem Christoph Dittert ein Foto von seinen Füßen gezeigt hatte, wie er auf der Aussichtsplattform im Kugelgebäude steht, waren einige Kinder erstaunt über die Aussicht. Eines meldete sich und erzählte, dass sein kleiner Bruder auch ein Foto von seinen Füßen gemacht hatte, beim Arzt. Ein Opa hat sogar selbst einen Roman geschrieben.

Es kam auch die Frage nach seiner Mütze.

Wolkenkratzer heißen Wolkenkratzer, weil sie tatsächlich über die Wolken hinausragen und man aus den oberen Stockwerken aus dem Fenster hinaus auf die Wolken gucken kann. Ich kann gut verstehen, dass man da lieber noch einmal nachfragt, klingt das doch unglaublich.

Auf dem Tisch standen einige Bücher, da musste natürlich nachgefragt werden.

Und was ist das kleine da für ein Buch?

Das kleine Buch war eine Hörspielkassette – Kindheitserinnerungen! – und einige Kinder wussten tatsächlich was das ist.

Ein Buch auf dem Tisch fasziniert uns ganz besonders: „Die Drei ??? und die brennende Stadt.“

Eine Frage war, worum es in dem Buch ginge, eine andere wie der Autor auf seine Ideen käme. „Die brennende Stadt“ war ein wunderbares Beispiel für beide Fragen. Christoph Dittert lässt sich nämlich gerne von der Realität inspirieren. So spielt „Im Bann des Drachen“ an Orten in Shanghai, die er selbst besucht und gesehen hat. Zufällig ist er über eine Geschichte gestolpert, dass in Amerika eine Stadt seit Jahren brennt und der Band nicht mehr zu löschen ist. Unglaublich oder?

Er hat viel recherchiert und dann die Drei Fragezeichen dort hingeschickt, um einen Fall zu lösen.

Warum es dort brennt? Ja, das wollten wir sehr gerne wissen, aber das wollte Christoph Dittert uns nicht verraten. Er bietet uns zwei Optionen: Das Buch lesen oder selbst recherchieren, vielleicht mit Hilfe von Mama oder Papa. (Psst, ich weiß es, denn ich habe mir gestern Abend die Geschichte als Hörbuch auf Spotify angehört).

Etwas interessantes hat er aber verraten, etwas das er auch sehr gut in der Geschichte umgesetzt hat: Es leben noch Menschen in der brennenden Stadt, nicht mehr viele, aber diese wollen ihr Zuhause nicht verlassen.

Woher kommen die Figuren, war ebenfalls eine sehr gute Frage. Manche denkt Christoph Dittert sich aus, manche haben das Aussehen oder die Eigenschaften von Bekannten … Ja, mit einem Autor befreundet zu sein, kann gefährlich sein. Zum Glück weiß ja niemand, dass es deine Macke ist, die in dem Buch verarbeitet wurde.

Daher ist sein liebstes Buch auch das in welches er zwei Freundinnen mit ihren Macken hineingeschrieben hat, „Die Drei Fragezeichen und das kalte Auge“.

Es hat unheimlich viel Spaß gemacht dieser Fragerunde zu lauschen und auch so viel Lust aufs Schreiben. Ich hoffe dies erging auch den Kindern so. Bei all dem kreativen Potential kämen sicher viele tolle Geschichten zusammen.

Ausflug

Spätestens beim gemeinsamen Mittagessen mit Heftehaufen-Martin, Christoph Dittert, Björn Berenz und den Lehrerinnen war allen klar, dass ich weder Lehrerin noch Mitglied der Crew war. Trotzdem war ich herzlich willkommen.

Nach dem leckeren Essen haben wir noch einen Abstecher zum See gemacht.

Einfach nur ein Spaziergang?

Zwei Autoren und zwei Blogger am Laacher See?

Oh nein!

Hätte Christoph Dittert seinen Laptop dabei gehabt, hätten wir ihn auf dieser Bank verloren.

Hier könnte der nächste Roman von Christoph Dittert entstehen …

So musste der nächste Roman noch ein wenig warten.

Der Ort ist aber auch verflucht inspirierend.

Laacher See

Ich danke allen Beteiligten herzlich für diesen tollen Tag!

Ein Drei Fragezeichen Buch steht jetzt in meinem Regal, mein allererstes eigenes, denn die habe ich als Kind nur aus der Bücherei gelesen oder die Kassetten meines Cousin gehört. Es ist eine wunderbare Erinnerung an einen wunderschönen Tag.

Weitere Einblicke zu der Lesung, auch zu der ersten, die ich nicht besucht habe und dem anschließenden Ausflug findet ihr beim Heftehaufen-Martin und dem kleinen Krimi „Wie mir der Expokrat mal eine Pommes stahl“.