Albert Camus beginnt die Erzählung mit dem Tod der Mutter:
Heute ist Mama gestorben. Vielleicht auch gestern, ich weiß es nicht.
Der Fremde, Albert Camus, Seite 7
Er lehrt zurück in ein eintöniges Leben und wir erfahren alltägliche Details, auch das Händewaschen wird thematisiert und ich frage mich, ob mir dieses Detail auch in anderen Zeiten so sehr aufgefallen wäre wie in diesem März 2020.
Ich antwortete, man wechsle nie das Leben, eins sei so gut wie das andere, und mit meinem hier sei ich ganz zufrieden.
Der Fremde, Albert Camus, Seite 44
Nachdem er von der Beerdigung zurück kehrt, trifft er auf Maria und beginnt mit ihr eine Liebschaft. Wie gleichgültig ihm diese Beziehung ist, wir deutlich als sie ihm einen Antrag macht und er einverstanden ist. Können wir machen, sagt er, wenn sie das möchte.
Er wird zum Mörder, denn die Ereignisse aus dem Leben seines Nachbarn Raymond, der ihn zu seinem Freund ernannt hat führen zu dieser Situation.
Es ergibt sich und das ist das faszinierende an der Geschichte, wie sich alles fügt, er alles hinnimmt ohne selbst bewusste Entscheidungen zu treffen oder zu reflektieren. Dennoch wirkt er nicht völlig emitionslos auf mich und das Ende bestätigt mir das.
Auf die Frage seines Anwalts, dass er am Tage der Beerdigung seiner Mutter gefühllos gewirkt habe und ob er sehr traurig gewesen sei, antwortet er:
Ich antwortete, daß ich mich nicht mehr viel beobachte und ihm deswegen kaum Auskunft geben könnte.
Der Fremde, Albert Camus, Seite 66
Es ist eine eintönige Geschichte, über ein passives Leben, dass so sinnlos erscheint …
Mich überkam die ganze Nutzlosigkeit dessen, was hier geschah, und ich wünschte sehnlichst nur eins: daß man hier Schluß machte und ich wieder in meiner Zelle wäre und schliefe.
Der Fremde, Albert Camus, Seite 102
Im Grund könnte die Geschichte, bis auf einige Details im Rechtssystem, an jedem Ort zu jeder Zeit spielen, das ist ein weiterer faszinierender Aspekt dieser Geschichte.
Bitte lebt euer Leben, lebt eure Träume. Ihr müsst nicht berühmt werden oder weltbewegende Dinge tun. Es reicht vollkommen, das eigene Leben zu leben, hin und wieder inne zu halten und zu schauen, was es Gutes und welch wunderbare Menschen es in eurem Leben gibt. Kein Leben ist perfekt und Probleme haben wir alle. Manche können wir nicht alleine lösen und es ist keine Schande um Hilfe zu bitten.
Ganz viel Liebe für euch
Euer kleiner Komet
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Der Fremde
Albert Camus
rororo, Rowolth Taschenbuch Verlag, 1991
ISBN 9783499104329