Im Rheinland aufgewachsen, mit dem Karneval groß geworden ohne je im Verein aktiv gewesen zu sein, kann ich gut ohne, aber auch sehr gut im Karneval Spaß haben.

Der Rheinländer

Der Rheinländer, also der Mensch, der nun schon seit längerer Zeit in besagtem Rheinland wohnt, liebt den Karneval oder liebt ihn eben nicht.
Letztere Gruppe flieht gerne in narren-freie Gebiete oder verbarrikadiert sich in den eigenen vier Wänden. Es gibt einen grossen Tourismusmarkt für Karnevalsflüchtlinge -denke ich.
Andererseits kommen auch Nicht-Rheinländer zu uns, um mit uns zu feiern.  Karnevalstouristen sind immer willkommen und dürfen mitfeiern. Ebenfalls willkommen sind besonders in diesem Jahr unsere neuen Nachbarn, Flüchtlinge aus ihrer eigenen Heimat.
Ich finde die Bemühungen in Bonn großartig, Flüchtlingen den Karneval zu erklären. Flyer des Bonner Festausschusses: Karneval auf Arabisch.
Wenn Sie lange genug bleiben, werden sie ja auch zu Rheinländern, Menschen die den Karneval lieben, hassen oder denen er einfach egal ist.

Klein-Stephanie und der Karneval

Schon als Kind habe ich den Karneval gehasst und geliebt.
Dieser Moment, wenn meine Mutter fragte, was ich dennn werden wollte…
Als ich noch ganz klein war, wollte ich natürlich Fee oder Prinzessin sein.  Ich hatte ein wunderschönes Kleid, das meine Mutter aus einer alten Gardine genäht hatte. Die Krone war nervig,  weil sie einfach nicht auf meinem Kopf bleiben wollte…
Aber danach wurde es schwierig.  So gerne ich mich als Kind zu Hause verkleidet habe, Karneval hat mich das gestresst.
Alaaf und Helau. Damit hatte ich so meine Schwierigkeiten.
Wuchs ich selbst in der Nähe von Bonn auf, wohnte meine Oma im Helauland.
So saß ich als kleines Mädchen im Helauland in der ersten Reihe beim Kinderkarneval.
Fröhlich rief ich „Alaaf“,  alle anderen Helau und ich war den Rest des Nachmittags still.

Klein-Stephanie beim Kinderkarneval im Helauland

Was ich selbst am Karneval nicht mag

  • Menschen die zu viel getrunken haben und völlig die Kontrolle verlieren
  • Menschen, die sich beim Karnevalszug um die Kammellen prügeln

Wofür ich den Karneval liebe

  • Gemeinsam mit Freunden und Fremden Spaß haben, ausgelassen sein und lachen
  • Auf der Strasse tanzen
  • Die bunten Kostüme ( ja, es stresst mich immer noch)
  • Richtige Karnevalsmusik, keine Ballermann- oder Skihits oder gar Helene Fischer….
  • Sitzungen, in denen wenig gesessen wird
In diesem Jahr war ich zum dritten Mal auf der Bürgersitzung der Bonner Ehrengarde und hatte eine Menge Spaß.
Man findet auch sehr schnell „Freunde für einen Abend“. Beste Grüße an die drei Matrosinnen, es war schön mit euch.
Du kannst nicht tanzen oder singen?
Im Karneval kein Problem, Arm in Arm wird geschunkelt und „lalela“ in allen Stimmlagen passend gesungen.

Mein Lieblingslied:

Ich bin eine Kölsche Jung von Brings

Und ein Lied, das das Lebensgefühl eines Jecken gut beschreibt:

Naturbeklopp von den Domstürmern

Meine Karnevalstradition:

Mettbrötchen an Weiberfastnacht

Mein Tipp zum Karneval

Tu nichts, was du nicht willst, probiere den Karneval einfach mal aus 🙂
Insbesondere Familien mit kleinen Kindern empfehle ich einen der kleineren Umzüge in den Stadtteilen zu besuchen. Gerade hier ist die Stimmung super, es gibt weniger Gedränge und es wird mehr Rücksicht auf kleine Kinder genommen.
Auf Kamelle.de findest du ausführliche Informationen über den Bonner Karneval. Was , wann, wo?
Komm vorbei und hab Spaß!

In diesem Sinne Alaaf, habt eine tolle Zeit!