Manche Menschen sehen keine Bilder vor ihrem inneren Auge!
Diese Aussage aus einem Gehirn und Geist Artikel von 2023 ließ mich stutzen. Bisher verwendete ich bedenklos Floskeln, wie Kopfkino, Inneres Auge oder „Ich sehe gerade …“. Es ist auch Teil meiner systemischen Arbeit mit Metaphern zu arbeiten und Sätze wie „Ich sehe gerade dies oder das“ zu nutzen.
Sind wohl doch nicht alles Metaphern.
Für mich war dieser Artikel aufschlussreich und ich fing an Menschen zu fragen, was sie sehen können. Verdammt, mit offenen Augen können Menschen Dinge sehen, die nicht da sind und ich bin komisch, wenn ich das nicht kann?
Tja, Frau Psychologin, wer hat hier ein Defizit?
Ich weigere mich eins zu haben, ganz ehrlich. Diese mangelnde Fähigkeit Dinge vor dem inneren Auge zu sehen geht übrigens mit mangelnder Kreativität einher und wird als Aphantasie bezeichnet.
Ich habe also keine Phantasie?
Da wurde mir klar, hier stimmt etwas nicht. Vielleicht bin ich die Ausnahme der Ausnahmen, denn mein Hirn mag nicht so visuell funktionieren wie andere, was mir übrigens gar nicht so neu war. Es ist eine Assoziationsmaschine, eher verbal, aber gut.
Ich lese gerade mal wieder eines der zahlreichen Bücher, die Jens Förster geschrieben hat, „Der kleine Kisenkiller“.
Es ist für mich etwas Besonderes Bücher zu lesen von Menschen, die ich kenne, denn dann habe ich ihre Stimme im Kopf.
Stimmen hören ist jetzt aber schon was pathologisches, oder Frau Psychologin?
Aber Bilder sehen ist normal?
Der Frage „normal“ oder nicht entziehe ich mich mal elegant, denn an normal glaube ich schon mal gar nicht, es ist alles ja eh bloss Statistik. Die entscheidende Frage ist ja: Gibt es ein Problem?
Und hier komme ich nach Monaten des Zweifels und über Bilder nachdenkens zu dem Schluss: Nein, ich bin gut wie ich bin.
Mein Gehirn funktioniert wunderbar kreativ, ohne dass mein Inneres Auge mir Bilder oder Filme zeigt. Ich reagiere mehr auf Worte und Stimmen. Also lasse ich mir von Autor*innen ihre Bücher im Kopf vorlesen, wenn ich ihre Stimmen kenne. Das mag ich. Guckt ihr mal Bilder.
In meinen Träumen sehe ich übrigens auch Bilder. Möglicherweise bin ich also gar nicht so blind, wie ich mich fühle … Ich frage mich ab und zu, ob ich es als Kind konnte … Ganz durch bin ich mit dem Thema noch nicht. Ich kann akzeptieren wie es ist und finde spannend zu wissen, dass wir auch innerlich unterschiedliche Vorstellungswelten haben.
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Liebe Stephanie, Du bist Klasse und so schnell in der Umsetzung mit dem Füllen Deiner „Meine Geschichte“.
Zu Deinen Kopfbildern: Da sind wir uns sehr ähnlich, Bilder sehe ich auch nur in meinen Träumen und Bilder entstehen in meinem Kopf nur in sehr gut geschriebenen Romanen.
Alles Liebe zurück
Margaretha
Liebe Margaretha,
zunächst mal herzlichen Dank fürs Lesen und teilen, dass es dir ähnlich geht. Das tut so gut. Bisher sind mir vor allem Menschen begegnet denen es anders geht. Die Umsetzung fällt tatsächlich leicht und ich hoffe ich bleibe dran. Es macht Freude und tut mir gut.
Alles Liebe
Stephanie