Neu in Deutschland ~ Mirjam Eppinga
Neu in Deutschland ~ Mirjam Eppinga

Diesmal habe ich ein ganz kurzes Buch in einfacher Sprache gelesen. So kurz, dass ich aufpassen muss, dass dieser Beitrag nicht länger wird, als die eigentliche Geschichte …

Aus Spaß habe ich die Zeit gestoppt. 3 Minuten und 16 Sekunden habe ich gebraucht, um diese Geschichte zu lesen. Reine Lesezeit, die Bilder habe ich mir im Anschluss nochmal angeschaut. Doch ich spreche Deutsch. Diese Geschichte ist geschrieben für Menschen, die gerade erst Deutsch lernen. Menschen, die eine andere Muttersprache haben. Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, um hier zu leben und unsere schwierige Sprache zu lernen.

Die Welt und ihre Sprachen

Menschen kommen aus den verschiedensten Gründen nach Deutschland oder verlassen Deutschland, um woanders neu anzufangen.

Wir leben noch immer in vielen kleinen Ländern mit vielen verschiedenen Sprachen und doch wächst unsere Welt zusammen. Wir können in wenigen Stunden überall auf der Welt sein, können übers Netz weltweit zusammen arbeiten und miteinander kommunizieren. Längst sind wir global, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen. Wir beschränken uns selbst mit den Grenzen in denen wir leben. Vielleicht macht uns die Weite der Welt auch Angst. Zu viel unbekanntes, zu viel, was wir nicht verstehen. Sprache ist eine wichtige Grundlage für Verständigung. Ich will damit nicht sagen, dass wir unsere Kulturen und Sprachen aufgeben sollen, aber offener werden für andere Menschen und ihre Ansichten.

In ein Land zu ziehen, dessen Sprache man selbst nicht spricht, ist eine Herausforderung.

Neu in Deutschland

Alicia ist 14 Jahre alt. Sie kommt aus Brasilien. Ihre Mutter hat einen deutschen Mann geheiratet und nun leben sie hier. Sie geht auf eine spezielle Schule, um Deutsch zu lernen.

Die Geschichte erzählt von Alicias ersten Tag, von Aufregung, Herausforderungen und riesigen Veränderungen. Für das junge Mädchen ist es ein guter Tag, auch wenn sie nicht viel versteht.

Freundlichkeit

Ein Lächeln hilft! Freundliche Gesten. Kurze Sätze und Geduld helfen Menschen dabei unsere Sprache zu lernen. Wir wissen nicht, was sie hergeführt hat, wissen nicht, welche Ziele sie haben. Ja, es gibt Verbrecher. In allen Nationen. Jeder einzelne ist es wert, ihm oder ihr freundlich zu begegnen. Ein Lächeln, eine nette Geste. Akzeptanz und Hilfe. Vielleicht bekommen wir dann ein Lächeln zurück. Vielleicht auch mehr. Niemandem nützt es anderen Menschen von vornherein mit Angst zu begegnen. Menschen, die zu uns kommen, brauchen eine Chance, Menschen kennen zu lernen. Nur durch Kontakt mit anderen kann man eine Sprache wirklich lernen. Nur durch Kontakt mit anderen kann man eine andere Kultur wirklich kennen lernen. Nur durch Kontakt mit anderen Menschen können wir ein neues Leben wirklich beginnen und glücklich werden.

Interessante Menschen kennen zu lernen kann so bereichernd sein, deinen eigenen Horizont erweitern, deine eigenen Grenzen lockern. Es lohnt sich ab und zu mal jemanden anzulächeln, egal ob mehr daraus wird oder nicht.

Fazit zum Buch

Eine für mich viel zu kurze Geschichte, aber eine wertvolle Geschichte für Menschen, die beginnen Deutsch zu lernen. Eine Geschichte, die ihnen Mut macht, aber auch Spaß macht zu lesen. Eine Sprache zu lernen braucht Zeit. Es braucht Menschen und Geschichten. Es braucht Geduld.

Ich hätte mir mehr gewünscht, hätte gerne mehr darüber erfahren, wie Alicia ihren Weg findet, ein neues Leben unter so kontrastreichen Bedingungen zu beginnen. Doch es ist alles drin, die Andeutung von Möglichkeiten, die Hoffnung, die Neugier und Menschen, die helfen möchten und viel wichtiger, sie kennen lernen.


Das Buch wurde mir von Spaß am Lesen Verlag zur Verfügung gestellt.

Neu in Deutschland (Link zur Verlagsseite mit Leseprobe)
Mirjam Eppinga
übersetzt von Susanne Ganser
Spaß am Lesen Verlag, 2018
Sprachniveau A1/A2
ISBN: 978-3-944668-90-1