Uschi Zietsch war diejenige, die mich über die wunderbare Elfenzeit-Reihe zu Perry Rhodan gebracht hat und das war noch nicht einmal ihre Absicht, sie wusste es nicht einmal.

Uschi Zietsch ist die erste Autorin, die es auf meine Liste Böser Autoren geschafft hat, sie hat sie quasi begründet.

Uschi Zietsch kenne ich bisher nur als Susan Schwartz, denn bisher habe ich noch kein „Uschi Zietsch Buch“ gelesen, aber das wird sich bald ändern, denn „Drakhim“ ist vorbestellt und wird mit Spannung erwartet.

Bild Privat (c) Uschi Zietsch

Liebe Uschi/ Susan, warum hast Du zwei Namen?

Ich hatte damals darüber nachgedacht, wie ich das bei PERRY RHODAN angehen will – unter meinem Namen oder einem offenen Pseudonym. Ich entschied mich dann, zu differenzieren. Susan hat die Auftragsarbeiten erledigt, Uschi durfte frei fabulieren, was ihr gerade einfiel.

Im Lauf der Zeit aber hat sich beides zusehends vermischt und die Namen waren kaum mehr zu trennen, gerade bei der »Elfenzeit« war das der Fall. Das ist aber nicht schlimm, die meisten wissen von meiner Doppel-Persönlichkeit, selbst Amazon listet unter beiden Namen alles auf. Und nicht zuletzt ist Susanne ja mein zweiter Vorname.

Werde ich Dich wieder erkennen, wenn ich „Drakhim“ lese oder sind Uschi und Susan zwei verschiedene Autorenpersönlichkeiten?

* Lach * Das mag skurril klingen, aber es sind, was das Schreiben betrifft, zwei Persönlichkeiten. Natürlich ist mein Stil gewissermaßen unverkennbar, aber du wirst Uschi teilweise in Susans Romanen erkennen, umgekehrt eher weniger. Wenn ich mich »frei« austoben darf, als Uschi, kann ich mehr experimentieren. Da hat die Susan dann kaum mehr was zu melden. Wobei das von dir angesprochene »Drakhim« sozusagen ein Mittelding ist – es ist bei weitem nicht so komplex wie das Universum um Waldsee, sondern ein klassisches Abenteuer mit den bekannten Rollenspiel-Völkern. Auch bei der Elfenzeit steht draußen Susan, innen ist aber zu 80% Uschi.

Jetzt habe ich das Gefühl, genau das richtige Buch ausgewählt zu haben, auch wenn es Zufall war und ich noch gar nicht weiß, was mich erwarten wird.

Susan Schwartz ist Perry Rhodan Autorin, sowohl für die Erstauflage, als auch die neue Version Perry Rhodan NEO, in der ich aktuell lese.

Was liest Du selbst lieber, Perry Rhodan NEO oder die Erstauflage?

Ich lese nur für die Arbeit, Exposés und Manuskripte durcheinander. Die fertigen Romane lese ich nur dann, wenn ich sie komplett benötige. Ansonsten halte ich mich für die Storyline hauptsächlich über die Exposés auf dem Laufenden.

Und was schreibst Du lieber, NEO oder Erstauflage?

Ich bevorzuge keines von beidem, und das sage ich jetzt nicht, um den Chefredakteur zu erfreuen. Die Erstauflage hat diesen gewaltigen Überbau und Hintergrund, worauf man zurückgreifen kann. Es ist großartig, die Ursprungsgeschichte weiterzutreiben. NEO hingegen ist so erfrischend jung, stellenweise naiv, Perry Rhodan und seine Kumpane wandern noch mit staunenden Kinderaugen durchs Universum und sind auf Entdeckungsreise. Bei NEO ist der Handlungsbogen weitaus länger pro Roman, man kann sich mehr ausbreiten als bei der normalen Heftromanlänge, bei der man sich doch aufs Wesentliche konzentrieren muss. Mir machen beide Serien viel Spaß, auf ganz unterschiedliche Weise. Bei der Erstauflage ist mehr die Ernsthaftigkeit gefragt, die Helden sind schon »groß« mit einer jahrtausendelangen Vergangenheit, bei NEO kann man flapsiger sein, die Helden sind erst dabei, welche zu werden und erarbeiten sich die Erfahrungen.

Dein aktuelles Projekt „Perry Rhodan Olymp“ ist gerade gestartet und es folgt alle zwei Wochen ein neuer Band. Den ersten hast Du selbst geschrieben, für die Folgebände lediglich die Exposés.

Wie ist das für Dich, andere Deine Ideen schreiben und weiter entwickeln zu lassen?

Das ist toll. Ich kann einen Handlungsbogen und die bedeutenden Eckpunkte vorgeben, wo die Helden starten und wo sie ankommen, aber über die Details muss ich mir keine Gedanken machen, wie sie da hingelangen. Da gebe ich Anregungen, feile das aber nicht bis ins Letzte aus. Die Olymp-Teamkollegen freuen sich über den Freiraum. Ich bin immer sehr gespannt darauf, was sie aus manchen kniffligen Situationen machen und wie bunt und farbenprächtig sie das Ambiente gestalten. Allein würde ich das gar nicht so vielfältig hinbekommen. Außerdem können die Autoren Figuren selbst kreieren, wie es Dennis Mathiak in Band 2 getan hat – das haben die Folgeautoren gern aufgegriffen, diese beiden Figuren werden uns nun durch die gesamte Serie begleiten.

Wir hatten im Vorfeld überlegt, ob wir ein noch kleineres Team nehmen, indem jeder drei Romane macht. Aber das ist zeitlich nicht zu schaffen, und es hätte auch zu sehr eingeengt. Wir wollen ja bei Heftromanen Ideenvielfalt, um eine möglichst bildgewaltige Zukunft zu schaffen. Mit Aliens, exotischen Welten und futuristischen Städten. Deshalb haben wir den Mittelweg gewählt – kein zu großes Team, aber doch so, dass die Abwechslung gewährleistet ist.

Mir gefällt es als Leserin besonders gut, mit Dir neue Welten zu entdecken, da hat Olymp mit der „Museumswelt“ auch einiges zu bieten.

Ist es auch das, was Dir beim Schreiben am meisten Freude macht?

Ja, es macht mir durchaus viel Freude. Ich stelle es mir bildlich vor, lege eine imaginäre Karte an, und gehe, durch die Augen meiner Figur blickend, in die Welt hinein. Oft genug, ohne zu wissen, wohin, und was sich da alles in den Weg stellt. Oder welche Auswirkungen das Ambiente haben kann. Da kommt so richtig Entdeckerfeeling auf. Am liebsten aber schreibe ich natürlich über die Figuren selbst.

Selbst bin ich ja mit der Mini-Miniserie „Trivid“ ins Perryversum eingestiegen. Trivid hatte nur 6 Bände, wenige Figuren, aber ein spannendes Setting. Es war für mich sehr leicht in die Geschichte rein zu kommen, ohne jegliches Vorwissen. Die zweite gelesene Miniserie, diesmal 12 Bände und deutlich komplexer war für mich „Terminus“. Inzwischen hatte ich einen kleinen Einblick in das Perryversum erhalten, aber ich glaube, wäre es mein Einstieg gewesen, hätte ich ohne die Unterstützung der Mitleser auf Facebook oder Perrypedia vielleicht aufgegeben.

Mit Robert Corvus hatte ich dazu bereits eine Diskussion. Er hält Terminus für den besseren Einstieg, weil es für die Komplexität steht, die die Perry Rhodan Reihe zu bieten hat.

Olymp scheint mir nach der Lektüre von „Mysterium“ auf jeden Fall einfacher als Terminus, wenn auch komplexer als Trivid.

Wie siehst du das? Ist Olymp einsteigerfreundlich?

Olymp ist einfacher als Terminus, denke ich, schon wegen des Hintergrunds, den wir nur streifen. Zu Trivid kann ich nichts sagen, da ich es nicht kenne. Terminus war natürlich insofern kompliziert, weil es eine bedeutende Sequenz aus der Vergangenheit aufgegriffen hat, die in der damaligen Erstauflage nur im Vorbeigehen als »abgehakt« geschildert wurde. Daraus hat sich ein enormes Potential entwickelt – allerdings durch die hohe technische Komponente recht aufwendig und schwierig – auch im Schreiben. Ich kann nicht beurteilen, was nun »leichter« ist, da ich ja seit langem involviert bin. Ich habe mich jedenfalls auf »einsteigerfreundlich« konzentriert. Nicht ein offener Faden aus der Vergangenheit, sondern ein Parallelabenteuer der Handlungs-Gegenwart mit den bedeutendsten Figuren der Erstauflage, um sie fürs erste Kennenlernen vorzustellen und die Leser vielleicht sogar anzufixen, mal in die Erstauflage hineinzulinsen.

Wenn wir schon über den Einstieg ins Perryversum sprechen, wem würdest du „Perry Rhodan Olymp“ gerne empfehlen?

Im Grunde genommen jedem, der sich mal an ein Abenteuer im Weltraum wagen will. Im Vordergrund steht bei Olymp eine Rettungsmission, die in einen politischen Konflikt gerät. Man braucht also keine Vorkenntnisse, sondern kann gleich einsteigen. Es gibt außerdem in jedem Heft ein Lesermagazin mit zusätzlichen Informationen zu den Hintergründen – Völkern, Figuren, Welten, Systeme.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Olymp-Bände und natürlich den Uschi Zietsch Roman „Drakhim“.