Kleine Satire-Geschichte zum Ausfall der Google-Dienste am 14. Dezember 2020
Es war der 14. Dezember 2020, so gegen 13 Uhr. Ursprünglich war für viele Menschen heute das größte Problem der anstehende harte Lockdown. Die Fragen, wie kleine Kinder betreut werden sollen und wie man der Familie schonend beibringt, dass dieses Jahr Weihnachten keine Großveranstaltung wird, standen auf der Tagesordnung. Zig Menschen saßen im Home-Office und arbeiteten verbittert weiter, während sie sich immer weiter zurückzogen, um dem Virus ja nicht zu nah zu kommen. Für viele war Pokémon Go noch der Lebensretter, der einen zwingt an die Frische Luft zu gehen. Youtube war das neue Fitnessstudio und die Schule zugleich. Doch was passiert, wenn die Menschheit eh schon verzweifelt ist und man ihnen dann auch noch das Elementarste vom Elementarsten wegnimmt? Was, wenn Google plötzlich down ist?
Auf Twitter trenden fleißig die Hashtags #GoogleDown und #YoutubeDown. Arme Home-Office-Mitarbeibenden, die mit Google Drive und Mail arbeiten, sitzen verzweifelt an ihren Schreibtischen. Doch eine Mittagspause, fragt sich der eine oder andere? Aber was tun? Das Fitnessworkout ohne Youtube? Undenkbar. Eine Runde spazieren ohne Pokémon Go? Geht das überhaupt? Auf Google Discover rumhängen, um die neusten Schlagzeilen zu lesen? Guter Witz an dieser Stelle, denn auch diese Funktion war in dieser dunklen Stunde down.
Was also mit dieser neuen Zeit anfangen? Einem Zeitraum, in dem es Google nicht möglich ist, all unsere Daten abzugreifen? Schnell mal googlen wann Google das Problem behebt? Ah, das geht noch, aber Google war auch schon mal schneller im Ausspucken der Ergebnisse. Vorsichtig wagen sich die ersten Menschen vor die Tür, ganz ohne Pokemon Go. Natürlich mit Abstand zu all den anderen Menschen, denn eine Pandemie haben wir ja auch noch. Neugierig laufen sie durch die Straßen und begrüßen einige Nachbarn – auf Abstand natürlich. Wäre nicht Google down und gleichzeitig eine Pandemie hätte man jetzt gemütlich zusammen eine Google-ist-down-Party schmeißen, sich die Finger wund twittern und Google insgeheim doch dankbar sein können, das es einem das heutige Workout erspart bleibt. Ach ja richtig, ohne Corona wäre man vielleicht ins Fitnessstudio gegangen. Was will Google also einem damit sagen, dass es ausgerechnet während einer Pandemie ausfällt? Gefundenes Fressen für alle Verschwörungstheoretiker …
Währenddessen sitzt Laura zu Hause und arbeitet mit einer Freundin an einem gemeinsamen Projekt für die Uni. Doch der Google-down zwingt beide in eine Pause. Schon seit einer Weile hatte Laura ein bisschen Hunger und beschloss sich Nudeln zu machen. Sie bat ihren Google Home Assistenten das Licht auszuschalten. Doch nichts geschah. Das Licht blieb an. Irritiert drückte Marie den Lichtschalter, das Licht ging aus. Sie betätigte den Schalter erneut und es ging wieder an. Dann versuchte sie es noch einmal mit den Google Assistenten. Keine Reaktion. „Verdammtes Smart Home“, fluchte sie und schaltete das Licht wieder manuell aus, um sich die Nudeln zu kochen. Während sie darauf wartet, dass das Wasser kocht, will sie sich ein Video aus ihrer Abobox zur Ablenkung anschauen. Doch auch dieser Dienst versagt.
Zur gleichen Zeit an anderer Stille ist Joachim mit seinem Smartphone unterwegs. Ein paar Pokémon fangen, versteht sich. Doch plötzlich geht gar nichts mehr. Absolut nichts. Er versucht mehrmals die App neu zu starten, doch es ist nicht möglich. Er geht sogar so weit, dass er das ganze Smartphone neu startet, doch nichts geht. Schnell wischt er zur Discover Seite, gibt es vielleicht schon Meldungen zu diesem Problem? Nein, Discover funktioniert auch nicht. Aus dem Augenwinkel beobachtet er eine andere Person, die ebenfalls Probleme zu haben scheint. „Funktioniert bei dir auch nichts?“, fragt er zögerlich. Wann hatte er das letzte Mal mit einem Menschen direkt gesprochen? „Ja, irgendwie geht gerade gar nichts mehr. Eine Freundin hat mir geschrieben, dass momentan wohl alle Google Dienste down sein, aber sie weiß auch nicht woran das liegt.“ Beide kommen ins Gespräch …
Eine halbe Stunde später war der Spuk wieder vorbei.