Wir leben im Jahre 2018 und noch immer kann nicht jeder frei heraus sagen:
Ich liebe (füge beliebigen Namen ein).
Ist es eine Person desselben Geschlechtes, empfinden das noch immer viel zu viele als ein Problem. Mir ein völliges Rätsel. Lasst die Menschen ihre Liebe finden und wenn sie erwidert wird, lasst sie miteinander glücklich werden. Die sexuelle Orientierung eines anderen Menschen hat nur dann Relevanz für dich, wenn du ein sexuelles Interesse an dieser Person hast oder von dieser belästigt wirst. Letzteres wünsche ich niemandem!
Sexualität sollte IMMER einvernehmlich sein, dann geht es auch niemanden etwas an, wer mit wem, was wie tut.
Während ein Teil der queeren Szene mit einer Vielfalt an Begriffen um sich wirft, wünsche ich mir eine Welt in der wir Begriffe wie „Homosexualität“, „Coming Out“, „lesbisch“, „schwul“ und die zahlreichen komplizierten Bezeichnungen nicht mehr brauchen.
Ich wünsche mir eine Welt, in der wir einfach sagen können: „Ich liebe“!
Für wen macht es denn einen Unterschied, wenn ich oder ein Mann sagt: „Ich liebe meinen Mann“. Wir sind vergeben (Relevanz für Interessierte) und glücklich (Relevanz für Freunde, die sich wünschen, dass wir glücklich sind). Das ist alles, was zählt!
Palace Saga
Die Palace Saga von C. E. Bernard spielt in unserer Zukunft. Hier ist mein Wunsch tatsächlich Wirklichkeit geworden. Die Autorin braucht die oben genannten Worte nicht, um die Liebe zwischen Menschen zu beschreiben, auch nicht, um die Liebe zwischen drei Menschen zu thematisieren. Es wird kompliziert, aber weder anstößig noch peinlich. Die Probleme mit der Liebe liegen in dieser Zukunft ganz woanders. Es gibt auch hier die Frage, wer liebt wen und darf das sein. Eine Magdalena oder einen Magdalenen zu lieben ist schwierig und zugleich mutig, denn durch Berührung können Magdalenen Gedanken, Gefühle, Erinnerungen wahrnehmen. Ihre Existenz ist auch der Grund dafür, dass beispielsweise in England Berührungen komplett verboten sind, während diese in Frankreich noch erlaubt sind. Doch auch in Paris werden Stimmen gegen die Magdalenen und die Berühungsfreiheit laut.
Hinzukommt ein gesellschaftliches Gefälle, ein Herrscherhaus, vornehme Reiche, Arme und unangesehen Tätigkeiten.
Die Freiheit der Liebe in ihrer Einvernehmlichkeit wird kompliziert, wenn die Fähigkeiten der Magdalenen im Spiel sind. In „Palace of Silk“ wird die Vergewaltigung durch eine Gruppe Magdalenen thematisiert, die ein Opfer durch ihre Fähigkeiten gefügig machen konnten. Dies schürt Angst und Hass. Doch nicht alle Magdalenen sind gefährlich, entscheidend ist die persönliche Haltung, die eigenen und auch gesellschaftlichen Werte.
Wunderschöne Gedanken, Konflikte und eine spannende Geschichte, die noch so viel mehr zu bieten hat, als das Thema der freien Liebe!
Mehr über die einzelnen Bücher der Palace-Saga
Das Buch inspirierte mich dazu, meine Haltung zum Thema sexuelle Orientierung mal im Blog zu thematisieren. Über die beiden bisher erschienen Bände habe ich bereits ausführlich berichtet: