Heute kommen zwei wunderbare Inspirationen zusammen und ich nehme euch in dieser Blognacht von Anna mit auf die Reise der Entstehung dieses Beitrages.
Es ist 20:45 Uhr und Anna hat uns den Impuls „Falsch abgebogen“ angeboten.
Super passt das heute, bin ich doch diese Woche in Mönchengladbach in einen falschen Bus eingestiegen und die Heimfahrt wurde echt spannend … Eine erzählenswerte Story? Vielleicht …
Metaphorisch gedacht
Bin ich in meinem Leben falsch abgebogen?
Vielleicht in dem Moment, als ich entschieden habe, die Buchprojekte auf Eis zu legen …
Die Reise nach Mönchengladbach führte mich zu „Anders Drucken“ und einer Führung durch die Druckerei, in der vor allem die CEWE Fotobücher entstehen. Tatsächlich aber auch sehr viele Kinderbücher und andere Bücher. Da die Produktion auf die wahnsinnig hohe Auflage N=1 spezialisiert ist, ist sie auch prädistiniert für uns Selfpublisher. Daher wurde die Führung auch speziell für Mitglieder des Selfublisher-Verbandes angeboten, exklusive Eindrücke bekommt ihr in diesem Reel.
Also bin ich irgendwo falsch abgebogen?
NEIN!
Falsch abgebogen bin ich nicht. Es gab gute Gründe für diese Entscheidung.
Ebenso gute Gründe, meine Sehnsucht und Leidenschaft neu zu entfachen und das Eis tauen zu lassen.
Ja! Nein? Vielleicht.
„Umwege erhöhen die Ortskenntnis“
Der zweite Faktor, der dann sehr schnell im Kontext dieses Blogbeitrages in meinem Kopf passierte, war dieses Zitat „Umwege erhöhen die Ortskenntnis“. Jens brachte es gestern oder heute in der Supervision, viel gehört im systemischen Kontext, eine Google-Recherche sagt, es wird Kurt Tucholsky zugeschrieben.
Der Satz passt gerade soooo unfassbar gut für mich und das Thema „Falsch abgebogen“, denn es bringt mich sehr schnell zu dem Gedanken: Es gibt kein richtig und falsch und somit auch kein falsch abbiegen. Umwege gibt es und die können wertvoll sein.
Wenn ich in den falschen Bus einsteige, fahre ich einen Umweg, bekomme etwas mehr von Mönchengladbach zu sehen und begreife, wie wertvoll es ist, so etwas in NRW zu tun, wo es einfach mehrere Möglichkeiten gibt, mit Bus und Bahn zu reisen. Mönchengladbach ist übrigens die Stadt mit 2 Haupbahnhöfen. Mönchengladbach – darüber bin ich angekommen – und Rheydt – darüber habe ich die Stadt verlassen. Aus zwei mach eins, bleibt zwei, oder so ähnlich.
Auch in diesem Beitrag nehmen wir mehrere Umwege, bis wir zum Abschluss kommen, von dem ich noch nicht weiß, welcher er sein wird. Die Kernaussage steht, du könntest auch aufhören zu lesen:
Umwege erhöhen die Ortskenntnisse, es lohnt sich ab und zu mal anders abzubiegen, um Erfahrungen zu sammeln, die Perspektive zu wecheln, umzudenken und irgendwann an einem Ziel anzukommen, welches du vielleicht gar nicht so klar gesetzt hattest.
Dieser Prozess beschreibt meine Selbstständigkeit gerade sehr gut. Ich probiere unfassbar viel aus, bewege mich eher in Spiralen oder von Kreisverkehr zu Kreisverkehr, statt eine gerade Hauptstraße entlang zu fahren, was ja auch furchtbar langweilig wäre.
Beitrag abschließen oder euch mehr über meine Schleifen erzählen? Es ist 21:03 Uhr und ich halte kurz inne im Schreiben.
Bücher schreiben, schreiben, schreiben und vielleicht auch veröffentlichen? Irgendwann!
Diese Woche habe ich verschiedenen Personen davon erzählt, wie ich mehrfach davor war, ein Buch zu veröffentlichen …
Es war einmal das Jahr 2006. Damals schrieb ich innerhalb von 2 Wochen ein Kinderbuch. Wahnsinnig stolz war ich, dass das gelungen war. Ich war damals in quasi-Elternzeit und habe meine kostbare Zeit für mich allein zum Schreiben genutzt. Fürs Überarbeiten blieb wenig Zeit, weil ich es für eine Ausschreibung einreichte. Nicht ausgewählt worden zu sein, hätte ich leicht weggesteckt, aber die Tatsache, dass der Astrid-Lindgren-Preis gar nicht erst vergeben wurde, weil keine Einreichung preiswürdig war, hat mir deutlich gezeigt: Dein Buch ist MIST!
Es hat mehrere Ansätze gegeben, es überarbeiten zu wollen. Ging nicht … Weiter geschrieben habe ich trotzdem! Nur eben nicht dieses Buch überarbeitet. Im März 2007 ging meine Autorenwebseite online – diese hier … Kurzgeschichten wurden auch veröffentlicht.
Das Studium ab 2007 war ein Einschnitt ins Thema Schreiben, ein Umweg, der sich gelohnt hat. Ähnlich verhält es sich auch jetzt gerade. Die Psychologin bremst die Autorin. Doch diesmal ist eines klarer, alles hat mit Geschichten zu tun, denn ich arbeite narrativ und beides zahlt gegenseitig aufeinander ein. Möglicherweise auch irgendwann die Veröffentlichung auf meine Sichtbarkeit und die komplexe Personenmarke, Stephanie, der kleine Komet mit den vielen Projekten …
Verlassen wir die Chronologie und werfen mal einen Blick auf den Ist-Status verschiedener Projekte:
Komets Zeitreise Projekt
Band 1 ist fertig lektoriert, inwzischen weiß ich auch, wer das Cover machen wird, da gab es ebenfalls einen Umweg, Buchsatz ist auch vergeben, Schrift und ISBN Nummern sind bezahlt … Es braucht ein GO und einen überarbeiteten Marketing- und Vertriebsplan.
Band 2 ist ebenfalls geschrieben und wartet auf Überarbeitung.
Elfenprinzessin
Mein komplexes Urban-Fanatsy-Projekt.
Hier ist der erste Band geschrieben, sowie die komplexe Vorgeschichte in einem NANOWRIMO entstanden, ohne je veröffentlicht werden zu sollen. Mit der Überarbeitung habe ich begonnen und es steht eine Entscheidung aus, wie ich mit einem Strang umgehe.
Bleibt die Planung der weiteren Bände und die Frage, wie ist die beste Vorgehensweise der nächsten Schritte. Nicht ohne Grund hatte ich dieses Projekt ruhen lassen und erstmal Komets Zeitreiseprojekt geschrieben.
Komets Zwillinge
Der erste Band ist geschrieben und auch schon teilweise überarbeitet. Die Geschichte ist als Dilogie geplant. Für den zweiten Band habe ich auch schon eine erste Vorort-Recherche durchgeführt. Sollen es wirklich zwei Bände werden, oder ein dickeres Einzelband?
Gelingt es mir, die Story gut zu Ende zu bringen? So lange ich diese Gewissheit nicht habe, möchte ich keinen ersten Band veröffentlichen, dazu hängen sie zu eng zusammen.
Dieses Buchprojekt liegt mir sehr am Herzen und würde ich wirklich gerne veröffentlichen.
Jennys Fotografie
Ich habe vor ein paar Wochen ein Bild gesehen und mein Hirn ist explodiert. Es war ein Gespräch mit Jenny Bartsch, eine faszinierende Frau. Sie ist Fotografin, Sozialarbeiterin und hat eine so unfassbar tolle Ausstrahlung und Empathie, dass aus dem Treffen mit einer Fremden, sehr schnell ein tiefes und sehr persönliches Gespräch geworden ist. Wir hatten uns getroffen, weil wir mit ihren Fotografien, einen StoryUp Your Artefact Workshop durchführen wollen. Dieser findet am 21.11. in Siegburg statt, falls du das hier rechtzeitig liest und Zeit hast, komm unbedingt dazu.
Die Bilder für den Workshop habe ich auf Jennys Handy zum ersten Mal gesehen und dieses EINE BILD – BÄM. Es war mehr als ein Plotbunny, es hat mich umgehauen, angeschrieen: Ich bin ein perfektes Cover.
Voll professionell, habe ich kurz benannt, was mir durch den Kopf geht und mich dann auf das Gespräch konzentriert. Die Explosion ließ ich auf dem Heimweg zu und ich habe einen Plot notiert.
Es gibt aus den letzten Monaten weitere Notizen für Schreibprojekte, aber keines, dass so krass war und auch dringend umgesetzt werden will. Wir werden sehen, was damit passiert. Hier sind noch viele Fragen offen. Falls Jenny jedoch einverstanden ist, gäbe es die Herausforderung mit dem Cover nicht …
Projekte für Suiseino-Beratung
Dieses Jahr ist geprägt von: Ich habe eine Menge Ideen und möchte sie am liebsten alle gleichzeitig umsetzen!
Dagegen spricht: Überfordere die Menschen nicht und mach eins nach dem anderen.
Ja, genau, deswegen war ich auch seit Juli – abgesehen von August – jeden Monat auf einer Fortbildung.
Schreib deine Lebensgeschichte
Bei meinem Angebot für biografisches Schreiben habe ich eine Schleife gedreht. Einen dreistündigen Onlineworkshop wollte niemand buchen. Es gibt einige Stellschrauben, an denen ich drehen könnte. Das Angebot ist erstmal wieder von der Webseite und wird anders wiederkommen. Ich glaube an die Grundidee und auch hier war der Besuch bei „Anders Drucken“ wertvoll. Wenn die Teilnehmenden in einem Präsenzworkshop ein personalisiertes Notizbuch hätten … das wäre traumhaft.
Ich merke gerade wie spannend es ist darüber in der Blognacht zu schreiben, denn Anna hat mit Peter den wundervollen Podcast „Schokolade fürs Ego“ und in einer Folge hat Peter mir Namesvorschläge für dieses Projekt gegeben. Vielleicht hätte ich davonn einen umsetzen sollen – in der Zwischenzeit hatte ich eine Entscheidung getroffen – wer weiß, ob es dann anders gekommen wäre …
Ausprobieren und anpassen ist ein agiles und wertvolles Vorgehen. Ganz im Sinne von Umwege erhöhen die Ortskenntnis, ich muss jetzt nur noch klarer darin werden, was genau ich verbessere und dazu gibt es verschiedene Ideen.
Aufstellungs-Gruppe
Ein Projekt das sehr langsam reift. Und ich merke, so langsam bin ich so weit. Hierzu habe ich ein Zusatzseminar besucht, das mich wahsinnig gut bei dem Thema weiter gebracht hat. Und heute habe ich im Rahmen der Supervision eine Familienaufstellung machen dürfen. Es hat mir so viel Freude gemacht und die Klientin ist inspiriert nach Hause gegangen. Ich bin meiner Gruppe und dem Supervisior Jens Förster unfassbar dankbar für diese Möglichkeit und Unterstützung. Es hat mich sehr entlastet, es mit erfahrenen Personen durchführen zu können, bei denen ich wusste, ich kann ihnen etwas zumuten.
Wie viele Schleifen die Projektentwicklung noch nehmen wird, weiß ich nicht, es reift und macht Fortschritte.
Und ich freue mich wahnsinnig darauf, es umzusetzen. Die Raumsuche steht ganz oben auf meiner Liste.
Trauergruppe
Hier gibt es tatsächlich ein fertiges Konzept. Dennoch war es zwischenzeitlich vom Tisch, weil es mir schwer fiel diese Gruppe kommerziell anzugehen, allein das hier so zu schreiben, fühlt sich nicht gut an, aber ich muss ja auch irgendwie wirtschaftlich agieren und gucken, dass sich meine Projekte finanzieren.
Ich dachte ich hätte eine gute Lösung, habe Räume angefragt in der Hoffnung, diese kostenfrei zur Verfügung gestellt zu bekommen und hätte dann die Teilnehmenden auf freiwilliger Basis etwas geben lassen. Das hätte funktionieren können, wurde dann aber abgelehnt. Somit geht das Projekt weitere Umwege.
Drei Impulse hat es gegeben, warum ich das Gefühl habe, es sei wertvoll:
Die liebe Petra hat mich auf den Mementotag am 8. August 2023 aufmerksam gemacht, an dem ich einen kostenfreien Workshop mit dem Titel „Wie begenest du deiner Trauer?“ geben habe, der in kleiner Runde unfassbar wertvoll gewesen ist.
Auf der Jahrestagung der EKiR – über die ich auch noch ein paar Zeilen hatte schreiben wollen – durfte ich an einem Trauerworkshop teilnehmen. Dieser basierte unter anderem auf dem Trauerkaleidoskop mit dem ich auch gerne arbeiten würde und ich ging raus mit einem Gefühl von „Ja, deine Idee ist gut, mach das.“ Dies hatte zu meiner Anfrage geführt, die abgelehnt wurde.
Am Wochenende darauf fand im Rahmen der Trauerwoche der Trauertaskforce ein Onlineangebot von Petra und mit statt, ein Erzählcafé. Dieses entwickelte sich stark auf die Metaebene und ich merkte, dass ich es auch online weiter anbieten wollen würde, aber schon auf persönlicher Ebene, eher Geschichten teilen, als diskutiern.
Und da stehe ich gerade mit dem Thema. Es braucht den passenden Rahmen, dann gehe ich los, in Präsenz und online.
Mein eigenes Seminar zum Thema „Wer bist du und wer möchtest du sein?“
Für 2023 hätte ich es am liebsten im Angebot gehabt … Es hängen so unfassbar viele Entscheidungen daran und natürlich auch das Marketing. Das braucht Zeit.
Das Konzept hat sich parallel in zahlreichen Schleifen entwickelt und am Tag der unerledigten Dinge – welcher übrigens am 23. Januar wieder stattfindet, und für den ich das Bild austauschen darf – habe ich das Konzept konkret ausgearbeitet.
Ich bin begeistert und werde nochmal daran feilen. Es soll auch kein starres, sondern flexibles Konzept sein, um prozessorientiert vorgehen zu können, ganz angepasst an das, was die Gruppe braucht.
Fühling 2024 wäre toll gewesen, habe ich mir im September gedacht, aber auch hierfür braucht es noch den passenden Ort, dann kann ich alles weiter planen.
Schön ist für mehrere Projekte auf Raumsuche gehen zu können, das ist doch fast schon effizient, oder?
MHFA- Instruktorin
Kurz habe ich gezögert, ob das Thema hierher gehört. Das war doch sehr straight. Ähm, nein, denn eigentlich hatte ich das schon längst angehen wollen …
Aber jetzt bin ich tatsächlich so weit, habe die Weiterbildung gemacht, inklusive Zusatzqualifikation für die Online-Kurse und mein erster Kurs startet ab Januar 2024, als wöchentlicher Kurs. Wenn du auch gern Ersthelferin für mentale Gesundheit werden möchtest, komm gerne zu mir. Für meine Unterseite auf der Webseite habe ich gestern die Freigabe erhalten, dort wird es also bald ausführliche Informationen geben, bis dahin verweise ich auf die MHFA-Seite. EDIT: Meine Infoseite ist online!
Falsch abgebogen oder erhöhen Umwege die Ortskenntnis?
Es wird langsam Zeit zum Schluss zu kommen. Mein Gehirn schlägt vor, noch die Geschichte zu erzählen, wie ich bei Sturm durch den Wald gelaufen bin, um zu meinem Vortrag über Emotionen zu kommen. Ja, es war emotional, ja, ich hatte Angst und ich hatte eine gute Story für den Vortrag. Beim erstellen des Vortrages hatte ich noch gedacht, da ergibt sich möglicherweise noch was unterwegs … Sei vorsichtig mit deinen Wünschen!
Dieser Beitrag ist mir aus den Fingern geflossen und es hat unfassbar gut getan. Ich liebe es schreibend zu reflektieren und ich hoffe, es sich auch Impulse für euch dabei.
Ein Faktor, der ebenfalls mit rein spielte, war der Gedanke, dass ich ein paar Zeilen über meine Unterwegs-Woche schreiben möchte und ich vorhin dachte, vielleicht passt Annas Impuls ja dazu … Möglicherweise schreibe ich dazu morgen noch einen LinkedIn-Post, mal sehen.
Für mich persönlich kann ich sagen, dass es zwar ab und an schön wäre, ein Projekt zu beginnen und auch zeitnah abzuschließen. Diese Reifungsprozesse und Umwege erlebe ich als unfassbar wertvoll und ich glaube gerade weil ich es nicht lasssen kann, verschiedenes parallel zu bearbeiten, kann ich es mir erlauben.
Entscheident ist, nicht alle fertigen Produkte gleichzeitig auf den Markt zu werfen, sondern euch wohl durchdacht zu präsentieren.
In diesem Sinne habe ich morgen ein Telefonat, um eventuell noch mit jemandem ein StoryUp Your Artefact Workshop Anfang Dezember zu machen. Ich nehme das mit Humor und Flexibilität ist auch eine Stärke. Anpassen auf die Möglichkeiten, die sich bieten.
Mit mir wird es nicht langweilig, irgendwas passiert immer und ihr werdet es vielleicht nicht glauben, aber ich denke oft über mich, dass ich langweilig sei.
Pläne sind in meinen Augen dazu da, eine Orientierung zu bieten. Sie dürfen jederzeit angepasst werden.
Und wenn ich so einen Rückblick auf dieses Jahr werfe kann ich klar sagen: Ich bin einige Umwege gegangen, die unfassbar wertvoll waren. Ich bin ein gutes Stück weiter gekommen in meiner Selbstständigkeit und stolz darauf.
Falsch abgebogen?
Nein, auf keinen Fall. Auch nicht als ich nach Praxisräumen gesucht und das Thema dann doch vertagt habe. Die Erfahrungen waren wertvoll, es war nur noch nicht der passende Zeitpunkt.
Es ist irgendwann kurz nach 22 Uhr, als ich die letzten Zeilen schrieb, durchatmete und eine kurze Pause vor der Überarbeitung machte.
Und wie stehst du zur Frage „Falsch abgebogen?“ Haben deine Umwege auch die Ortskenntnis erhöht? Freue mich sehr über Kommentare dazu oder zu meinen Projekten. Ich melde mich gerne bei dir, wenn sie reif sind, damit du daran teilnehmen kannst.
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