Fakiro Talk

Die Reihe FakriroTalk, Gespräche an virtuellen Buchmesseständen geht in eine neue Runde und wird eröffnet von:

Stell dir vor, wir befinden uns in einer unendlichen Messehalle und schlendern entspannt von Stand zu Stand ….

Im Gespräch mit Tobias Schiller

Tobias Schiller: Hey, Stephanie – freut mich, dich kennenzulernen! Ich heiße Tobias und bin hier am Stand mit meinem High-Fantasy Roman „Die Welt der Anderen“ vertreten. Ich schreibe dementsprechend für alle Fans von Fantasy und der Magie, die diesen fantastischen Welten innewohnt.

Ich liebe Fantasy, erzähl mir mehr über „Die Welt der Anderen“.

Tobias Schiller: In meinem Roman betritt man als LeserIn die noch nie dagewesene Welt namens „Genadar“, welche durch eine finstere Macht in drei Teile gerissen wurde. Der junge Ferraner namens Kelsar verliert durch eine gewaltsame Plünderung der niederträchtigen Plukarer seine Familie und begibt sich schließlich auf ein Abenteuer in die große und unbekannte Welt voller Geheimnisse und Gefahren.

Das Besondere an meinem Buch ist die neue und komplexe Welt mit ihren ungewöhnlichen Völkern, die nicht typisch Fantasy sind. Anstatt auf Elfen oder Orks trifft man im Buch zum Beispiel auf die bereits erwähnten Ferraner, aber auch auf Völker wie Ukos, Alag und Kidei.

Man darf zudem miterleben, wie ein eher untypischer Held vom naiven Jungen zum weiseren Mann wird. Besonderen Wert habe ich darauf gelegt, dass Aphorismen in die Geschichte finden und man einige Parallelen zu unserer echten Welt ziehen kann. Mit diesem Werk wollte ich also durchaus etwas zum Ausdruck bringen, was über die Fantasy hinaus geht.

Wenn Ferraner keine Elfen oder Orks sind, was sind sie dann? Erfindest du alle deine Fantasywesen komplett neu?

Tobias Schiller: Die Ferraner sind Wesen aus Stein und Metall, die einst viele große Krieger hervorbrachten. Man könnte sie ganz entfernt vielleicht mit „Golems“ vergleichen. Allerdings ist deren Entstehungsgeschichte ganz anders.

Manche Fantasywesen habe ich wirklich komplett neu erfunden. Dazu gehören zum Beispiel die Ukos und Ekeks. Die beiden sind eigentlich ein und dieselbe Vogelart, jedoch leben die Ukos durch … einen ziemlich kuriosen und eigentlich auch lustigen Umstand ausschließlich auf dem Boden, während die Ekeks wunderbar untalentiert durch die Lüfte schweben.

Inspiriert werde ich insgesamt oft aus vielen anderen und bekannten Fantasywelten. Wenn ich Wesen nicht komplett neu erfinde, dann tauchen sie in meiner Welt aber dennoch mit anderem Erscheinungsbild, einem anderen Hintergrund und anderen Fähigkeiten auf. Das sind beispielsweise Wesen, die man mit Treants oder auch mit Zwergen vergleichen kann.

Die Welt der anderen ~ Tobias Schiller (c)
Die Welt der anderen ~ Tobias Schiller (c)

Dein Cover gefällt mir, es erinnert mich stilistisch an das Computerspiel „Myst“ aus den 90ern. Zufall oder eine passende Assoziaton?

Tobias Schiller: Zufall! 🙂 Myst habe ich nie gespielt, obwohl da irgendwo im Hinterkopf ein kleines Glöckchen klingelt… Ich freu mich auf jeden Fall, dass dir das Cover gefällt! Ich möchte diese Welt liebend gerne noch mehr zum Leben erwecken und mithilfe von DesignerInnen die Wesen erschaffen. Ich selbst bin leider ein miserabler Zeichner und kann nicht umsetzen, was meine Vorstellungskraft in mir zusammenbastelt. Der zweite Band, der am 20. November erscheint, wird immerhin zwei weitere Kreaturen zeigen.

Ich würde mir wünschen, dass ich im dritten Band endlich mehr Illustrationen und Skizzen unterbringen kann. Im zweiten Band habe ich jetzt immerhin vier Weltkarten realisiert und bin damit sehr zufrieden… man kann ja nicht alles haben :-))

Warum hast du dich für Selfpublishing entschieden?

Tobias Schiller: Nach etlichen Manuskripteinsendungen bei diversen Verlagen, bekam ich entweder Absagen, gar keine Antwort oder eine Aussicht auf Veröffentlichung erst über ein Jahr später. So lange wollte ich nicht warten. Hinzu kommt, dass man mit einem so ungewöhnlichen und neuen Fantasy-Universum besonders bei größeren Verlagen wohl leider keine Türen einrennt. Für sie ist es zu ungewiss, ob es sich gut verkauft (Bewährtes und bereits Bekanntes ist natürlich die sichere Schiene für sie).

Da ich aufgrund meiner Sachbücher auch schon etwas Vorerfahrung im Selfpublishing hatte, habe ich damit dann auch recht selbstbewusst loslegen können.

Tobias Schiller beim Signieren (c)
Tobias Schiller beim Signieren (c)

Was machst du, wenn du nicht gerade schreibst?

Tobias Schiller: Ich streame inzwischen wieder Games und Talkrunden auf Twitch und versuche regelmäßig, mich zum Sport zu zwingen (was oft nicht klappt). Ansonsten koche ich sehr gerne, wenn ich nicht gerade von meiner kleinen Tochter angeschrien werde und bin ja eigentlich beruflich noch als Suchmaschinenoptimierer tätig 😀

Herzlichen Dank für das Interview.

Hier findet ihr Tobias online:

  • Webseite
  • Instagram
  • Facebook
  • Twitch
  • Amazon
  • Patreon

Im Gespräch mit April Winter

April Wynter Porträt mit offenem Buch in der einen und Schreibfederin der anderen Hand.
April Wynter (c)

Hey Stephanie, ich in April Wynter – Autorin, Weltenwandlerin und im kreativen Bereich selbstständig. Meine Bücher kommen da ganz nach mir: Ich entführe meine Leserinnen und Leser in fremde Welten und nehme sie mit auf meine Reisen durch unsere Welt. In meine Jugendromane fließen meine eigenen Reiseerfahrungen ein, doch auch meine Fantasybücher sind von fremden Kulturen und unterschiedlichen Weltanschauungen geprägt. 

Nimm mich doch bitte mit auf eine kurze Reise in deine Fantasywelt.

April Wynter: Am 06. Oktober ist der Auftakt meiner 4-Teiligen Fantasyreihe „Das Gift der Mondlilie“ erschienen. In der Mondlilie reist du gemeinsam mit der Protagonistin Ally, einem Räuber und einem kleinem Drachen durch das Land Jadera. Ally will ihren Bruder aus dem Kerker des eisigen Herrschers befreien und schleicht sich deshalb in der Akademie der verlorenen Künste ein, um gemeinsam mit den Anwärterinnen in den Palast zu gelangen. Das Buch handelt vom Mut, über sich selbst hinauszuwachsen, von Freundschaften, den Umgang mit zu viel Macht und dem Zusammenhalt verschiedener Völker in einem unnötigen Krieg.

Das Gift der Mndlilie ~ April Wynter (c)
Das Gift der Mndlilie ~ April Wynter (c)

Meine Mitbloggerin Drachenreiterin liebt Drachen und Drachenbücher. Erzähl uns bitte ein wenig mehr über deinen kleinen Drachen.

April Wynter: Meine Drachin Amina ist mehr oder weniger zufällig in die Geschichte geraten (ich war mindestens genauso überrascht wie meine Protagonistin Ally, als sie der schwarz geschuppten Drachendame über den Weg gelaufen ist). In meiner Welt sind Drachen hingegen vielerlei Gerüchte sehr klein – gerade einmal so groß wie ein Adler. Trotzdem sind sie sehr mächtige Geschöpfe. Mit ihrem Drachenfeuer lässt sich gegen magische Wesen ankämpfen und sie beherrschen Telepathie zu magisch veranlagten Menschen. Außerdem werden sie älter, als sie Lust haben mitzuzählen. Amina mag Direktheit und hat keinen Sinn für Sarkasmus, wodurch ihr jedoch nicht der Humor verloren geht. 

Was machst du, wenn du nicht gerade schreibst?

April Wynter: Was mache ich nicht? Im vergangenem Jahr habe ich eine Weltreise gemacht. Von Südostasien, Australien, Neuseeland, Amerika und Kanada war alles dabei. Dabei musste ich mich vielen Ängsten stellen, denn eigentlich bin ich ein zu vorsichtiger Mensch, um mich allein auf Weltreise zu begeben. Getan habe ich es trotzdem – oder gerade deswegen?

Inzwischen arbeite ich als Grafikdesignerin, schreibe Bücher, fotografiere und unterstütze Kunden beim Marketing. Da ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, musste ich mir neue Hobbys suchen: Bouldern, Bogenschießen und Wandern zählen zum Beispiel dazu. Ansonsten probiere ich immer wieder gerne neue Dinge aus. Im letzten Monat gab es eine sehr intensive Origami-Session, bei der ich kleine Überraschungen für die Buchboxen zur Mondlilie gefaltet habe. Das wird vermutlich nicht mein intensivstes Hobby werden.

Wow, du bist ja ein vielseitig aktiver Mensch. Origami habe ich eine Zeit lang auch intensiv gemacht, alleine durch die Welt reisen, traue ich mir nicht zu. Gibt es für dich noch Traumziele, wohin du gerne reisen möchtest?

April Wynter: Da gibt es unzählige. Ich würde gerne nach Island, das wird aber seit den Dreharbeiten von Game of Thrones von Touristen überrannt und ist außerdem sehr teuer. Die Lofoten in Norwegen sind da in einer ähnlichen Preisklasse. Zum Glück gibt es helpx, sodass sich immer mal wieder Möglichkeiten auftun vor Ort auf einer Farm oder in einem Hostel zu leben, dafür aber auch ein wenig mitzuhelfen. Ein Fernwanderweg in Schottland wäre noch eine schöne Sache und eine Zugreise bis nach Georgien runter wäre auch ein Traum. Mal sehen, was sich davon in den nächsten Jahren umsetzen lässt. In diesem Jahr hatte ich mir bereits unabhängig von Corona vorgenommen nicht zu fliegen, da ich die Umwelt während meiner Weltreise bereits genug durch Fernflüge belastet habe.

Nach oben führt auch ein Weg hinab ~ April Wynter (c)
Nach oben führt auch ein Weg hinab ~ April Wynter (c)

Warum hast du dich für Selfpublishing entschieden?

April Wynter: Tatsächlich habe ich es erst bei Verlagen versucht und als dann endlich der erste Verlagsvertrag vor meiner Nase lag, habe ich ein ziemlich schlechtes Bauchgefühl bekommen. In meinen Büchern steckt so viel Herzblut und noch dazu bin ich ein unglaublich kreativer Mensch, der ziemlich genaue Vorstellungen davon hat, was er will, sodass ich das Buch nicht lieblos über einen Verlag veröffentlichen lassen wollte. Die Buchcover zu meinen Büchern sind nicht nur selbst designet, sondern unter anderem mit eigenen Fotos ausgestattet. Für die Mondlilie habe ich monatelang ein Outfit zusammengestellt, das zur Geschichte passt und ein Model gesucht. Bei meinem Jugendroman „Nach oben führt auch ein Weg hinab“ findet man hinter Barcodes versteckt jede Menge Informationen zum Land Kanada, in dem das Buch spielt, und Fotos meines eigenen Roadtrips. Und zu jedem meiner Bücher gibt es Buchboxen mit handgearbeiteten Goodies, alle passend zum jeweiligen Titel. In einem Verlag wären mir diese kreativen Freiheiten nicht gewährt worden. Das heißt aber nicht, dass ich in Zukunft nicht auch in Verlagen veröffentlichen werde. So eine Veröffentlichung, bei der man alles selbst organisiert, kostet natürlich auch viel Zeit und Geld. Eine Hybrid-Lösung wäre für die Zukunft schön, um regelmäßig Bücher veröffentlichen zu können.

Herzlichen Dank für das Interview!

Hier findet ihr April online


Lust auf mehr Stände? Dann schau dir auch meine anderen Beiträge in der Reihe FakriroTalk an.