Bereits drei Märchenspinnerinnen haben wir getroffen, Sabrina Schuh, Sylvia Reiß und Susanne Eisele. Nun gibt es noch einmal ein märchenhaftes Special und wir sprechen mit weiteren Spinnerinnen. Kommt ohne lange Vorrede mit zu:
Im Gespräch mit Christina Löw
Christina kenne ich bereits vom Litcamp Bonn und habe auch mal ihren Stand auf den Feencon in Bonn besucht, daher würde ich natürlich jederzeit auf einer Veranstaltung „Hallo“ sagen.
Hallo Christina, schön, dich wieder zu sehen! Mit mir kommen zahlreiche virtuelle weitere Besucher zu dir, also stell dich gerne mal vor.
Christina Löw: Hallo Stephanie, wie schön, dich hier wiederzusehen! Und ihr anderen: Herzlich willkommen an unserem Stand! Ich bin Christina Löw und bei mir könnt ihr bisher vor allem Märchenadaptionen finden, zwei Romane und eine Novelle. Dazu kommen dann noch ein paar Kurzgeschichten, die sich auch in anderen Genres bewegen Meine Märchenadaptionen habe ich im Selfpublishing im Rahmen des Autorinnennetzwerks der Märchenspinnerei veröffentlicht. Wenn ihr Märchenadaptionen mögt, habt ihr vielleicht schon mal von uns gehört – oder auch bereits das eine oder andere Buch von einer von uns gelesen. 😊
Auf Messen bin ich fast immer mit meinen Märchenspinnerei-Kolleginnen unterwegs, deshalb geht mir auch „unser Stand“ viel leichter von der Zunge als „mein Stand“ – mit mehreren zusammen machen Messen ohnehin am meisten Spaß.
Was hätte uns denn an deinen Stand gelockt, wenn wir uns nicht gekannt hätten?
Christina Löw: Falls ihr Katzen mögt, hat euch wahrscheinlich mein T-Shirt angelockt – okay, vielleicht auch das Cover meiner Märchenadaption „Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein“. Oder das nahezu identische und entsprechend katzige Cover der kleinen Novelle „Maneki-neko“. Oder auch die kleinen Fimo-Kätzchen, die ich als Messe-Goodies zu Roman und Novelle angefertigt habe. 😀
Erzähle uns doch bitte etwas zu deinem Märchen.
Christina Löw: „Der Kater unterm Korallenbaum, oder: Wünschen will gelernt sein“ ist eine moderne Neuinterpretation des Märchens „Der gestiefelte Kater“ der Brüder Grimm. Im Zentrum der Geschichte stehen die Designerin Yuki Saito und Familienkater Sasuke, der sich ihr als sprechender und zudem magisch begabter Felltiger offenbart – und sie auf der Suche nach ihrer eigenen Identität begleitet. Denn Yuki steht in vielerlei Hinsicht irgendwie ‚zwischen den Stühlen‘ und braucht den einen oder anderen (magischen) Schubs, der ihr hilft, sich selbst zu helfen.
Der Roman ist tatsächlich in mehrerlei Hinsicht besonders: Die Geschichte ist eine von sehr wenigen literarischen (modernen) Adaptionen des gestiefelten Katers, die mir überhaupt bekannt sind. Dazu kommt der kulturelle Spagat zwischen Deutschland und Japan, den ebenfalls nicht viele andere Bücher teilen. Und – mal aus Sicht von Kater Sasuke gesprochen: Es gibt einen sprechenden Kater, braucht es da wirklich mehr?! 😉
Ich habe den Kater sehr gerne gelesen, aber dein erstes Märchen kenne ich noch nicht. Erzähl uns was über Zwerg Nase, auch wenn wir schon einmal kurz auf der Feencon 2018 darüber gesprochen haben.
Christina Löw: Ach ja, die FeenCon. Die eine Messe, auf der es nie zu kalt ist. 😀
Genau, lieber keinen Met auf nüchternen Magen in der prallen Sonne trinken, dann kehrst du auch an den Stand zurück, um die tollen Bücher mitzunehmen.
Christina Löw: Richtig, ich hatte dir auch etwas von meinem Romandebüt „Träume voller Schatten“ erzählt – samt Filz- und Zombiemeerschweinchen – und natürlich ebenfalls die Aschenputtel-Adaption meiner Märchenspinnerei-Kollegin Julia Maar erwähnt, die auch vor Ort war, also, sowohl Autorin wie Roman.
„Träume voller Schatten“ erzählt – wie du schon gesagt hast – das Märchen „Der Zwerg Nase“ von Wilhelm Hauff neu – in unserer Zeit und mit ganz modernen Gesellschaftsthemen, ohne jedoch das Märchenhafte außer Acht zu lassen. Im Mittelpunkt steht Protagonist Patrick, der Model werden will und sich deshalb bei Germany’s Next Top Model Men bewirbt. (Ja, ich habe mir dafür wirklich eine männliche Fassung der Castings Show ausgedacht. 😀 ) Was auf den ersten Blick vielleicht eher seicht und etwas oberflächlich wirken mag, wird aber schnell ernster – und düsterer – als Patrick die Trauma seiner Vergangenheit einholen und er bald nicht mehr zwischen Albtraum und Realität unterscheiden kann. An der Stelle – und auch schon etwas früher – kommen besonders die Märchenelemente ins Spiel. Die knuffigen Tiere aus dem Originalmärchen werden zum Teil allerdings nach und nach etwas … monsterhaft.
Auch bei diesem Roman ist besonders, dass – soweit ich weiß – es eher weniger literarische Adaptionen gibt, die sich überhaupt Hauff-Märchen widmen, und zu „Zwerg Nase“ kenne ich tatsächlich gar keine andere. (Nehme aber gern Empfehlungen.) Außerdem ist das ernstere Thema, das ich in Patricks Geschichte geflochten habe, eines, das eindeutig mehr Aufmerksamkeit verdient, weil es nach wie vor allzu oft unter den sprichwörtlichen Teppich gekehrt wird: sexueller Missbrauch (in Patricks Fall an Jungen/Männern) und was geschehen kann, wenn das Trauma nicht verarbeitet wird. Aber auch, wie man Hilfe bekommen kann.
Und wir war das nochmal mit Aschenputtel? Das ist ja Kathis Lieblingsmärchen und wird häufiger hier im Blog erwähnt.
Christina Löw: Richtig, Aschenputtel. Na, wenn das sogar Kathis Lieblingsmärchen ist, erzähle ich euch natürlich besonders gerne auch noch etwas über Julia Maars Adaption.
„Der siebte Sohn“, ihr Roman-Debüt, spielt in einem mittelalterlich-fantastischen Setting und zieht die Geschichte von Aschenputtel einmal ganz anders auf: In ihrem Buch bekommt der jüngste und zudem uneheliche Sohn eines Königs die Rolle des Aschenputtels aus dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm. Anstelle eines Balls steht hier ein Turnier im Zentrum und die Frage, was wichtiger ist: Seinen Idealen treu zu bleiben oder einen langgehegten Traum zu verwirklichen? Eine gute Portion Magie gibt es auch – und einen Wirbelwind namens Vivienne, der Robins Welt so ziemlich auf den Kopf stellt.
Zahlen sind magisch und alle guten Dinge sind drei, dürfen wir uns auf ein drittes Märchen von dir freuen?
Christina Löw: Ich fürchte, auf längere Sicht sollten wir uns da eher eine etwas höhere magische Zahl suchen. 😀 Hier hoppeln nämlich so einige Plotbunnys durch die Gegend – und einige davon sind märchenhaft.
Gerade schreibe ich – zusammen mit Julia Maar – an einer Doppel-Novelle, die voraussichtlich irgendwann in den nächsten Monaten Teil der Reihe „Licht und Schatten“ der Märchenspinnerei werden wird. In diesem Format beleuchten jeweils zwei Märchenspinnerinnen im Team zwei Seiten eines Märchens, schauen sich quasi einmal die „Bösen“ und einmal die „Guten“ etwas genauer an. Genaueres zu den beiden Geschichten kann ich an dieser Stelle leider noch nicht verraten, aber wer neugierig ist, könnte auf verschiedenen Social Media Plattformen z.B. für meinen Teil den Hashtag #DüsteresZwitschern im Auge behalten. 🙂
Welches Buch von Autorenkolleg*innen magst du mir empfehlen?
Christina Löw: Ich fürchte, von Jahr zu Jahr werde ich eine „schlimmere“ Leserin … Deshalb dauert es leider immer länger, bis ich wieder ein neues Buch finde, beim ich „einfach eine richtig schöne Lesezeit“ hatte. Allerdings empfehle ich eben diese Bücher dann auch umso länger und umso lieber weiter. 😀
Im Moment ist das (auch schon seit geraumer Zeit) „Das Zylinderkabinett oder das Mädchen, das nicht dorthin gehörte“ von Fabienne Siegmund (Art Skript Phantastik, Salach 2019).
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meine Beiträge zu Christina Löw
Der Kater unter dem Korallenbaum
Interview mit Sameena Jehanzeb über die Entstehung des Covers zum Kater
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Im Gespräch mit Janna Ruth
Hallo Janna, schön dich am Stand der Märchenspinner zu treffen. Deine zertanzten Schuhe waren ja das erste Buch, welches ich aus der Spinnerei gelesen habe. Du hast ein neues kürzlich raus gebracht, richtig?
Janna Ruth: Hallo du, ja ich erinnere mich noch daran, wegen den zertanzten Schuhen bei dir auf die Liste der bösen Bücher gekommen zu sein. Mein neustes Buch „Der Herr der Wilden Jagd“ ist nicht ganz so böse, aber auch nur deshalb, weil es nur 1/3 so lang ist und dich deshalb nicht ganz so lange ans Buch binden wird.
Erzähl mir mehr, irgendwie hängt die Geschichte ja auch mit Tina Skupins Märchen zusammen.
Janna Ruth: Genau, Tinas und meine Geschichte sind quasi die zwei Seiten einer Medaille. Wir haben uns beide das Märchen von Brüderchen und Schwesterchen vorgenommen und die Sage von der Wilden Jagd. Während ihr Buch im glitzernden Las Vegas spielt, gibt es bei mir raue Natur in Wales. Die junge Carys, welche sich aufopferungsvoll um ihren autistischen Bruder Dylan kümmert, begegnet darin dem Feenkönig Arawn.
Das klingt toll, sie sind aber auch unabhängig zu lesen oder? Mit welchem sollte man den anfangen?
Janna Ruth: Beide Bücher sind unabhängig zu lesen und trotzdem miteinander verbunden, was kein leichtes Kunststück war! Chronologisch liegt Tinas Buch vor meinem.
Ich finde eure Art Geschichten zu erzählen passt wunderbar zusammen. Das war eine gute Idee.
Janna Ruth: Wir hatten uns ja schon damals bei Hollerbrunn und den zertanzten Schuhen gegenseitig lektoriert und kannten uns daher gut mit dem jeweiligen Stil aus. Für mich war es ein No-Brainer Tina zu fragen, ob sie meine Partnerin sein möchte und Tina sah das glücklicherweise genauso.
Beim Thema Autismus werde ich hellhörig, ich meine irgendwo von dir gelesen zu haben,dass du da intensiv recherchiert hast. Ist das richtig?
Janna Ruth: Ja, für den Autismus habe ich einerseits gut recherchiert – ich bin zum ersten Mal in meiner Arbeit als Koordinatorin des universitären Behindertenservice damit in Berührung gekommen – und andererseits habe ich mir zum ersten Mal ein Sensitivity Reading besorgt, um ganz sicher zu gehen, dass ich alles angemessen dargestellt habe.
Danke dir, magst du abschließend verraten, um was es in Tinas Geschichte geht?
Janna Ruth:Tinas Geschichte ist eine Hommage an die Oceans Eleven Filme. Genauso bunt und amüsant versucht die Elfe Titania ihrem Konkurrenten Oberon das Horn der Wilden Jagd abluchsen, mi t dem er über die Stadt des Glücks herrscht.
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Im Bann der zertanzten Schuhe
Ashuan – Schattenspiele
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Valkyrie II
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Special: „Tina Skupins Norsen auf Urlaub in Bonn“ – eine Geschichte von Tina Skupin
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Im Gespräch mit Rabea Blue
Rabea zählt zu den „neueren „Spinnerinnen“ und lädt uns ebenfalls herzlich ein an den magischen Stand zu treten.
Rabe Blue: An unserem Stand der Märchenspinnerei taucht man sofort in die Märchenwelt ein. Nicht nur, dass man die vielen Bücher zu den verschiedensten Märchen präsentiert bekommt, einige von uns kleiden sich sogar recht märchenhaft. Ich zum Beispiel trage, passend zu meiner Märchenadaption, eine Perücke mit extra langem Zopf und ein mittelalterlich anmutendes Kleid. Und sofort ist das Eis gebrochen und man hat etwas, worüber man reden kann.
Hallo, ich bin Stephanie und blogge als kleiner Komet. Und du?
Rabe Blue: Hi, ich bin Rabea Blue und bin erst seit Kurzem bei der Märchenspinnerei dabei. Ich habe fast immer Märchen umgeschrieben, jedoch mehr für mich. Als ich die Autorinnen der Spinnerei gefunden habe, war ich gleich Feuer und Flamme.
Generell schreibe ich Fantasy und Science-Fiction.
Erzähle mir bitte etwas zu deinem Märchen.
Rabe Blue: Vergangenen November kam mein Spinnerei-Debüt heraus, „Saving Rapunzel“. Man kann es bereits an dem Titel erkennen, ich habe dabei das allseits bekannte Märchen Rapunzel adaptiert.
Der Aufbau ist etwas außergewöhnlich. Es beginnt mit einem Gerichtsprozess und im Laufe der Befragungen der Zeugen und Angeklagten erfahren die Leser mehr und mehr über die vorangegangenen Ereignisse.
In der Geschichte behandle ich die Themen häusliche Gewalt und Unterdrückung von Frauen.
Dazu bietet sich die Vorlage mit dem eingesperrten Mädchen ja gerade zu an. Behandelst du in deinen anderen Romanen auch so ernste Themen?
Rabe Blue: In meiner Fantasy-Reihe geht es um den Tod und das Leben danach (Ausbildung zum Schutzengel), also im weitesten Sinne um die Vergänglichkeit.
Welches Buch von Autorenkolleg*innen magst du mir empfehlen?
Rabe Blue: Besonders ans Herz legen möchte ich euch die neue Neben-Reihe von uns. Erst kürzlich sind mit „Die Wylde Jagd“ von Tina Skupin und Janna Ruth zwei wunderbare Novellen erschienen, die zusammengehören. Elena Münscher legt mit „Ein Funke Magie“ direkt nach. Behaltet die Reihe gerne im Auge, es sind noch viele weitere Teile geplant.
Mit Janna habe ich eben bereits über den Doppelband Wylde Jagd gesprochen. Verstehe ich dich richtig, dass auch Elenas Buch dazu gehört und noch weitere Geschichten gesponnen werden, die direkt damit zusammen hängen?
Rabe Blue: Elenas Buch gehört nicht zu der Wylden Jagd, aber es gehört in unsere Reihe (wir nennen sie „Licht und Schatten“, aber ich bin mir gerade nicht sicher, ob sie auch offiziell im Marketing so genannt wird), die jeweils ein Märchen aus zwei Sichten erzählt. Bei Tina und Janna ist es das Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ und bei Elena und ihrer Autorenpartnerin geht es um „Rumpelstilzchen“. Es sind noch weitere Märchen geplant, die jeweils in einer zusammenhängenden Doppel-Adaption herauskommen sollen.
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Im Gespräch mit Laura Kier
Wäre ich doch 2019 noch einmal zur Feencon gegangen, dann hätte ich Laura Kier dort vielleicht persönlich getroffen … von dort stammt zumindest das folgende Standbid:
Was wäre wenn, was hätte mich an dienen Stand gezogen?
Laura Kier: Zum einen mein rotes Kleid, das gut nach Fantasy aussieht und zum anderen natürlich meine Märchen-Adaption „Myalig – gestohlene Leben“. Das Cover ist ein von mir gemaltes Aquarell und sticht vermutlich unter vielen anderen Covern hervor, weil es anders ist. Vielleicht wecken auch meine anderen Märchen deine Aufmerksamkeit.
Hallo, ich bin Stephanie und blogge als kleiner Komet. Und du?
Laura Kier: Ich bin Laura Kier, schreibe quer durch die Phantastik. Mein Roman-Debüt war die Dystopie „Perfektion – Die Veränderten“ (Teil II soll dieses Jahr noch erscheinen), „Myalig – gestohlene Leben“war mein zweiter Roman und meine erste längere Märchenadaption.
Ich veröffentliche vor allem im Selfpublishing, weil ich es liebe meine Bücher so zu gestalten, wie ich sie mir vorstelle und dadurch den größtmöglichen Freiraum zu haben. Vor allem kann ich so auch meine vielfältigen Fähigkeiten und Talente einsetzen (Buchsatz, Programmierung, Illustration, …).
Außerdem liebe ich es mich mit anderen Autoren zu vernetzen. Durch den Tintenzirkel habe ich die Märchenspinnerei kennengelernt und freue mich ebenfalls Autorin dort sein zu dürfen. Zum Netzwerken bin ich auch gerne auf Messen unterwegs und treffe mich einmal monatlich mit meiner Schreibgruppe, der Schreibgruppe WOBBS (Wolfsburg-Braunschweig).
Erzähl mir gerne mehr zu deinem Märchen „Myalig“.
Laura Kier: Im Moment ist Myalig erschreckend aktuell. In meiner Märchenadaption zu „Die Schöne und das Biest“ wird das Land von einer Seuche, genannt Myalig, heimgesucht, weshalb nun ganze Dörfer ausgelöscht werden. Meine Protagonistin Amanda ist bislang die einzige Überlebende und so erweckt sie das Interesse eines Forschers, der ein Heilmittel gegen Myalig sucht. Damit Amanda kein Opfer der Säuberungsaktionen wird, schickt er seinen Androiden, um sie zu retten.
Doch wird sie bei Levente ankommen? Und ist sie wirklich der Schlüssel zur Heilung von Myalig?
Bei mir wird das französische Volksmärchen im Steampunk-Setting zu einer düsteren Geschichte über Vertrauen, Ausgrenzung und den Kampf um Menschlichkeit.
Das klingt sehr dystopisch, dein Romandebüt ist ja ebenfalls eine Dystopie. Was reizt dich so an diesem Genre und sind deine anderen Märchen auch dystopisch?
Laura Kier: Jetzt wo du es sagst, joaaa das klingt wirklich etwas dystopisch bei Myalig :D. Ist mir bislang gar nicht so bewusst gewesen. Meine Märchen sind da ganz anders. Ebenso auch viele Kurzgeschichten, Fantasy-Romane (noch in der Schublade) usw 😀 Aber ja, Dystopien mag ich auch sehr gerne. Am meisten wahrscheinlich einfach das „was wäre wenn“ und „wie wandelt es sich zum Guten“. Bei mir geht es oft darum den eigenen Träumen zu folgen, nicht aufzugeben usw. und das baue ich auch in meine Dystopien ein. Es ist düster ja, aber immer gibt es irgendwo ein Hoffnungslicht. Das ist mir wichtig.
Magst du mir noch ein bisschen was zu „Perfektion – Die Veränderten“ verraten?
Laura Kier: In Perfektion ist die Welt durch Kriege komplett zerstört. D.h. es wächst kaum noch etwas und vor allem ist auch die DNA der Menschen so stark verändert, dass sie erst Kinder nach erfolgreicher Gen-Veränderung bekommen können. Adara ist eine von wenigen, die so schwanger werden konnten. Aber der Forschungskonzern, der diese Umwandlung vornimmt verfolgt eigene Ziele und ist sehr skrupelos. Deshalb flieht sie vor Genteck Systeme (der Forschungskonzern). Im zweiten und abschließenden Teil kehrt Adara dann aber zu Genteck zurück und … das verrate ich noch nicht ;D Der Teil liegt gerade im Lektorat und soll noch dieses Jahr erscheinen
Welches Buch von Autorenkolleg*innen magst du mir empfehlen?
Laura Kier: Viele 😀
Ok, wenn ich mich für eins entscheiden soll, dann ein aktuelles, nämlich das Debüt von meiner lieben Schreibgruppen-Kollegin Nele Sickel: Nachbarn, erschienen im Talawah-Verlag vor ein paar Wochen. Und natürlich die Bücher der Märchenspinnerei 😉
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Im Gespräch mit Elena Münscher
Und zum Abschluss sprechen wir mit Elena Münscher, deren Märchen ganz frisch bei der Märchenspinnerei erschienen ist.
Wenn ich an deinen Stand trete, was könnte meine Neugier geweckt haben?
Elena Münscher: Zunächst einmal würdest du keinen Extra Stand antreffen. Ich schreibe als Mitglied der Märchenspinnerinnen oder als Autorin für Jugend-Fantasy im Machandel verlag, dort würdest du also auch meine Bücher finden. Was deine Neugier speziell auf mein Buch wecken könnte? Das Cover. Wobei mein Märchenspinnerei-Buch derzeit nur als Ebook oder Leseprobe existiert, gedruckt wird es erst, wenn meine Co-Autorin Mira Lindorm ihre Geschichte nächsten Monat ebenfalls veröffentlicht hat. Dann werde nämlich beide Novellen gemeinsam in einem Buch gedruckt, durchaus passend, weil Mira eine Fortsetzung zu meiner Geschichte geschrieben hat.
Hallo, ich bin Stephanie und blogge als kleiner Komet. Und du?
Elena Münscher: Ich bin Elena Münscher, bereits länger als Autorin tätig, aber in einem völlig anderen Genre, und ich habe erst in den letzten Jahren angefangen, mich auch mit Fantasy und märchenhaften Themen zu befassen. Zu meinem ersten Buch „Der Zeitenweg” habe ich einen Blog angefangen, der dann leider sehr lange in den tiefstmöglichen Dornröschenschlaf gefallen ist. Ich werde mich jetzt schleunigst daran setzen müssen, meinen Blog wiederzubeleben.
Erzähle mir bitte etwas zu deinem Märchen
Elena Münscher: Die Märchenspinnerei hat ja letztes Jahr eine Kooperation mit dem Zeilengold-Verlag gestartet (Anmerkung Stephanie: Den Verlag gibt es inzwischen nicht mehr), in der Autorenpaare zu bestimmten Märchen Adaptionen erstellen sollten, eine aus der Sicht der Bösen, der Antagonisten, eine aus der Sicht der Guten, der Helden. Mira und ich, wir haben uns das Märchen Rumpelstilzchen ausgesucht. Und zwar aufgrund der Frage: Was will Rumpelstilzchen eigentlich mit dem Kind der Müllerstochter anfangen? Wozu braucht ein offenkundig magisches Wesen ein menschliches Kind? Da hat das Märchen, wenn man so will, eine riesige Logiklücke. Die haben wir in unserer Adaption geschlossen. Rumpelstilzchen hat bei mir (ich schreibe über die „böse” Seite”) ein durchaus nachvollziehbares Motiv. Gut ist er deswegen noch lange nicht, aber sein Handeln erscheint nicht mehr so völlig sinnbefreit.
Als Ort der Handlung haben wir Berlin ausgesucht, eine Stadt, groß genug, dass es nicht so auffällt, was einzelne Personen tun oder nicht tun, mit genügend Grünflächen (wichtig für unseren Plot). Und ich bin zusätzlich in der Zeit zurückgegangen, und zwar in die Goldenen Zwanziger Jahre, weil ich es liebe, meine Geschichten mit vergangenen Zeiten zu verknüpfen. Miras Geschichte spielt dann in unserer heutigen Zeit.
Welches Buch von Autorenkolleg*innen magst du mir empfehlen?
Elena Münscher: Der Kater unterm Korallenbaum von Christina Löw. Europäischen Märchen + Japan, das ist wirklich gelungen und meine Lieblingsgeschichte aus der Märchenspinnerei.
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Auch wenn es kein neues Programm mehr gibt, die Seite bleibt online und ein Blick ins Programm lohnt sich.
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