Perry Rhodan Olymp (8) Die Herren von Adarem - Dietmar Schmidt

Perry Rhodan Olymp (8) Die Herren von Adarem – Dietmar Schmidt

Seit nunmehr über einem Jahr lese ich Perry Rhodan … jede Woche ein Heftroman, jede Woche ein Beitrag.  Nicht ganz, denn es fällt doch mal ein Beitrag aus, weil ich es nicht geschafft habe. Das ist mein persönliches Experiment „Kleiner Komet im Perryversum“.

Leselaunen

Bisher lag es meist daran, dass es mal zeitlich nicht geklappt hat zu lesen oder zu schreiben. Doch in den letzten Wochen habe ich ein wenig das Gefühl bei mir beobachtet „Du musst noch den Perry lesen“ … ALARMGLOCKEN … Meine oberste Regel bei meinem Blog: Lesen darf nicht in Stress ausarten. Auch wenn mir Leseexemplare zur Verfügung gestellt werden, habe ich keine Verträge mit Verlagen. Lesen ist keine Verpflichtung, sondern Leidenschaft. Es nützt auch weder Autoren, noch Verlag oder der Perry Rhodan Redaktion, wenn ich mich zum lesen zwinge. Wenn ich keine Lust habe, stellt sich kein Lesevergnügen ein.

Im Grunde ist es schon erstaunlich, wie kontinuierlich ich Perry Rhodan gelesen und verbloggt habe. Dieses wöchentliche Erscheinen ist so gar nicht mein`s. Zeitungen und Zeitschriften im Abo funktionieren bei mir nicht gut. Das Timing ist grundsätzlich mies. Die Zeitschrift kommt an und ich lese sie nicht sofort, also wird sie auf Seite gelegt … Manchmal kommt dann schon die nächste und das stresst mich. Trotzdem habe ich zwei Fachzeitschriften abonniert … Manchmal lese ich auch darin … Es ist kompliziert.

Zurück zum ollen Perry Rhodan. Letzte Woche habe ich angefangen den 8. Band von Olymp zu lesen, bin dann stecken geblieben und habe ihn liegen gelassen …

Perry Rhodan ohne Perry Rhodan

… hatte wunderbar für mich funktioniert. In den letzten sieben Bänden der Miniserie Olymp hat die Hauptfigur der Reihe kaum eine Rolle gespielt, hatte nur einen geringen Anteil an der Geschichte. Andere Figuren standen im Vordergrund und das war auch großartig umgesetzt.

Und dann kam Band 8 „Die Herren von Adarem“.

Die Sache mit den Handlungssträngen

Geht es euch auch so? Bei komplexen Geschichten mit mehreren Handlungssträngen, habe ich meine Lieblingsstränge, denen ich mit Spannung folge und während anderer darauf warte, dass es beim Lieblingsstrang weiter geht.

Tja, der Perry Rhodan Strang ist für mich so ein Warte-Strang gewesen … Bis Band 8, denn dieses ist Perry Rhodan und seinem Schauplatz gewidmet. Gab es in den anderen Bänden eine kurze Szene bei ihm, gibt es im achten Band eine außerhalb von Adarem … Allerdings nicht da, wo ich weiter lesen wollte …

Die Story hat ihre Berechtigung im Gesamtkontext, doch auf den ersten Seiten war ich erst einmal unzufrieden. Dies soll nicht heißen, Dietmar Schmidt habe einen schlechten Roman geschrieben. NEIN. Er hat lediglich nicht das geschrieben, was ich gerade lesen wollte. Die Kombination von – gerade keine große Lust auf Perry Rhodan + ich will mehr über die Geschehnisse auf Olymp erfahren und an der Ereignissen von Band 7 anknüpfen – hat dazu geführt, dass ich unzufrieden war und das Heft auf Seite gelegt hatte.

Nachdem ich das Heft wieder in die Hand genommen hatte, kam ich zu einer Stelle, die mich wieder packen konnte …

Evolution

Es ist eine kleine Geschichte aus der Vergangenheit von Ypheris Bogyr. Er erzählt von einer Welt, die er als Mitglied einer auf wissenschaftliche Untersuchungen spezialisierte Crew, besucht hatte. Es gab eine Siedlung auf Zehir, doch das „Terraforming“, die Anpassung der Welt an menschliche Bedürfnisse, lief nicht gut. Nach langem Rätselraten kamen die Wissenschaftler, dank Denkanstoß einer Laborantin, zu dem Schluss, dass die Evolution auf dieser uralten Welt bereits abgeschlossen sei. Die Organismen und die Welt lebten in perfekter Eintracht. Die Pflanzen konnten sich perfekt an die Umweltbedingungen anpassen und waren nicht klein zu kriegen.

Ein erschreckender und zugleich faszinierender Gedanke an dieser Geschichte:

Ab einem bestimmten Punkt war Intelligenz zum Überleben  des Angepasstesten nicht mehr erforderlich und starb aus.

Experimente

Die zweite Hälfte des Romans wird dann wieder richtig interessant und lässt viel Raum für Diskussionen.

In der Vergangenheit wurde viel Wissen über Experimente an Menschen gewonnen, die nach aktuellen ethischen Standards nicht durchführbar wären. Das ist verdammt gut so. Doch wie gelangt man auf ethisch vertretbarem Weg an Antworten? Die Versuchung ist groß, den Pfad zu verlassen und der Grad schmal.

In der Psychologie ist ein schmaler Grat (einer von vielen) die Transparenz. Teilnehmer an einem psychologischen Experiment nehmen freiwillig teil und haben das Recht jederzeit ohne Angabe von Gründen die Teilnahme zu beenden – ein wichtiges Grundprinzip. Um entscheiden zu können, ob jemand teilnehmen möchte, muss klar sein, um was es geht. Doch wenn ich den Teilnehmenden als Versuchsleiter zu viel verrate, kann dies möglicherweise die Ergebnisse verfälschen. Eine Lösung hierfür ist, so transparent wie möglich vorab sein und im Anschluss vollständig aufklären. Eine eventuelle Irreführung oder Verheimlichung muss gut begründet sein und streng genommen die Studie von einer Ethik-Kommission geprüft werden. Dies ist bei kleineren Experimenten , Projektarbeiten oder Abschlussarbeiten von Studenten nicht immer der Fall, insbesondere wenn die Studie an Psychologie-Studierenden durchgeführt wird. Meine Doktorarbeit ist von einer Ethik-Kommission geprüft und genehmigt, ein langwieriger Prozess, wenn auch in meinem Fall reine Formalität, da es keine kritischen Elemente im Studiendesign gibt. Allerdings teste ich Kinder und allein das ist schon ein kritischer Punkt.

Auf Adarem werden dagegen Experimente an Gefangenen durchgeführt. Der harmlose Teil sind dermatologische Experimente …

Ein böser verführerischer Gedanke, Experimente an denjenigen durchführen, die ihr Leben verwirkt haben, da sie eh nicht mehr ins normale Leben zurückkehren werden. Ein leider nicht ganz abwegiger Gedanke …

Fazit

Auch wenn es nicht die Story war, die ich lesen wollte, war der achte Band der Miniserie Olymp „Die Herren von Adarem“ gut geschrieben und bietet wieder Zündstoff zum Nachdenken und Diskutieren.

Morgen erscheint bereits der neunte Band „Rückkehr ins Chaos“ von Olaf Brill. Titel und Titelbild sind sehr vielversprechend, es könnte da weiter gehen, wo ich weiter lesen möchte. Wir werden sehen. Damit beginnt auch schon das letzte letzte Drittel der Story …


Der Heftroman wurde mir von der Perry Rhodan Redaktion zur Verfügung gestellt.

Perry Rhodan Olymp (8) Die Herren von Adarem
Dietmar Schmidt
Pabel-Moewig Verlag
ISBN:  9783845352596