Eltern kennen das Phänomen gut. Wir haben klare Botschaften für unsere Kinder und sie machen es trotzdem anders. Irgendwann kommen sie und erzählen von ihren Erkenntnisse. „Hab ich dir doch gesagt“, hilft dann wenig.

Manchmal braucht es mehr, um zu lernen. Das durfte ich selbst mal wieder erfahren. Davon möchte ich dir erzählen und hoffe es inspiriert dich zu eigenen wunderbaren Lernerfahrungen.

Jedes Mal, wenn ich eine solche Lernerfahrung mit anderen machen darf, wird mir wieder bewusst, wie wichtig es ist in meiner eigenen Arbeit mit Klient*innen keine Ratschläge zu erteilen, sondern gute Fragen zu stellen, die dabei unterstützen, den eigenen Weg selbst zu finden.

Hintergrund ist eine Bücherwand, davor liegt ein Bild von mir, von hinten, wie ich schreibe.<br />
Unten steht ein Text: Etwas zu wissen reicht nicht, um es zu lernen

Der Wunsch mein Schreiben weiter zu entwickeln 

Lohnt es sich für mich zum dritten Mal an 28TageContent von Anna Koschinski teil zu nehmen? Das Programm läuft jedes Mal ähnlich, Wissen über Schreiben habe ich bereits viel. Wozu könnte es mir nützen?

Mit dieser Frage habe ich mich im Vorfeld befasst und meine persönliche Antwort gefunden: Ich möchte an meinen Texten arbeiten. 

Ich möchte die Chance des Textfeedbacks nutzen, von Anna und der Community. Dies ist kein messbares Ziel, vielmehr eine persönliche Haltung, mit der ich in den Februar gegangen bin.

Ich wollte mein Schreiben und meine Texte hinterfragen, mich bewusst kritischem Feedback stellen. Damit habe ich bereits mehrfach gute Erfahrungen gemacht.

Gerade weil ich viel übers Schreiben weiß, sind mir zwei Aspekte bewusst:

  1. Schreiben lernt man nur übers Schreiben.
  2. Schreiben ist ein Handwerk, das wir stetig verfeinern können.

Das Ziel war gut und es brachte mich an eine Grenze

Zunächst lief alles super, ich lernte, was ich theoretisch wusste. Es machte Klick im Kopf und ich kam in die Umsetzung.

Doch irgendwann war ich zu offen für den selbstkritischen Prozess, dass ich in ein Tief der Selbstzweifel geriet. Es brauchte etwas, um da wieder heraus zu kommen und daher war ich im März noch nicht in der Lage diesen Beitrag über mein Learning zu schreiben. Denn genau dieses zweifelte ich an, während ich Mitte Februar total happy über meine neue Lernerfahrung gewesen war.

Mir, der Perfektionismus sonst so fremd ist, war wichtig mit diesem Beitrag zu zeigen, dass ich etwas gerlernt hatte. Ich wollte beweisen, dass ich gute Texte schrieben kann … Auch das war eine Erfahrung, wie eigene Ansprüche blockieren, das bestmögliche Ergebnis zu liefern. Dieser Text hier ist nicht perfekt. Es ist ein Stephanie-Text, er ist online und ich lerne weiter. Denn Wissen alleine reicht nicht.

Was ist ein guter Text?

Für mich ist ein guter Text einer, der gerne gelesen wird und aus dem Lesende etwas für sich mitnehmen.

Anna hat 3 Kriterien für einen guten Text, die sie mit uns in 28TageContent geteilt hat:

  1. Der Text wird gelesen von vorne bis hinten
  2. Der Text wird verstanden (im besten Falle)
  3. Der Text löst etwas im Leser aus, was das ist, können wir nicht bestimmen

Ich hatte einen Knoten im Kopf, fragte sie, ob sie sich nicht selbst widerspreche. Anna half mir diesen aufzulösen.

Wie kann ich gleichzeitig einen Plan haben und keinen Einfluss nehmen können?

Ich kann nicht sicher sein, was dieser Text mit dir macht. Dennoch kann ich eine Idee haben, was ich dir mit diesem Text geben möchte und alles dafür tun, damit du etwas wertvolles daraus mitnimmst.

Je klarer ich mir bin, desto lesbarer wird mein Text.

Sinn ergab auf einmal auch, warum ich mich so schwer damit tue, wertvolle Anfänge zu schreiben und in die Umsetzung all meines Wissens zu kommen. An guten Anfängen hatte ich bereits 2024 versucht zu arbeiten.

Theoretisch hatte ich verstanden, was ein guter Anfang braucht. Praktisch umsetzen gelang es nicht. „Hab ich dir doch gesagt“ reicht halt eben nicht.

Ich schreibe intuitiv, beginne mit einer groben Idee und finde es dann selbst interessant, wohin mein schreibendes Denken mich führt. Hier im Blog wollte ich Geschichten erzählen und dachte, vielleicht inspirieren andere meine Gedanken. Und manchmal bekomme ich genau das zurück gemeldet. Menschen hätten meine Beiträge gerne gelesen, es hätte sie inspiriert. Wunderbar, mehr wollte ich doch nicht.

Wer bin ich zu entschieden, was für andere inspirierend ist?

Davon war ich zutiefst überzeugt und damit war es schwierig, mir eine Kernbotschaft zu überlegen, eine Zielsetzung des Textes.

Und dann machte es Klick. Ich darf beides!

Es ist vollkommen okay, nicht zu entscheiden, was andere inspiriert. Ich kann weiterhin intuitiv schreiben und meine Geschichten erzählen. Du entscheidest, was du daraus für dich mitnimmst.

Ich darf mir auch Gedanken machen, was relevant und interessant sein könnte für andere Menschen. Besonders auf meinem anderen Blog sollte ich das auch tun.

Auch dort möchte ich inspirieren. Es gibt Beiträge, die dich zur Selbstreflexion einladen, es gibt informative Beiträge. Hinter jedem steckt mindestens eine Kernbotschaft. Anna empfiehlt übrigens sich auf EINE zu beschränken. Und das ist ein Learning, dass ich mir nochmal bewusst mitnehme, mich auf eine Kernbotschaft pro Beitrag zu konzentrieren. Und diese gehört an den Anfang eines Textes.

So simpel, wie das klingt, ist es das für mich absolut nicht. Auch in diesem Text, sind verschiedene mögliche Botschaften verborgen. SChlie0lich liebe ich vielschichtige Texte. Ich habe mich allerdings für eine Kernbotschaft entschieden, die ich an den Anfang gesetzt habe. Falls du etwas anderes für dich findest, fein. Die Entscheidung hat mir beim Überarbeiten der Gedanken geholfen, um einen hoffentlich lesbaren Text für dich zu veröffentlichen.

In meinem Newsletter übe ich das mit der einen Botschaft ganz bewusst. Für meine Beiträge verliere ich es immer mal wieder aus den Augen. Auch dafür ist es gut, diesen Beitrag im Sommer fertig zu stellen und mich daran zu erinnern.

Die Lösung liegt in mir

Das ist eine meiner Kernbotschaften, die ich gerne vermitteln möchte: Die Lösung liegt in dir. Es ist alles da, was du brauchst. Sei du selbst!

Und genau das darf ich tun!

Ich darf weiterhin ich selbst sein, intuitiv und spontan schreiben. Ich darf gleichzeitig all mein Wissen anwenden, um meine Texte für dich lesbar zu machen.

Wie kann das funktionieren?

Ich schreibe meinen Text, ordne beim Schreiben meine Gedanken. Anschließend lese ich ihn selbst und erst dann schreibe ich die Einleitung. Die zentrale Frage für diese habe ich von Anna bekommen:

Was ist für mich drin? Warum soll ich es lesen?

Lektion gelernt – Umsetzung braucht Übung

Den ersten Text, den ich nach der Lektion über die Kernbotschaft geschrieben habe, war übrigens in Annas Blognacht.

Habe ich das Gelernte angewendet?

Ich habe es bewusst über Bord geworfen – nein, nicht rebellisch, sondern bewusst entschieden, es braucht keine Einleitung.

Beim Teilen auf Social Media habe ich mir dann doch Gedanken gemacht, warum sollte jemand das lesen?

Ich schrieb also folgendes auf LinkedIn:

Manchmal kommen Worte aus meinem Herzen, fließen in die Tasten und ergeben einen Text.

Manchmal empfinde ich dieBlognachtbeiAnna als magisch. Sie kündigte noch an, wir würden über den Impuls nachdenken, ich schüttelte mit dem Kopf und getan habe ich das auch nicht, stattdessen bin ich ins Gefühl gegangen.

https://lnkd.in/eFcWbPkb

Und wie ich es umgesetzt habe, entscheidest du. Was ist bei dir angekommen? Hast du diesen Text von Anfang bis Ende gelesen?

Möchtest du noch eine weitere Lerngeschichte lesen? Im letzten Sommer habe ich einen Workshop gebucht, um ebenfalls zu der Erkenntnis zu kommen, dass die Lösung in mir liegt. Wegbegleitung ist wertvoll!

Mir platt sagen, was ich tun soll, hat schon als Kind nicht gut funktionert. Bei dir?

Erzähl mir gerne von einer wertvollen Lernerfahrung.

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