Stell dir vor, du begegnest dir selbst

Was wäre, wenn du nicht geboren wärst, sondern jemand dich geklont hätte. Du wärst in einem Tank gereift, hättest falsche Erinnerungen, keine echte Entwicklung durchlebt.

Was wäre, wenn du eines Tages dir selbst begegnen würdest. Du schaust nicht in einen Spiegel, sondern in ein lebendiges Gesicht, dein Gesicht.

Was wäre, wenn du deinen eigenen Klon aus dem Tank befreist und ihn auf den ersten Schritten im eigenen Leben begleiten würdest?

Kannst du dir das vorstellen?

Oder umgekehrt, du kennst nur die Existenz in deinem Tank und erwachst in einem Bett. Vor dir steht dein eigenes Gesicht, was du noch nicht als dieses erkennst und es ist auf einmal so viel Raum um dich herum.

Kannst du dir das vorstellen?

Ich nicht.

Trivid 3 – Christian Montillon und Oliver Fröhlich

Trivid 3

Im dritten Teil von Trivid passiert genau das: Lian begenet ihrem eigenen Klon, begleitet ihr Erwachen in der Welt.

Ischi dagegen erwacht zum ersten Mal außerhalb des Tanks und glaubt sie sei tot.

Christian Montillon schrieb:

Die psychologischen Folgen sind weitaus interessanter, finde ich – was empfinden, wie denken eine Lian oder eine Ischi? Was verbindet sie? Wären sie tatsächlich eine Familie? Sich da reinzudenken, hat Riesenspaß gemacht und die ganze Geschichte überhaupt erst ins Laufen gebracht.

Die Anfänge dieses Gedankenganges „Wie denken Lian oder Ischi?“ stehen im dritten Teil von Trivid und es ist faszinierend zu lesen.

Spannung pur

Bereits im zweiten Teil deutete sich am Ende an, dass Lian und Perry Leben in dem geheimen Labor finden würden. Die Geschichte ist aber fies geschrieben, gespannt muss der Leser Seite um Seite lesen, bis Ischi endlich gefunden wird. Die Beschreibungen sind unglaublich, dramatisch.

Auch die Rettungsaktion ist nicht ganz simpel.

Zwischenspiel

Im zweiten Teil fehlten sie, jetzt gibt es sie wieder und sie gehören Dano.

Ihm scheint es nicht gut zu gehen.  Er benötigt Hilfe und Medikamente. Wie er und sein geheimer „Partner“ von den geheimen Experimenten erfahren haben bleibt noch unklar.

Wie betäubt stand er auf. Ihm wurde bewusst, in welchem Ausmaß er sich in die Hände dieses Mannes begeben hatte, der ihm HIlfe und Rettung verheißen hatte. Aber zu welchem Preis?

In Danos Geschichte deutet sich die alte Frage an, wie weit Hörigkeit zu einer Autorität gehen kann. In dieser Geschichte gibt es allerdings auch ein spezielles Druckmittel, Danos Leben steht auf dem Spiel. Wie weit wird er für sein eigenes Überleben gehen?

Wer trägt die Schuld an seinen Taten? Er, der sie begeht, oder derjenige, der ihn zwingt sie zu begehen?

Humor

Bei all der Spannung gibt es auch hier wieder lustige Szenen

Erst vor Kurzen hatte ihn in einem Restaurant ein Kellner mit den Worten „Du siehst aus wie Perry Rhodan“ angesprochen, worauf er mit „Das höre ich oft“, geantwortet hatte.

Er gibt auch großzügig einem Roboter ein Autorgramm ;-).

Fazit

Auch wenn sich im dritten Teil einiges passiert, ist er viel zu kurz!

Sowohl in Lians als auch in Perrys Handlungsstrang ergibt sich ein böser Cliffhanger!

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