Heute sind wir zu Gast bei Ingrid Höhl. Herzlichen Dank, dass wir einen Blick auf Deinen Schreibtisch werfen dürfen.

Ingrid Höhl
(c) Ingrid Höhl

Steckbrief von Ingrid Höhl

  • Selfpublisher
  • Genre: Urban Fantasy
  • 2 veröffentlichte Romane
  • Debütroman: „Sanctuarium – Der Ruf der Zeitlosen“
  • arbeitet als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache

Wie dürfen wir uns deinen Schreibplatz vorstellen?

Ingrid Höhl: Ich habe ein sehr schönes Esszimmer, dort scheint die Sonne herein und ich habe einen Blick in den Garten, um meine Gedanken schweifen zu lassen. Ich sitze an einem kleinen Sekretär, den ich von meiner Mutter übernommen habe, und arbeite mit einem Laptop. Die Anfänge der Geschichte habe ich noch per Hand geschrieben, aber da das sehr zeitaufwendig ist, bin ich zum Tippen übergegangen. Gar nicht so einfach, sich dazu zu überwinden, wenn man das nicht gewohnt ist. Neben dem Laptop steht immer eine Tasse Tee und manchmal gibt es auch ein paar Kekse.

Wann findest du die Zeit zum Schreiben?

Ingrid Höhl: Ich wäre gern geordneter, aber ich bin ein ziemlich spontaner, chaotischer Schreiber. An freien Tagen schreibe ich gerne den ganzen Tag mit Pausen. Unter der Woche ist das schwierig. Manches nehme ich mit auf die Arbeit, wo ich es zum Beispiel mittags überarbeiten kann. Ansonsten muss ich abends schreiben. Wenn ich müde bin, fällt das schon einmal aus. Ideen sammeln kann ich auch recht gut, wenn ich auf dem Fahrrad sitze und zur Arbeit fahre. Dafür habe ich ein Notizheft dabei, in dem dann schnell stichwortartig alles erfasst wird.

Schaffst du es konzentriert nur an einem einzigen Schreibprojekt zu arbeiten?

Ingrid Höhl: Ich kann und will immer nur an einem Projekt arbeiten. Wenn man aber so lange an einer Geschichte schreibt wie ich jetzt an der Trilogie, dann passiert es öfter, dass neue Ideen auftauchen. Bisher konnte ich mich davon abhalten, sie weiter zu verfolgen. Sie werden aufgeschrieben und müssen dann warten. Wenn ich mit der Trilogie fertig bin, werde ich schauen, welche davon immer noch schreien: „Nimm mich!“

Was sind deine Motivation und Inspiration beim Schreiben?

Ingrid Höhl: Ich schreibe, weil es mir guttut. Es ist zu gleichen Teilen therapeutisch und magisch. Ich lasse mich gerne von mystischen Wesen, Orten und Zeiten inspirieren. Ob es jetzt Hexen, Meerjungfrauen, Götter oder Drachen sind, es gibt noch vieles, was ich gerne erforschen würde.

Sanctuarium ~ Ingrid Höhl
Sanctuarium (c) Ingrid Höhl

Wie gehst du beim Schreiben vor?

Ingrid Höhl: Da ich erst seit „Sanctuarium“ kontinuierlich an einem Projekt arbeite, kann ich nur von diesen Erfahrungen erzählen. Ich habe noch keine endgültigen Techniken für mich entwickelt. Ich bin noch am Entdecken und Ausprobieren. Bei „Sanctuarium“ steht der Anfang und das Ende fest. Dazwischen gibt es ein paar grobe Punkte, aber alles andere entwickelt sich, während ich schreibe. Ich plotte weder gerne noch gut. Oder anders formuliert: Ich habe schon lange geschrieben, bevor ich über die Idee des Plottens gestolpert bin. Meine Intuition und Kreativität sträuben sich gegen ein solches Korsett, obwohl ich ahne, dass ich damit wesentlich effektiver wäre. Aber Effektivität gehört nicht zu meiner Art des Schreibens. Auch wenn ich deshalb Abstriche machen muss, was zum Beispiel die Geschwindigkeit angeht, mit der ich Bücher veröffentlichen kann.

Was ich allerdings gerne nutze, sind Fotos aus dem Internet, um bestimmte Orte besser visualisieren zu können oder um leichter in Charaktere einzutauchen.

Welchen Tipp würdest du gerne anderen angehenden Autor*innen geben?

Ingrid Höhl: Viele Erfahrungen habe ich noch nicht gemacht, aber in der Hauptsache gute Erfahrungen. Testleser waren die ersten, denen ich mein Manuskript in Rohform vorgesetzt habe. Das kann ich jedem angehenden Autor nur empfehlen. Wenngleich es nicht immer so ist, dass man ausführliche Kritik bekommt, hat man am Ende doch meistens einen Eindruck, ob das, was man schreibt, für ein breiteres Publikum interessant sein könnte. Außerdem möchte ich nicht mehr auf die Zusammenarbeit mit Bloggern verzichten. Man muss natürlich schauen, ob die Chemie stimmt, aber wenn es harmoniert, macht es großen Spaß, etwas zusammen auf die Beine zu stellen.

Selfpublishing ist ein Haufen Arbeit, aber wenn man gewisse Entscheidungen selbst treffen möchte, dann muss man ins kalte Wasser springen.

Erzähl uns bitte in drei Sätzen etwas über deine Santuarium-Reihe.

Ingrid Höhl: In „Sanctuarium“ geht es um Cassie, eine 16-jährige Schülerin, die feststellt, dass Engel und Dämonen tatsächlich existieren. Sie wird unfreiwillig in die Auseinandersetzungen verwickelt und muss sich fragen, was sie eigentlich ist. Die Engel halten sie für eine der ihren, sie selbst hat aber schon lange Albträume davon, den Weltuntergang zu verursachen, und die Dämonen rufen nach ihr.


Herzlichen Dank für das ausführliche Interview.

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