Mich selbst würde ich als chaotischen Menschen bezeichnen. Ordnung ist nicht meine Stärke, aber auch meine Denkweise ist chaotisch. Dieses Chaos in meinem Kopf ist gleichzeitig auch meine Kreativität. Eine wunderbare Ressource, deren Kehrseite als Schwäche gesehen werden kann, nämlich als Unordnung.
Mein erster Entwurf zum Blog spielte mit den Worten »Kreatives Chaos« und meine erste über mich Seite hieß ursprünglich »Wer hat hier Chaos im Kopf?«. Als Kathi dann miteinstieg, benannte sie sich dann in „Kathis kreatives Chaos“ – wie die Mutter so die Tochter.
Vor einiger Zeit habe ich bereits darüber geschrieben, dass ich schreibend denke. Das tue ich nach wie vor. Ich lasse meine Gedanken in die Tasten oder Seiten fließen und während des Schreibens kommen mir neue Erkenntnisse. Manchmal, eher seltener beim Lesen der Texte. Spannend sind Reaktionen auf meine Texte. Aus der Resonanz anderer Menschen, nehme ich wieder sehr viel mit.
Strebe ich nach Ordnung?
Diese Frage habe ich mir gestellt, nachdem ich Annas Schreibimpuls aus der Aktion #28TageContent wahrgenommen habe:
»Kreativ arbeiten heißt, das Chaos im Kopf ständig neu zu ordnen.«
Mein Verständnis von Kreativität war, neues entstehen zu lassen. Neue Ideen. Gedanken neu verknüpfen. Neue Perspektiven auf bestehendes einnehmen. Neue Wege und Möglichkeiten entdecken. So nutze ich die Kreativität in der systemischen Beratung. Darüber hinaus natürlich auch im Schreiben.
Wunsch nach Klarheit
Wenn ich an die Anliegen meiner Klient*innen denke, geht es oft darum, die Gedanken zu sortieren. Sie wollen mehr Klarheit. Sie wollen sich selbst verstehen.
Und damit kommen sie zu mir, einem chaotischen Menschen. Und genau dann arbeiten wir daran, das Chaos im Kopf neu zu ordnen. Das kann ich wunderbar begleiten. Am Ende der Sitzung kommt dann häufig das Feedback. »Jetzt ist einiges klarer geworden.«
Wunderbar.
Wenn es darum geht Ordnung in die Wohnung zu bringen, wäre ich kein guter Ordnungscoach. Vielleicht doch? Für andere?
Wie funktioniert diese Ordnung durch Chaos?
Es darf erst einmal alles sein, was da ist. Wir sammeln die Gedanken, die kommen. Dabei können wir sie aufschreiben und visualisieren. Auf Papierkarten oder virtuelle Karten, die sich auf einem Board hin und her schieben lassen.
Mit systemischen Fragen bringen wir Ordnung in die Gedanken. Die Ordnung kommt nicht von mir, sondern den Klient*innen. Meine persönliche Überzeugung ist, dass die Lösung bereits in dir liegt.
Das Vorgehen kann dabei sehr chaotisch sein. Wir können von einem Thema zu einem anderen kommen und der rote Faden des Gesprächs ist dabei immer dein Anliegen. Dies kann der Wunsch nach Klarheit sein.
Wir verknüpfen verschiedene Aussagen neu. Dabei suche ich stets nach Mustern. Gehe wie ein Schatzsucher auf die Suche nach deinen Ressourcen.
Schließlich findest du zum Kern.
Worum geht es dir eigentlich?
Was ist dein Thema?
Wie hängen deine Fragen miteinander zusammen?
Zur Entstehung dieses Beitrages
Chaos in Reinform. Ich habe den Schreibimpuls von Anna gesehen und mich angesprochen gefühlt. Dann fing ich an zu schreiben.
Während des Schreibens fragte ich mich, für welches Blog schreibe ich?
Am Anfang entschied ich mich, dass der Text auf kleiner-Komet erscheinen soll. Dann führten meine Gedanken mich plötzlich zu meiner Arbeit als systemischer Beraterin.
Also doch auf SuiseiNo-Beratung veröffentlichen?
Passt es dahin? Schließlich beschreibe ich, wie ich arbeite. Dann aber nicht mit dieser Einleitung. Oder?
Warum nicht doch auf Kleiner-Komet.de veröffentlichen? Schließlich ist es ein persönlicher Text. Warum nicht auch hier über meine Arbeitsweise schreiben? Falls du dich von meiner chaotischen Arbeitsweise angesprochen fühlst, kannst du auch von hier aus zu meinem Beratungsangebot gelangen.
Gewagte Hypothese: Vielleicht täte es ordnungsliebenden Menschen gut, wenn ich ein wenig Chaos in ihre Gedankengänge bringe. Wenn wir mal gründlich durcheinanderwirbeln was da ist. Ein Mechanismus des Systemischen lautet nämlich: bestehende Muster zu durchbrechen. Manchmal haben wir Verhaltensmuster entwickelt, die mal ihren Sinn hatten. Inzwischen tun sie uns nicht mehr gut. Dann wird es Zeit für Veränderungen …
Klarheit am Ende
Dieser Beitrag ist eine Reise durch meine Gedanken. Ich werde ihn bewusst nur auf Rechtschreibung und Grammatik überarbeiten – keine Garantie, dass nicht ein paar Fehler übrig bleiben. Auch diese Art von Aufräumen fällt mir nicht leicht.
Dieser Beitrag darf eine Reise durch meine Gedanken bleiben. Ich habe aufgeschrieben, was mir in den Sinn kam.
Erkennst du das Chaos?
Erkennst du den roten Faden?
Konntest du mir folgen?
Was steht für mich am Ende?
Die Entscheidung, wo und wie ich den Beitrag veröffentliche.
Das Bewusstsein, dass mein kreatives Chaos eine starke Ressource ist. Ich weiß das, muss mir das aber immer mal wieder bewusst machen, denn Unordnung ist eben auch ein Problem. Zwei Seiten der Medaille – Licht und Schatten.
Ich habe meine Arbeitsweise reflektiert und habe eine Kernaussage:
Der Weg zur Klarheit führt durch das Chaos der Gedanken.
Resonanz von anderen kann dabei wertvoll sein. Hilfreich sind gute Fragen, die dir helfen, selbst zur Klarheit zu finden.
Wenn du jetzt Lust auf ein Gespräch mit mir hast, melde dich gerne. Ich gehe übrigens prozessorientiert vor, du buchst keine Pakete, sondern vereinbarst einzelne Termine mit mir. Vorab können wir gerne unverbindlich einmal telefonieren.
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Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Aktion#28TageContent von Anna Koschinski. Sie hat uns den folgenden Schreibimpuls gegeben:
»Kreativ arbeiten heißt, das Chaos im Kopf ständig neu zu ordnen.«