Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis – Danielle Paige

Horrorszenario Psychiatrie

Weiß, steril, eine Klinik, ein Gefängnis, so zeichnet man ein Bild des Grauens einer Psychiatrie.

Als Psychologin (keine Therapeutin) assoziiere ich mit Psychotherapie etwas positives, ein geschützter Ort, der dazu dient den Menschen zu helfen und sie nicht wegzusperren. Im Gegensatz zu Psychiatern dürfen wir Psychologen keine Medikamente verschreiben, aber das heißt im Umkehrschluss doch nicht, dass Psychiater ihre Patienten mit Medikamenten vollpumpen und ans Bett fesseln.

Das Bild einer geschlossenen Anstalt als Gefängnis mit grausamen „Behandlungsmethoden“ gehört für mich in die Vergangenheit des letzten Jahrtausend. Eine Gegendarstellung findet sich in einem Artikel des Fokus vom 19.04.2017. Es macht mir Sorgen, wenn ein solches Bild weiter verbreitet wird und denjenigen Angst macht, die sich gerne Hilfe suchen möchten. Daher fällt es mir  schwer einen Fantasy-Roman zu lesen, welcher in unserer Welt beginnt und genau dieses Bild zeichnet: Einsperren, Medikamentencocktail geben und wenn es zu schlimm wird ans Bett fesseln …

So sieht Snows Welt zu Beginn des Romans „Snow Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ von Danielle Paige aus …

Ihre eigene Mutter hat sie eingewiesen, nachdem sie im Alter von 5 Jahren versucht hatte durch einen Spiegel zu gehen.

Fantasy und Romantik

Nachdem ich für die ersten Kapitel einige Tage gebraucht hatte, begleitete ich die jugendliche Snow in die Fanatsy-Welt. Doch auch hier war alles schneeweiß, verschneit und düster.

Die Welt wird anschaulich geschildert. Es wirkt alles wie eine verschneite Märchenwelt. Die Gefahr schwebt über allem, vertrauen können wir niemandem und ich finde keine Figur mit der ich mitfiebern möchte, auch nicht mit Snow, die auf der Suche nach ihrem Freund Bale ist.

Snow erfährt von einer Prophezeiung, welche sie erfüllen soll. Es wird ihr Hilfe angeboten, sie wird dazu angeleitet ihre Schnee-Magie zu nutzen. Für eine Liebesgeschichte gibt es insgesamt drei Kandidaten, einer davon besagter Bale, den sie aus der Heimat, der Klinik kennt. Keiner der Drei kann mich überzeugen, für ihn zu hoffen, leider. Es wird auch nicht wirklich romantisch, denn die Beziehung zwischen Snow und Bale ist sehr speziell. Die Beziehung zu den anderen beiden Kandidaten lässt ebenfalls wenig Romantik aufkommen …

Familie

Eine Mutter, die ihr Kind in die geschlossene Anstalt einweist. Eine Mutter mit einer geheimen Vergangenheit. Ein Vater, der seine Tochter nur selten besuchen kommt. Ein Vater, der gar nicht ihr Vater ist. Ein leiblicher Vater aus einer anderen Welt … Viele Geheimnisse, Bedrohungen und eine Prophezeiung. Vieles ist anders, als es zu sein scheint

Die Geschichte dieser Familie ist düster und erschreckend!

Fazit

Eine magische Geschichte, düster, aber schneeweiß mit einem schrecklichen Ende.

Es fiel mir schwer in die Geschichte einzusteigen. Leider konnte ich auch nicht mitfiebern oder mit den Figuren mitfühlen.

Das Ende wurde spannend, aber ich fand es furchtbar, wie die Geschichte sich entwickelt hat. Es ist ein Reihenauftakt und es gibt noch Hoffnung für Snow, vielleicht, denn ich weiß nicht welche, aber irgendwo ganz tief unter dem ganzen Schnee muss es noch etwas geben.

Wer positive Geschichten liebt, sollte diese vielleicht lieber nicht lesen.

Weitere Meinungen

Stefanie von His and Her Books hat „Snow Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ ebenfalls bereits gelesen und Meinungen von Vorablesern gesammelt.


Das Buch wurde mir vom Thienemann Esslinger Verlag über Netgalley zur Verfügung gestellt.

Snow – Die Prohezeiung von Feuer und Eis
Danielle Paige
übersetzt von Anne Brauner
Planet! – Thienemann Esslinger Verlag
ISBN: 978-3-522-62153-3