Im Rahmen der Digitalen Woche Rhein-Erft habe ich am 10. September einen Storytelling Workshop zu der Frage angeboten, ob wir aus der Krise der Corona-Pandemie Chancen für die Digitalisierung ziehen können. Es steht außer Frage, dass Corona schlimm ist! Doch Krisen können auch für etwas gut sein und auf die positiven Nebeneffekte wollte ich mich im Workshop konzentrieren.
Meine Einstiegsstory: Aus dem Virtuellen Campus in Präsenz
Vor etwa einem Jahr bekam ich einen Lehrauftrag angeboten. Selbstverständlich fand dieser online statt. Während meine Kolleg:innen bereits im Sommersemester nach Lösungen gesucht hatten, ihre Präsenzformate in virtuelle Veranstaltungen umzuwandeln, ließ ich meine Erfahrungen aus zahlreichen Barcamps und anderen Onlineveranstaltung in die Vorbereitung fließen. Weitere Lehraufträge am virtuellen Campus folgten. Auch meine Workshop-Konzepte entwickelte ich zunächst als Onlineformate.
Mein Workshop für die Digitale Woche sollte vor Ort stattfinden. Irgendwie ergab es sich für mich bei der Vorbereitung genau andersrum, als bei den Kolleg:innen an der Uni und zahlreichen anderen im letzten Jahr.
Beide Formate haben ihren Reiz und deswegen habe ich mich für eine Mischung entschieden und auch vor Ort digitale Tools eingesetzt.
Die Trennung zwischen Reallife und virtueller Welt halte ich schon lange nicht mehr für zeitgemäß, denn beide Welten gehören zu unserer Realität, wir leben in einer Welt, in einer mit digitalen Möglichkeiten.
Die Location „Officina del Gusto“ in Brühl war großartig, ein schöner Raum für bis zu 100 Teilnehmende, der auch mit einer kleinen Gruppe nicht zu groß wirkt. Nebenan eine stilvolle Pizzeria in einem ehemaligen Autohaus, eine kleine Oldtimer-Ausstellung inklusive.
Digitalisierung
Ein Buzzword mit zahlreichen Facetten, welches in den letzten Monaten vor allem im Kontext Homeoffice thematisiert wurde. So stellte ich am Anfang via Mentimeter die Frage, was für die Teilnehmenden Digitalisierung bedeutet. Auch wenn die Gruppe recht klein war, gab es vielfältige Antworten:
Was bedeutet für dich Digitalisierung? Hast du darüber schon mal nachgedacht?
In einer zweiten Mentimeterfrage haben wir beliebte Tools gesammelt. Eine Antwort, die ich nicht erwartet hatte war schlicht das „Smartphone“. Könnt ihr euch euren Alltag noch ohne vorstellen? Ohne dieses Gerät könnten wir die zahlreichen Anwendungen, unsere nützlichen Apps, nicht nutzen. Ganz individuell ist auch, welche Geräte wir am häufigsten nutzen, einen PC, ein Notebook, Tablet oder das kleine praktische Smartphone. Handys wurden zuerst immer kleiner, bis die Smartphones dann wieder größer wurden. So groß mein Display mit 6,5 Zoll auch ist, für vieles ist es mir dann doch zu klein und ich nutze lieber mein Notebook.
Unter den Tools waren auch welche, die ich noch nicht kannte. Das macht einen interaktiven Workshop so spannend, wenn man auch von den Teilnehmenden lernen darf. Kennst du alle und was sind deine Lieblingstools?
DigitaleChance21
Nach einem Brainstorming, welche positiven Entwicklungen es während der Krise mit den Lockdowns gegeben hat, ging es daran kleine Geschichten zu entwickeln. Die Idee war, kurze Social Media Storys zu erzählen. Den Teilnehmenden war das Format völlig freigestellt, ein Tweet, ein Instapost, ein kurzes Video oder auch einfach im Padlet oder auf Papier schreiben.
Alle Varianten wurden genutzt. Eine Geschichte wurde direkt in Instagram erstellt, eine auf dem Padlet geschrieben, eine Videostory mittels Canva entwickelt und eine weitere entstand auf dem Papier und wurde am Ende frei erzählt. Methodenvielfalt ist so bereichernd und die Art wie wir Geschichten erzählen sehr individuell.
In einem Zwischenschritt habe ich die Gruppe gebeten, sich auf den Kern ihrer Geschichte zu konzentrieren und diesen in einem einzigen Satz zu formulieren. Hierbei wurde etwas sehr deutlich: Was jemand sich bei der Geschichte gedacht hat, kann etwas völlig anderes sein, als ich wahrnehme, wenn ich diese Geschichte lese, höre oder sehe. Das kann sehr gut sein, wenn ich mich dadurch inspiriert fühle. Möchte jemand eine klare Botschaft mit der Geschichte vermitteln, ist es wichtig, dass auch genau diese ankommt.
So hatten wir den folgenden Satz:
Es war fast so, als würde ich das Feuer spüren, das ich gerade nur mit den Augen verfolgen konnte.
Lass ihn einfach mal auf dich wirken. Welche Bilder, Gefühle und Assoziationen kommen dir?
Im Workshop schilderte ich meine Gedanken, setzte diesen einen Satz in den Kontext der Corona Pandemie. Mit meinen ganz persönlichen Eindrücken gefärbt, gab ich den Worten eine völlig andere Bedeutung, als sie ursprünglich hatten und welche dann auch im Instagram-Post deutlich wurde. Auch wenn es eine „falsche“ Interpretation war, haben mich die Worte berührt und inspiriert.
Die fertige Geschichte bezieht sich auf etwas Wunderschönes, auf das virtuelle Erlebnis von Events, an Orten, die wir zu Coronazeiten nicht besuchen durften.
Mein Fazit
Das Schönste an einem Storytelling Workshop ist der Moment, in dem die Geschichten geteilt werden. Zuhören, sich berühren und inspirieren lassen. Diese Ergebnisse sind nicht planbar. Ich kann nur einen Raum bieten und mit ein wenig Input dazu inspirieren, etwas zu erzählen. Anschließend hoffe ich, dass alle etwas für sich mit nach Hause nehmen. Ein schönes Feedback war für mich zu hören, dass eine Teilnehmerin unsicher war, ob sie hier überhaupt richtig war und abschließend sagen konnte, dass es ihr Spaß gemacht hatte.
#DigitaleChance21
Nutze gerne den Hashtag, um deine eigene Geschichte zu erzählen. Welche Chancen für die Digitalisierung ergeben sich deiner Erfahrung nach aus der Krise der letzten Monate? Teile sie gerne auf Social Media und wenn du magst tagge mich, damit ich sie nicht verpasse.
Storytelling Workshops
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