Es ist (Kar-)Freitag Abend 20:30 Uhd und nach einem entspannten stillen Feiertag sitze ich bei Anna in der Blognacht. Es ist hier ebenfalls still, alle schreiben, gemeinsam, jede für sich. Ich liebe das sehr. Und ich liebe Annas Schreibimpuls heute:

„Diese Freiheit nehme ich mir.“

Also nehme ich mir die Freiheit drauf los zu philosophiere und nehme euch mit auf meine Gedankenreise. Damit möchte ich auch dich einladen, dir Gedanken dazu zu machen, welche Freiheit du dir nimmst.

 

Das Bild stammt von der spontanen Parisreise, die ich im März 2022 mit meiner älteren Tochter über ihren Geburtstag, gemeinsam mit meiner Mutter gemacht habe. Es war großartig und ja, wir haben uns die Freiheit genommen, das einfach zu tun. 

Ich nehme mir die Freiheit eine Woche frei zu machen

Mein erster Gedanke zu Annas Impuls war, das passt ja heute perfekt. Es ist der erste freie Tag meiner Osterauszeit. Wenn ich in den letzte Tagen erzählt habe, ich mache Urlaub, kam direkt die Frage: „Wo geht es hin?“.

Ich fahre nicht weg, ich nehme mir einfach frei. Das scheint irgendwie nicht mehr üblich zu sein? Frei ohne wegfahren? Mir egal. Ich mach das so, trotz oder vielleicht wegen der Selbstständigkeit.

In den letzten Tagen habe ich mir überlegt, was es für mich bedeutet frei zu machen. Freie Zeit, die ich genau dort verbringe, wo ich mich sonst aufhalte, wenn ich arbeite, nämlich zu Hause.

Es bedeutet vor allem eine Musterunterbrechung. Die täglichen Routinen werden durchbrochen.

  • Der Wecker bleibt aus!
  • Keine Pflichten
  • Bewusst Dinge tun, die Spaß machen. Das tue ich auch im Alltag, in der anstehenden Woche noch mehr davon.
  • Zeit mit der Familie verbringen
  • etwas unternehmen
  • einfach mal faul sein
  • Lesen wozu ich Lust habe, eher keine Fachbücher, auch wenn ich nicht so streng bin, sie zu verbieten
  • Spazieren gehen, wenn das Wetter es zulässt
  • habe ein paar konkrete Ideen, die ich machen könnte, aber keine To Do Liste zum Abhaken

Wichtig ist mir, diese Zeit zu genießen und als freie Zeit zu erleben. Aufzutanken und danach wieder volle Energie und Kreativität zu haben.

Passt die Blognacht in diese freie Zeit?

Auf jeden Fall! Ich habe es mir bis zum letzten Moment offen gelassen, ob ich teilnehme und dann hatte ich Lust dazu. Ich habe mir die Freiheit genommen, mich zu entscheiden. Das ist mir wichtig. Und ich genieße es, diese Zeilen zu schreiben.

Was ist Freiheit für mich?

Wenn ich an Freiheit denke, fällt mir ganz viel ein:

  • Entscheidungsfreiheit
  • Selbstbestimmtheit
  • Frei von Zwängen und Müssen, im Rahmen der Gesetze und Ethik, so dass niemand anderem geschadet wird
  • Redefreiheit
  • Handlungsfreiheit

Inspirierende Geschichte: Lidia Poët

Ich habe gerade die Serie „Lidia Poët“ gesehen, die mich sehr berührt hat. Die Serie basiert auf einer wahren Geschichte.

Eine junge Frau hat im 19. Jahrhundert das Jurastudium abgeschlossen und bekommt die anwaltliche Zulassung in Italien direkt wieder entzogen. 

Die Begründung?

Sie ist eine Frau.

Toll. So gar nicht. Die Serie zeigt, wie wenig Freiheit wir Frauen noch vor gar nicht all zu langer Zeit hatten. Ich bin dankbar, dass dem nicht mehr so ist, trotz aller noch bestehenden Ungerechtigkeiten.

Vor ein paar Tagen habe ich einen Reel gesehen. Eine Frau aus dem 19. Jahrhundert staunt in dieser Darstellug darüber, dass eine moderne Frau arbeiten geht und fragt, ob wir nicht mehr Wäsche waschen, putzen und auf die Kinder aufpassen müssen. Die sinngemäße Antwort: „Doch, wir tun all das und müssen auch noch arbeiten.“

Bezeichnend ist auch Lidias Nichte, die sich in den Gärtner verliebt. Sie findet in ihrer Tante eine Verbündete für die junge Liebe. Und doch fliegt alles auf und die Eltern sind wenig begeistert … Er ist eben nicht standesgemäß und kann der Tochter nicht genug bieten.

Ich empfehle die Serie gerne weiter, möchte aber auch sagen, dass ich nach den 6 Folgen genervt war von dem Netflix-Prinzip. Ich hätte gerne weiter geschaut, aber Netflix hat bisher noch keine weitere Staffel bestätigt …

Freiheit bedeutet auch, sie sich zu nehmen

Das sind meine Gedanken zum Impuls „Die Freiheit nehme ich mir“.

Ich glaube die Antwort auf die Frage hat immer einen starken Bezug zum aktuellen Kontext. Ich fühle mich gerade sehr frei und bin dafür dankbar. In all meiner Freiheit ist mir aber auch bewusst, dass ich die Verantwortung dafür habe, mir die Freiheit zu nehmen.

Ich erwische mich hier und da, in meinen eigenen Routinen zu versinken und so im Tun zu sein, dass ich einfach immer weiter mache. Das ist deswegen möglich, weil ich meinen Alltag so wunderbar abwechlungsreich gestalte, dass es gut zu meiner Energie passt. Anspruchsvolle Aufgaben werden durch Kopf-frei-Aufgaben abgewechselt.

Genusvolles Nichts-Tun darf auch sein!

Es gibt niemanden der auf mich aufpasst. Kein Chef der kontrolliert, ob ich genug arbeite oder sagt: „Jetzt ist auch mal Feierabend“. Das muss ich selbst tun und da in guter Balance bleiben, mir die Freigeit zu nehmen, den Tag so zu gestalten, dass er eben nicht stressig und belastend wird.

Was bedeutet für dich Freiheit?

Wie würdest du die Frage jetzt im Moment beantworten, während du die Frage liest?

Ich möchte dich einladen, dir die Frage in ein paar Wochen zu stellen.

Mir selbst trage ich es jetzt in den Kalender ein, für in 42 Tagen (Freitag 19. Mai). Einfach für mich selbst. Der Kontext wird ein anderer sein. Ich nehme mir die Freiheit, dann zu entscheiden, wie ich die Frage beantworten werde oder die Beantwortung auf einen anderen Tag zu schieben 🙂

 

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