Sich selber etwas Gutes tun
In der letzten Woche habe ich dazu eingeladen, sich ganz bewusst einmal selber zu verwöhnen.
Doch manchmal tun wir das auch ganz unbewusst und merken es kaum. Manchmal tut ein anderer uns etwas Gutes und auch das erreicht nicht so wirklich unser Herz.
Heute geht es nun darum, sich dieses bewusst zu machen. Heute geht es darum, die guten Dinge, die uns auch in der Zeit der Trauer begegnen zu suchen und zu finden.
Der Mann mit den Murmeln
Es gibt da diese Geschichte von dem Mann, der egal wohin er unterwegs ist, immer Murmeln in der Hosentasche hat. Immer, wenn ihm etwas Gutes wiederfährt, wechselt eine Murmel von einer Tasche in die andere und am Abend zählt er diese und erinnert sich an die Momente.
Das erschien mir gerade in der schwarzen Zeit der Trauer als sehr hilfreich. Sich bewusst machen, dass das Leben trotz des Schmerzes doch auch noch positive Aspekte hat, es immerhin trotz allem diese kleinen Lichtblicke gibt.
Darin liegt soviel Hoffnung, darin kann man Kraft finden und dabei kann man die Veränderung spüren. Nach und nach wird es ganz langsam um uns herum wieder heller. Auch wenn es immer wieder diese rabenschwarzen Tage gibt, können wir uns in diesen Momenten erinnern, dass da bereits etwas Licht war, das wieder kommen wird.
Meine Methode
Ich habe statt Murmeln Steine gewählt, Steine, die mein Mann überall gesammelt hat. Es war in der Adventszeit und beim Geschenkekauf habe ich ein kleines Tellerchen entdeckt, herzförmig mit der Aufschrift ´ be happy´ und mir dieses geschenkt. Da kamen nun meine Steine drauf.
Ein Stein für das Lächeln einer Fremden im Bus, ein Stein für ein gutes Gespräch, ein Stein für die Sonne, die ich spüren konnte, ein Stein für die Blume, die mir unterwegs aufgefallen ist, ein Stein, weil ich bewusst mein Essen geniessen konnte …
Klar, an Tagen, an denen es mir nicht so gut ging, war der Teller am Abend deutlich leerer. An den dunklen Tagen musste ich viel länger und intensiver danach suchen. Da konnte mich keine Sonne, kein Lächeln errreichen, aber leer blieb der Teller nie.
Es gibt viele Möglichkeiten. Manche schreiben jeden Abend drei Dinge auf, die ihnen am Tag Gutes widerfahren sind, andere besinnen sich abends vor dem Schlafen gehen darauf, was gut war am Tag. Alle Methoden haben gemeinsam das Ziel, aus Kleinigkeiten Kraft zu schöpfen und das geht auch in der Trauer.